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1112 - Elfenrache

1112 - Elfenrache

Titel: 1112 - Elfenrache
Autoren: Jason Dark
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Handy sprach.
    Als er Jane näherkommen sah, stutzte er und schob seine dunkle Brille in die Höhe. Wahrscheinlich war er über Janes Attraktivität verwundert.
    Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Sweatshirt, das bis zu den Oberschenkeln herabhing.
    Sein Haar war blond oder blond gebleicht und auch gegelt worden. Ein sonnenbraunes Gesicht, in dem die blauen Augen auffielen. Insgesamt ein Typ, der in diese Scheinwelt hineinpaßte und vom Outfit her eigentlich immer top wirkte, so wie es sich eben für einen Mann seines Berufsstandes gehörte.
    Er deutete auf einen Stuhl neben seinem Schreibtisch, und Jane setzte sich hin. Mit wem der Mann auch telefonierte, die andere Seite nervte ihn. Er sprach immer von seinem besten Model und versprach ihm 1000 Dinge, nur um es zufriedenzustellen. Dabei verdrehte er ständig die Augen.
    Jane schaute sich ein wenig um. Im hinteren Teil des Raumes hatte Aldrich sein Atelier eingerichtet.
    Dort standen die Scheinwerfer, die Stative, die Dekorationen. Eine Windmaschine hatte neben einer knallroten Couch mit Kußmundform ihren Platz gefunden, während über ihr von der Decke eine Lampe hing. Grell wie eine Sonne. Eine weitere Tür im Hintergrund des Raumes war geschlossen..
    Vermutlich führte sie zu den Toiletten oder in ein Bad.
    Jane wartete, bis Ron Aldrich sein Gespräch beendet hatte. Er wischte Schweiß von der Stirn, schimpfte noch in das Handy hinein, das er längst abgestellt hatte, und kam danach auf Jane Collins zu.
    »Es tut mir leid, aber diese schreckliche Person ist einfach zu wichtig für mich, um ein Gespräch mit ihr einfach zu unterbrechen.«
    »Macht nichts. Dafür habe ich Verständnis.«
    »Sehr nett - danke.« Er war vor ihr stehengeblieben und schaute lächelnd auf Jane herab. »Alle Achtung«, sagte er und nickte dabei. »Ich hätte Sie mir nicht so vorgestellt.«
    »Enttäuscht, Mr. Aldrich?«
    »Nein, nein, nein!« Er wehrte mit beiden Händen ab. »Genau das Gegenteil ist der Fall. Sie sollten ihren Job wechseln, Jane.«
    »Weshalb?«
    »Ich nehme Sie sofort in meine Kartei als Model auf. Sie sind der richtige Typ. Sie strahlen Leben aus. Sie sind nicht so dürr, sie haben die Figur einer normalen Frau und…«
    Jane unterbrach ihn durch ihr Lachen. »Alles sehr nett, Mr. Aldrich, aber ich bleibe doch lieber meinem Job treu.«
    Er nickte betrübt. »Das hatte ich schon befürchtet. Aber sagen Sie doch Ron.«
    »Gern.«
    Er reichte ihr die Hand. »Möchten Sie etwas trinken? Ich habe einen guten Wein kühl gestellt. Einen Italiener aus der besten Lage und…«
    »Ein Wasser wäre mir lieber.«
    »Klar, pardon. Ich vergaß, daß Sie ja nicht privat hier sind. Gute Arbeitsauffassung, die ich bei meinen Models oft vermisse. Bei männlichen und auch weiblichen. Egal.« Er fuhr über sein Haar, nahm die Sonnenbrille ab, legte sie auf den Schreibtisch und setzte sich. »Möchten Sie den Auftrag annehmen?« fragte er.
    Jane lächelte spöttisch. »Es kommt darauf an, was Sie zu bieten haben.«
    »Nennen Sie Ihren Preis.«
    »Darum geht es nicht, Ron. Ich denke mehr an den Fall an sich. Am Telefon erklären sie mir, Sie werden bedroht. Mich würde interessieren, wie man Sie bedroht. Ich denke nicht, daß Sie den Menschen unbedingt kennen«
    »Das weiß ich eben nicht.«
    »Wie das?«
    Er runzelte die Stirn und zuckte die Achseln. »Die Dinge liegen etwas kompliziert.«
    »Dann wäre es besser, wenn Sie von vorn beginnen würden.«
    Er schaukelte auf seinem Stuhl zurück und blickte dabei gegen die weiß gestrichene Decke. »Da müßten Sie Zeit haben.«
    »Die habe ich.«
    Er schaukelte wieder zurück und blieb dann in der normalen Haltung. Über die gläserne Schreibtischplatte hinweg schaute er Jane Collins ins Gesicht. »Wenn ich beginne, dann muß ich in Island anfangen, wo ich Dinge erlebt habe, über die ich noch jetzt den Kopf schütteln muß, die aber zu akzeptieren sind.«
    »Weiter, Ron.«
    Mit der nächsten Frage überraschte er Jane. »Glauben Sie eigentlich an das Übersinnliche?«
    Die Detektivin sagte zunächst einmal nichts. Sie räusperte sich nur und schluckte. »Es kommt darauf an, Ron, was Sie damit meinen.«
    »Phänomene.«
    »Die gibt es.«
    »Sehr gut.«
    »Wieso?«
    »Daß Sie so etwas sagen.«
    »Bitte, Ron, ich warte.«
    »Ja.« Er griff nach einer Schachtel und entnahm ihr eine Zigarette. Erst als er die ersten Wolken gegen die Decke gepafft hatte, begann er zu erzählen. Jane wunderte sich, daß er immer beim Thema blieb. Er
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