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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation
Autoren: Jason Dark
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Konsequenzen.« Cusack stand nach diesem Satz auf und ließ die Spannung noch etwas nachwirken.
    »Welche Konsequenzen?«
    »Ich nehme euch mit.« Er kicherte. »Das wird wunderbar, ich verspreche es euch.« Er ging dorthin, wo die Lampe lag und nahm sie an sich. Danach kehrte er zu Soul zurück und strahlte ihm ins Gesicht.
    Soul konnte nicht in das Licht hineinschauen und schloß die Augen. Die Ohren hielt er sich nicht zu, und so hörte er sehr deutlich, was man ihm sagte: »Du und dein Freund, ihr seid jetzt die Ladung. Und eines kann ich dir raten. Versuche keinen Fluchtversuch. Er würde dir nicht bekommen. Denk immer daran, daß sich mein Freund hier ebenfalls auf der Ladefläche aufhält. Eine falsche Bewegung deinerseits, und du bist geliefert.«
    »Dein… dein Freund?«
    »Ja.«
    »Wer ist das?«
    »Du hast ihn gesehen.«
    »Der Schatten!«
    »Genau. Für dich ist er nur ein Schatten, aber für mich ist er das neue Leben.« Mehr sagte Cusack nicht. Er drehte sich um. Die Lampe nahm er mit. Er schaltete sie aus und kletterte im Dunkeln von der Ladefläche.
    Zurück blieb Soul mit seiner Angst. Selten zuvor in seinem achtundzwanzigjährigen Leben hatte er sich so allein und hilflos gefühlt. Die Worte des Mannes, der Cusack hieß, hallten noch in seinem Kopf nach, und er glaubte jedes einzelne davon.
    Von Body hörte er nichts. Er lag still wie ein Toter. Hin und wieder nur vernahm Soul ein anderes Geräusch. Da strichen dann die Schwingen des Schattens oder des Ungeheuers über den Boden hinweg, als wollten sie ihn streicheln.
    Wenig später begann die Ladefläche zu vibrieren, als Cusack den Motor angelassen hatte. Es dauerte nicht lange, dann setzte sich der Wagen in Bewegung.
    Er hatte keine guten Stoßdämpfer. Soul bekam jede Bewegung mit. In seinem Kopf verdoppelten sich die Schmerzen. Er sah nichts. Nur an der Ladekante, wo die Plane nicht geschlossen war und lose hin- und herflatterte, malte sich das graue Licht der Nacht ab.
    Soul konnte sich bewegen. Er hätte tatsächlich aufstehen und fliehen können. Er überlegte, aber er mußte erst die Furcht überwinden. Von seinem Partner konnte er keine Hilfe erwarten. Er wußte nicht einmal, ob Body noch lebte. Atmen jedenfalls hörte er ihn nicht. Der Tod hatte für Soul immer eine schreckliche Fratze besessen. Jetzt war ihm so, als schwebte die Fratze bereits dicht über seinem Gesicht und wartete darauf, zuschlagen zu können.
    »Nein!« Das Wort drang als leiser Schrei aus Souls Mund. Ohne es geplant zu haben, richtet er sich auf. Die Schmerzen verstärkten sich durch die Bewegung, als wollten sie seine Schädeldecke spalten. Die Umgebung geriet in einen einzigen Wirbel hinein, der im nächsten Augenblick von einem heftigen Windstoß durchfaucht wurde. Er war nicht vom Heck des Wagens gekommen, sondern von einem Flügel oder einer Schwinge, die noch einmal ausholte.
    Diesmal traf sie.
    Hartes Leder erwischte Souls Hinterkopf. Das jedenfalls glaubte er. Er wurde nach vorn geschleudert, kippte dann zur Seite und blieb bewegungslos liegen.
    Vorn im Fahrerhaus saß Cusack. Er fuhr unbeirrt weiter. Um seine Lippen spielte ein hartes, triumphierendes Lächeln. Er lag gut in der Zeit. Die Stunden der Nacht kamen erst noch. Er wußte, daß sie für ihn und andere schicksalhaft werden würden…
    ***
    Zuerst hatte ich nur die Lichter der Scheinwerfer tanzen gesehen. Kurze Zeit später hörte ich auch den Motor, und der helle Lichtglanz fiel vom Weg her bis zum Haus hin, um dort die Wand anzustreichen. Mich erfaßte keine Helligkeit. Ich hatte mich rechtzeitig zurückgezogen, um nicht erwischt zu werden.
    Ich war davon ausgegangen, daß der Transporter vor dem Haus halten würde. Zu meiner Überraschung fuhr er weiter. Er wurde von mir aus gesehen rechts am Haus vorbei in eine Lücke hineingelenkt, die sich mit Licht füllte. In ihr sah ich die Nadelbäume wie Türme dicht beisammen stehen, und ich hörte auch, wie sie mit ihren Zweigen über die Außenseite des Fahrzeugs hinwegkratzten.
    Ein Schaukeln, ein Holpern, dann war der mächtige Wagen verschwunden, und auch die Scheinwerfer wurden ausgeschaltet. Das Rot der Heckleuchten war ebenfalls nicht mehr zu sehen, und auch im Haus wurde es nicht hell.
    Was tun?
    Es konnte alles harmlos sein. Jeder hatte das Recht mit seinem Auto hinzufahren, wohin er wollte.
    Auch in diesem Fall. Dennoch stieg Mißtrauen in mir hoch. Diese Jana war sehr abweisend gewesen, aber sie hatte uns nicht angelogen. James Cusack war
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