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1118 - Zwischen Himmel und Hölle

1118 - Zwischen Himmel und Hölle

Titel: 1118 - Zwischen Himmel und Hölle
Autoren: Jason Dark
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mir schon auf den Magen.«
    Sheila wollte das Thema beenden. Sie schaute auf die Uhr und fragte: »Wann wollte John kommen?«
    »So rasch wie möglich. Er war in Mayfair und braucht nicht mehr durch die City zu fahren.«
    »Gut, dann…«
    In diesem Augenblick hörten beide die Klingel. Jemand hielt sich vor der Haustür auf oder unten am Anfang des Grundstücks.
    »Kann er das schon sein?« flüsterte Sheila.
    »Kaum. Ich sehe nach.«
    Bill ging noch nicht sofort zur Tür. Er verschwand kurz in seinem Arbeitszimmer, nahm dort die Beretta an sich und steckte sie an seinem Rücken in den Hosenbund.
    Das Gelände der Conollys wurde von Kameras überwacht. Innen neben der Tür war ein Bildschirm angebracht, auf den Bill zuerst schaute. Ein Mensch war nicht zu sehen. Nur im Bereich der Zufahrt. Der Reporter schaltete auf eine andere Kamera um, die den Bereich des Eingangs überwachte. Auch dort zeigte sich kein Besucher.
    Es kam dem Reporter mehr als ungewöhnlich vor. Besonders weil er diesen Vorgang in einem anderen Zusammenhang sah. Bevor er die Tür öffnete, um seine Neugierde zu befriedigen, zog er die Waffe. Er hielt sie in der rechten Hand, und es war ihm egal, ob er sich lächerlich machte oder nicht.
    Er trat hinaus. Der Blick nach links – nichts. Dann der Blick nach rechts. Auch dort sah er nichts.
    Er suchte den vorderen Teil des Grundstücks ab, bis hin zum Zaun. Viel Grün, viele Blüten im Sonnenlicht, aber niemand, der sich dort gezeigt hätte.
    Der Reporter trat wieder zurück in das Haus. Er schloss die Tür und war alles andere als beruhigt. Seine Unruhe sollte bleiben, als er den ersten Schritt in Richtung Wohnzimmer gegangen war. Eigentlich hätte er Sheila in seiner Nähe erwartet oder sie zumindest gesehen, wie sie auf ihn zukam, um ihm Fragen zu stellen.
    Sie kam nicht. Dafür hörte er sie. Und ihr abgehackter Schrei jagte Bill Conolly eine Gänsehaut über den Rücken…
    Bill Conolly hetzte durch das Wohnzimmer hinaus auf die Terrasse, getrieben von plötzlicher Angst um Sheila, seine Frau. Er hatte das Gefühl, zu spät zu kommen. Zugleich fühlte er sich hereingelegt. Und er dachte auch darüber nach, wie es einer fremden Person gelungen war, so schnell auf die andere Seite des Hauses zu gelangen. Da hätte er schon fliegen müssen.
    Einen zweiten Schrei hatte er nicht mehr gehört. Mit einem letzten Sprung ließ er das Wohnzimmer hinter sich und wurde für einen Moment von der Sonne geblendet.
    Bill drehte sich nach links und verharrte abrupt. Dass er seine Waffe festhielt, dessen wurde er sich kaum bewusst, er sah nur dieses Bild, das sich ihm bot. Es hatte den Frieden, der noch vor Minuten vorhanden gewesen war, völlig zerstört, auch wenn die Szene nichts Gewalttätiges zeigte.
    Sheila saß auf einem der bequemen, gepolsterten Gartenstühle. Daneben hatte sich der Eindringling aufgebaut. Ein Mann mit grauen, halblangen Haaren, einem dunkelroten Gewand, sorgfältig gestutztem Bart und fast schwarzen Augen, die auf Bill gerichtet waren.
    Der Mann hatte seine Hand auf Sheilas linke Schulter gelegt. In dieser Haltung erinnerten sie an ein Paar auf dem Foto, das in den Anfängen des Jahrhunderts geschossen wurde und das Ehepaar oft auch zusammen mit Kindern zeigte, in dem der Mann das Sagen hatte und zugleich der Beschützer der Familie war, wie diese und ähnliche Gesten andeuteten. Sheila und der Fremde wirkten tatsächlich wie ein Ehepaar, obwohl sie vom Äußeren her nicht zusammenpassten.
    Bill wusste, wer dieser Typ war. John hatte ihn gewarnt, und auch er spürte etwas von der Kraft oder Aura, die Veritas abstrahlte. Er brauchte nichts weiter zu tun, als seine Hand auf Sheilas Schulter zu legen, aber er hatte sie im Griff. Es gab keine Anzeichen von Gewalt, der leichte Druck reichte völlig aus.
    Die Lippen in der dunklen Umrandung des Barts waren zu einem Lächeln verzogen. Es wirkte kalt und überheblich.
    Bill Conolly war so stark von ihm abgelenkt gewesen, dass er erst später Sheila genauer betrachtete. Sie bewegte sich nicht. Ob sie atmete, war auch nicht zu erkennen. Sie saß völlig verkrampft und reglos auf dem Stuhl. Die Sonnenbräune war aus ihrem Gesicht verschwunden. Jetzt sah die Haut blass aus.
    Bill fühlte sich in einer Falle. Man hatte ihn überrumpelt, das eigene Haus war nicht mehr sicher, und er sah auch das Fünfeck auf der Brust des Eindringlings. Ein Pentagramm mit der nach unten weisenden Spitze. Etwas Gefährliches, das den Dunklen Mächten geweiht war
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