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112 - Monster im Prater

112 - Monster im Prater

Titel: 112 - Monster im Prater
Autoren: Larry Brent
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Monster aus Istvan Perkushs
Sensationsschau hielt sich noch einige Sekunden länger am Tatort auf. Er schien
wie ein Mensch zu denken und zu handeln. Die verräterischen Filme mussten
beseitigt werden. Nichts einfacher als das! Im Handschuhfach lagen
Streichhölzer. Der Riesenfrosch riss zwei Stück gleichzeitig an und entzündete
die Filmstreifen. Sie schmolzen unter der Hitze sofort zusammen und
verschmorten, die Reste verklebten unlösbar aneinander. Dann warf der Frosch
die unbrauchbaren Reste in den Wagen und schlug die Tür mit dem zerstörten
Fenster ins Schloss.
     
    ●
     
    Am Rande der
Allee, die direkt am Parkplatz vorbeiführte, tauchten zwei Jungen auf. Beide
zwischen 13 und 15 Jahre alt. Der eine war dunkelhaarig und hatte ein richtiges
Lausbubengesicht, der andere hatte blondes Haar und wirkte zurückhaltend. Sie
liefen am Straßenrand entlang, auch zwischen die Autos, die dort abgestellt
waren. Beide wohnten unweit des Praters und kamen oft am Nachmittag hierher. Seitdem
sie einige Male Münzen und auch schon einen Fünfzig-Schilling-Schein gefunden
hatten, waren sie überzeugt davon, auch heute wieder etwas zu finden. Hier
liefen schließlich die meisten Touristen herum, die ihre Autos abstellten, um
für einige Zeit in den Prater zu gehen. Viele Leute hatten die Angewohnheit,
kleinere Geldbeträge nicht mehr in den Geldbeutel zurückzustecken, sondern
einfach achtlos in die Hosen- oder Jackentasche. Beim Bücken oder Platznehmen
im Auto konnte es leicht passieren, dass die Münzen dann unbemerkt
herausfielen. So war es nicht verwunderlich, dass die beiden Jungen ihre Blicke
ständig zu Boden gerichtet hatten und mit einem Stock in der Hand auch mal im
dichten Laub oder auf lockerem Boden stocherten, in der Hoffnung fündig zu werden.
Plötzlich gab der blonde, still wirkende Junge einen Überraschungsschrei von
sich. „Rolf! Schnell... komm mal her!“ Mit einem Mal wirkte er quicklebendig
und fegte um einen Baum herum, als hätte er einen Raketentreibsatz gezündet.
„Schnell, hilf mir! Wir fangen ihn. Lass ihn nicht entkommen ... den nehmen wir
mit nach Hause ...“
    Der
dunkelhaarige, mit Rolf gerufene Junge befand sich drei Schritte weiter zurück
und noch am Straßenrand.
    „Was ist denn
los? Warum brüllst du denn so?“
    „Ich hab nen
Laubfrosch gesehen, Rolf. Er ist hier irgendwo unterm Laub verschwunden.“ Der
blonde Junge schleuderte mit beiden Händen das trockene Laub zur Seite. Sein
Freund half ihm.
    „Ein
Laubfrosch, das ist prima“, meinte Rolf. „Den setzen wir in ein Einmachglas,
stellen ne kleine Leiter hinein und sehen ihm zu, wie er rauf- und
runtersteigt. Dann wissen wir immer, wie das Wetter wird.“
    „Erst musst
du das Vieh mal haben“, unterbrach der Blonde mit dem mädchenhaften Gesicht den
Freund. „Ich seh den Burschen nirgends mehr. So ein Pech, ich glaube, der ist
weg ..."
    „Kein Wunder,
wenn du so schreist“, winkte Rolf ab. „Mit deiner hellen Stimme hast du ihn
vertrieben.“
    „Unsinn, er
muss hier irgendwo in der Nähe sein.“ Der blonde Junge suchte die Umgebung ab
und kroch sogar unter einen Busch. Ohne Erfolg. Der Laubfrosch war verschwunden ...
    Nach einer
Weile gaben die beiden ihre Suche auf, vergaßen den Frosch und machten sich
wieder auf die Suche nach verlorengegangenen Münzen.
     
    ●
     
    Der Tag
verlief anders, als ihn sich alle Beteiligten vorgestellt hatten. Morna
Ulbrandson alias X-GIRL-G hielt sich zunächst länger im Kommissariat auf, als
ursprünglich vorgesehen. Sie erledigte die Einsicht in die Akten der bisherigen
mysteriösen Vermisstenanzeigen mit größter Sorgfalt und stieß auf einige
kleine, aber wichtige Punkte, die von dem Sachbearbeiter in der Hitze des
Gefechtes bisher nicht beachtet worden waren. Als Larry Brent sich aus dem Haus
am Kohlmarkt meldete und knapp und präzis schilderte, was er inzwischen erlebt
hatte, stand auch Morna Ulbrandsons weitere Aufgabe fest. Sie sollte sich den
Ungarn Istvan Perkush und seine Show mal ansehen. In der Zwischenzeit wollte
X-RAY-3 mit Hilfe von Anton Sachtler, einem weiteren Beamten und unter Einsatz
der Feuerwehr die letzten Hindernisse beiseite räumen, die dem ruhelos durch
die ehemaligen unterirdischen Versammlungshallen streifenden Geist Stefanies
endlich den ersehnten Seelenfrieden brachten. Diesmal ließ sich die
Strickleiter normal ausrollen. Im untersten Gewölbe, dort, wo Larry Brent die
Begegnung gehabt hatte, lag Franz Sokowas Leiche. Stefanie hatte
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