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1122 - Der Prophet des Teufels

1122 - Der Prophet des Teufels

Titel: 1122 - Der Prophet des Teufels
Autoren: Jason Dark
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kann man herstellen, wenn man gruselige Szenen haben will.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    »Danke.«
    »Warte ab mit deinem Dank, John. Es wäre auch lächerlich gewesen, wenn nicht…« Er legte jetzt eine Pause ein, und ich ahnte, dass der Hammer noch kam.
    »Mach’s nicht so spannend.«
    »Du hast den Pfarrer gesehen?«
    »Ja, den mit den Pausbacken.«
    »Genau ihn. Ein netter und auch freundlicher Mensch. Es ist alles okay mit ihm gewesen, abgesehen von dem Schrecken, den er erlitt, als ihm der Typ plötzlich gegenüberstand. Er hat ihn zwei Karten ziehen lassen. Ungewöhnlich auf einem Friedhof. Aber so war es. Dieser Pfarrer lebt leider nicht mehr. Man fand ihn tot in seinem Pfarrhaus. Er lag auf dem Tisch, und wenn der untersuchende Arzt recht hat, dann ist ihm die Brust mit einer mächtigen Sensenklinge aufgerissen worden. Zumindest mit einem ähnlichen Gegenstand. Und eine Sense haben wir bei dem Skelett gesehen.«
    Jetzt war ich still.
    »Willst du noch mehr wissen, John?«
    »Ja, wenn möglich.«
    »Man hat den Pfarrer gefunden, und man fand auch eine Nachricht. Er hat sie hinterlassen. Es ist kein Abschiedsbrief gewesen, aber für mich ein Hinweis. Es standen nur vier Worte darauf. Der Prophet des Bösen. Sehr aussagekräftig, wie ich meine.«
    Nach dieser Aussage war auch meine Lockerheit vergangen. Ich hatte den Eindruck, dass sich hier etwas anbahnte, das auch mich anging. Deshalb war es gar nicht so falsch gewesen, mich nach Deutschland zu holen.
    Ich wiederholte den Begriff und fragte dann: »Du meinst also, dass dieser Prophet des Bösen, wen immer man sich darunter vorzustellen hat, den Pfarrer tötete?«
    »Ja, John. Und ich weiß auch, wer der Mörder ist oder es zumindest sein könnte. Du weißt es ebenfalls.«
    »Der Mann vom Friedhof.«
    Ich stieß die Luft aus. »Wir haben ihn auf dem Videofilm gesehen, Harry. Man weiß also, wie er aussieht. Wäre es dann nicht vernünftig, eine Fahndung nach ihm einzuleiten?«
    »Der Meinung bin ich auch. Nur sag mir mal genau, wie er aussieht. Wir kennen seine Kleidung, aber wir können ihn nicht beschreiben. Natürlich hat das Band die Labors des BKA bereits durchlaufen. Dort sitzen die Spezialisten, die auch aus schwachen Bildern noch das Optimale herausholen. Das ist ihnen bei dieser Person nicht gelungen. Es schien, als hätte sich die Person dagegen gewehrt, ohne groß etwas dafür tun zu müssen. Das lag allein in ihr, in ihrer Kraft, und somit ist sie für mich ein Phänomen.«
    »Das du jetzt suchen musst.«
    »Nicht nur ich.«
    So ganz hatte mich Freund Harry nicht überzeugen können. Ich wollte ihm das nicht so deutlich sagen, aber er sah es meinem Gesicht an und übernahm wieder das Reden. »Mir ist klar, dass du lieber in London geblieben wärst, John, aber das hier ist verdammt wichtig, denn dieser Pfarrer ist nicht der einzige, der starb. Zwei weitere sind ebenfalls auf eine rätselhafte Art und Weise umgekommen. Das heißt, einer von ihnen war Vikar, doch das spielt keine Rolle, denke ich.«
    »Das hört sich schon anders an. Und es ist sicher, dass es der gleiche Täter war?«
    Harry Stahl zuckte mit den Schultern. »Was heißt hier schon sicher? Beweise haben wir nicht. Wir vermuten es nur.«
    »Hat man bei den anderen eine Nachricht gefunden?«
    »Keinen Zettel. Es waren allerdings ihre Kirchen geschändet und bei einem auch der Hausaltar. Mir kommt es vor, als hätte der Teufel sein Höllenloch verlassen, um sich auf der normalen Welt umzuschauen. Das ist nicht gut, John. Und echte oder falsche Propheten sind es schon gar nicht. Ich habe dabei meine Bedenken. Für uns ist es wichtig, dass wir den Mörder stellen.«
    »Ja, da hast du recht!« stimmte ich ihm nachdenklich zu. »Das ist sogar sehr wichtig. Vor einiger Zeit hatte ich ebenfalls einen Fall, da wurden Pfarrer umgebracht, aber das hatte andere Motive. Sag mir doch mal, wo die Morde passiert sind.«
    »In kleinen Orten.«
    »Verteilt in Deutschland?«
    »Sagen wir nördlich von Frankfurt.«
    »Bis wohin?«
    »Limburg.«
    Der Name sagte mir etwas. Mir war auch der Dom bekannt, aber persönlich war ich noch nicht in der Stadt gewesen. Bei meinem letzten Besuch in Deutschland hatte ich einen Fall in Bamberg erlebt, und da hatte auch eine Kathedrale eine Rolle gespielt.
    »Passierte ein Mord in Limburg?«
    »Nein, in der Nähe. Sie verlagerten sich immer nur weiter in diese Richtung.«
    »Drei also.«
    »Bis jetzt.«
    »Rechnest du mit weiteren Taten?«
    »Ich bin so frei oder so
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