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1118 - Der Admiral und der Silberne

Titel: 1118 - Der Admiral und der Silberne
Autoren: Unbekannt
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Pinelli. „Muß man deswegen Pfeifalarm geben?
    Ich bin fast senkrecht durch die Decke gesprungen."
    Tadatoshi verzichtete darauf, seinen leichten Druckhelm in die Halterungen einzuklinken. Mit dieser Montur zu starten, wäre ohnehin Selbstmord gewesen. Sie diente lediglich dazu, im Fall eines Druckverlustes die Hangars erreichen zu können. Dort hingen die schweren Flugkombinationen dicht neben den Jägern in den Robothalterungen.
    Die Männer verzichteten darauf, ein veraltetes, aber praktisches Laufband zu benutzen.
    Sie gingen über den weiten Rundgang, passierten Sicherheitsschleusen und näherten sich der Zentrale. Sie war konstruktiv eine schwergepanzerte Kugel im Achsenschnittpunkt des ebenfalls kugelförmigen Schiffes.
    Die Helme unter die Arme geklemmt, kamen sie vor einem Mannschott an. Hier herrschte bereits Verschlußzustand. Die Robotkontrollen identifizierten die beiden Männer. Das Außenschott öffnete sich.
    Hinter den danach aufgleitenden Innentoren war das gedämpfte Licht der Zentralebeleuchtung zu sehen. Zahllose Bildschirme strahlten wesentlich heller.
    „Voller Betrieb", stellte Pinelli sachlich fest. „Das ist also doch mehr, als nur ein Alarm aus Vorsicht. Angegriffen werden wir aber wahrscheinlich nicht."
    „Das hättest du längst gehört. Siehst du die rote Sonne auf den Großschirmen? Das dürfte der Bezugsstern sein."
    „Exakt", bestätigte Pinelli, aber seine Augen verengten sich. „Die Kalups haben also durchgehalten. Das war klar, denn wenn der Leitende klagt und jammert, kannst du sicher sein, daß die Maschinen noch viel besser sind, als er vorgibt. Freund, wir haben den letzten Linearsprung verschlafen."
    „Ich fühle mich schuldig", lachte Tadatoshi. „Du auch?"
    „Nicht die Spur. Mir fällt nur auf, daß der Flottentender nicht zu sehen ist. Wir müßten ihn als Leuchtpunkt in der Fernortung haben. Wo steckt unser SCHNEEWITTCHEN?"
    „Zu fröhlich gewesen und in die gleichnamige Sonne gefallen. Oder hast du eine bessere Lösung?"
    „Seit wann hast du Phantasie? Ich möchte überhaupt wissen, welcher Hanse-Trunkenbold auf die Idee gekommen ist, einen Großtender der DINO-III-Klasse SCHNEEWITTCHEN zu nennen. Das soll dem Hörensagen nach eine Schönheit hohen Ranges gewesen sein. Wie sie wirklich gestorben ist, läßt sich nicht mehr genau feststellen. Bei der Indienststellung des DINO-Tenders soll sie aber noch anwesend gewesen sein und einen hohen Knaben aus der Hansegarde öffentlich liebkost haben.
    Ohne Ehevertrag!"
    Iguchi Tadatoshi lachte, seiner Art entsprechend, lautlos vor sich hin. Sein Gesicht wirkte noch breiter.
    Der rote Haarstreifen inmitten seiner Igelfrisur reflektierte das Licht.
    „Brauchen Sie eine gesonderte Einladung, Garibaldi?" dröhnte Callamons Stimme aus den Lautsprechern. Seine mächtige Gestalt war weit vorn inmitten eines Gewimmels aus verschiedenartig uniformierten Männern zu sehen.
    Pinelli runzelte die Stirn, trat vor ein Mikrophon und meinte lässig: „Ich heiße Pinelli, Kommandant. Wir sind bei einer wichtigen Besprechung strategischen Inhalts gestört worden. Tadatoshi ist schon todunglücklich."
    „Wenn ich Sie vor sechzehnhundert Jahren an Bord gehabt hätte, Sie Strandpirat, würden Sie jetzt schon auf der Außenzelle kriechen und einen Igel suchen. Mein Wort darauf!"
    „Wieso einen Igel? Ich kenne die Tiere vom Bild her."
    „Weil Igel immer auf den Außenzellen solarer Großkampfschiffe Gras gefressen haben.
    Sind Sie jetzt bald hier?"
    Pinelli starrte Tadatoshi an, der dezent hüstelte.
    „Glaubst du das?" erkundigte sich Pinelli argwöhnisch. „Das mit den Igeln, meine ich?"
    Iguchi verzichtete auf eine Antwort, zumal er vermutete, daß CC wieder einmal einen seiner berüchtigten Scherze losgelassen hatte. Genau ließ sich das aber nie feststellen, denn er hatte zu einer Zeit gelebt, wo viele Dinge ganz anders gewesen waren.
    Pinelli entschloß sich, Clifton Callamon in der Art zu grüßen, wie er es auch oftmals tat.
    Er legte die Hand an die Stirn und versuchte, seinen Körper gerade zu halten.
    CC musterte ihn eisig. Die grünen Augen schienen unter dem goldbetreßten Schirm seiner uralten Dienstmütze hervorzuleuchten. Die drei Kometen auf dem Schulterteil seiner ebenfalls historischen Borduniform leuchteten noch heller.
    „Gratuliere, Garibaldi! Sie sind der erste Flottenoffizier der Menschheitsgeschichte, der beim Grüßen den Daumen ins rechte Ohr steckt."
    „Ich heiße Pinelli", seufzte der
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