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1121 - Wenn Totenmasken leben...

1121 - Wenn Totenmasken leben...

Titel: 1121 - Wenn Totenmasken leben...
Autoren: Jason Dark
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gut an. Und was wollen Sie von mir?«
    »Wir könnten reden.«
    Alan Montego überlegte. Er blickte Jane dabei unverhohlen an und hob schließlich die Schultern, aber er lächelte dabei. »Ich habe mir auf meine Menschenkenntnis immer etwas eingebildet, Jane, und auch jetzt ist das noch der Fall. Aber seien Sie mir nicht böse, wenn ich Ihnen sage, dass ich Ihnen schon ein wenig skeptisch gegenüber stehe. Ich will nicht behaupten, dass Sie eine Polizistin sind, aber Sie könnten eine sein. Das jedenfalls geht mir durch den Kopf.«
    »Müssten sie denn Angst vor der Polizei haben?«
    »Fragen Sie das nicht. Irgendwie hat jeder ein schlechtes Gewissen, wenn er mit der Polizei zu tun hat. Oder kommen Sie von einem Amt, um hier etwas zu kontrollieren?«
    »Auch das ist nicht richtig.«
    »Komisch. Diese Masken interessieren Sie auch nicht, habe ich das Gefühl, und so frage ich mich, weshalb wir uns hier unterhalten. Zu einem Drink wollen Sie mich wohl nicht einladen?«
    »Wer weiß.«
    »Sie lügen schlecht, Jane. Also!« Seine Stimme klang jetzt härter.
    »Warum haben Sie mich gesucht?«
    »Es geht nicht um Sie, das mal vorweg!« erklärte Jane. »Und ich gehöre auch nicht zur Polizei.«
    »Wie beruhigend.«
    Jane vergaß den spöttischen Tonfall sehr schnell und kam jetzt direkt zur Sache. »Mir geht es um Ihren Vater Conrad Montego.«
    Sie hatte nicht mit einer derartigen Reaktion des Mannes gerechnet. Alan beugte sich vor, und er zischte: »Hauen Sie ab! Verschwinden Sie! Es gibt meinen Vater nicht mehr.«
    »Er ist nicht tot, nehme ich an.«
    »Hauen Sie ab!«
    »Warum? Hassen Sie Ihren Vater? Wollen Sie nicht über ihn reden? Hat er Ihnen etwas getan?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Sie mögen recht haben, nur geht es meinen Auftraggeber etwas an. Von ihm haben ich den Job.«
    Die Antwort hatte ihn irritiert. »Auftraggeber?« wiederholte er leise. »Wieso denn das?«
    »Ich bin Privatdetektivin.«
    »Haha, also eine Schnüfflerin. Wie nett. Ich hatte schon so eine Ahnung. Ich bin stolz auf meine Menschenkenntnis. Dazu kann ich mir gratulieren.«
    »Vergessen Sie es. Ich suche Ihren Vater.«
    »Warum?«
    »Sorry, aber ich kann die Motive meines Klienten nicht verraten. Das müssen Sie verstehen.«
    Alan Montego nickte einige Male. »Ja, das verstehe ich. Nur müssen auch Sie mich verstehen, dass ich Ihnen nichts über meinen Vater sagen kann.«
    »Sie wollen nicht.«
    »Kann sein.«
    »Haben Sie sich von ihm getrennt? Hat er Sie verlassen? Hassen Sie ihn mittlerweile?«
    Montego gab keine Antwort. Er kümmerte sich um einen Kunden, der eine der hängenden Masken anfasste und zurückzuckte, als er die Stimme des Verkäufers hörte. »Die ist nicht zu verkaufen, und man darf sie auch nicht berühren. Klar?«
    »Ja, ja, schon verstanden.«
    »Dann geh weiter!«
    Im Gegensatz zu dem Kunden blieb Jane Collins stehen. Für sie war der Besuch noch längst nicht beendet, und sie wartete darauf, dass Montego etwas sagte. Er tat ihr den Gefallen. »Hören Sie zu, Jane. Was zwischen meinem Vater und mir passierte, das geht nur mich etwas an. Alles andere können Sie vergessen. Wir mögen keine Fremden und erst recht keine neugierigen Fragen.«
    Jane Collins ließ sich nicht abwimmeln. »Können Sie sich eigentlich vorstellen, dass es wichtig ist, wenn wir uns einigen?«
    »Für meinen Vater?«
    »Unter Umständen auch für Sie.«
    Alan Montego überlegte. Er sah dabei auf seine Hände, als könnte er dort die weiteren Worte ablesen. »Sie haben wieder alte Wunden aufgerissen, Jane, und ich weiß selbst nicht, weshalb ich hier stehe und mich mit Ihnen unterhalte. Aber es könnte eine Einigung zwischen uns geben, wenn Sie mir verraten, wer Ihnen den Auftrag gegeben hat, meinen Vater zu finden. Das kann uns weiterbringen.«
    »Kann ich daraus folgern, dass Sie über den Aufenthaltsort Ihres Vaters Bescheid wissen?«
    »Das ist möglich.«
    Jane überlegte. Wenn sie ihm den Auftraggeber verriet, ging das gegen ihre Prinzipien und auch gegen ihre Berufsehre. Montego wartete geduldig, und Jane glaubte auch, dass sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen hatten. Sie zählte es als einen Pluspunkt für sich.
    »Bevor Sie noch lange nachdenken«, sägte er, »lassen Sie mich raten, ja?«
    »Bitte.«
    »Heißt der Mann etwa Dr. Peter Bingham?«
    »Treffer.«
    Alan Montego lachte. »Das habe ich mir doch gedacht. Bingham lässt keine Ruhe.«
    »Sie kennen ihn also?«
    »Und ob ich ihn kenne. Der ist wie eine Klette. Nachdem
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