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1102 - Der letzte Mirvaner

Titel: 1102 - Der letzte Mirvaner
Autoren: Unbekannt
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Sekunden und fügte dann, offensichtlich überrascht, hinzu: „Es sind die schon erwähnten Sopkalariden, also jene Burschen, die dieses Schiff zusammenschössen. Merkwürdig, wirklich merkwürdig! In dem Wrack bekämpfen sich zwei Gruppen mit größter Erbitterung."
    „Hoffentlich geraten wir dabei nicht zwischen sie, das könnte fatal werden."
    „Im Gegenteil, Ras. Der Dritte ist meist der zuletzt Lachende."
    „Du mit deinen Sprüchen!" murmelte Ras. „Was ist? Bleiben wir nun hier hocken?"
    „Immer mit der Ruhe, mein Freund. Die Luke ist gleich geöffnet."
    Sekunden später schlüpften sie durch den entstandenen Spalt und waren im Innern des Wracks, ehe sich der Lukendeckel automatisch wieder schließen konnte.
    Die Kammer war ohne jeden Zweifel eine Luftschleuse, die leicht manuell sowohl nach innen wie auch nach außen geöffnet werden konnte.
    Abermals esperte der Mausbiber. „Niemand draußen!"
    Dann standen sie auf einem Gang, der sich scheinbar endlos nach beiden Seiten erstreckte.
    Immerhin schätzten sie die Länge des Wracks auf achthundert Meter. Der Lage ihres Einstiegs nach zu urteilen, befanden sie sich in der Mitte des Schiffs, etwa zweihundert Meter von dem klobigen Bug entfernt, der wohl die wichtigsten Anlagen beherbergte.
    Ras faßte zusammen: „Auf der Hülle waren wir durch die vielen Aufbauten ziemlich sicher vor einer Entdeckung, aber hier sieht das anders aus. Wir müssen mehr über die beiden Parteien in Erfahrung bringen, ehe wir versuchen, vielleicht einen Kontakt herzustellen."
    „Ich bin dabei, aber ein ruhiges Plätzchen, an dem ich mich ungestört konzentrieren kann, wäre mir lieber als der kahle Gang. Man kann uns ja auf hundert Meter Entfernung sehen."
    Ras öffnete vorsichtig eine der zahlreichen Türen und blickte in den Raum dahinter. Dann sagte er: „Lagerräume, nehme ich an. Geräusche lassen darauf schließen, daß in diesem Teil auch der Antrieb und die Energieanlagen untergebracht sind. Komm, ich glaube, hier hast du deinen ruhigen Platz."
    Der Raum war nicht groß und vollgepackt mit Behältern, die man aufeinandergestapelt hatte.
    Dazwischen gab es genügend Verstecke. Während Gucky sich auf den Boden setzte, die Augen schloß und versuchte, Kontakt mit der Besatzung und den kämpfenden Gruppen aufzunehmen, um mehr zu erfahren, durchstöberte Ras den Raum und versuchte, eine der Metallkisten zu öffnen, was ihm jedoch nicht gelang, da er keine Gewalt anwenden wollte.
    Dafür entdeckte er etwas, das ihn stutzig machte.
    Sämtliche Behälter bestanden aus Metall, bis auf die beiden Seitenwände. Sie waren aus einem unbekannten Material gefertigt, das ein wenig elastisch wirkte, denn es ließ sich leicht eindrücken. Die winzigen unzähligen Poren muteten Ras wie Luftlöcher an. Er ging seiner Vermutung nach und schaltete sein Außenmikrofon ein, wobei er sich dem zu untersuchenden Behälter soweit wie möglich näherte.
    Was er zu hören bekam, war seltsam und rätselhaft.
    Es war wie ein feines Krabbeln und Rauschen, das über das Mikrofon an sein Ohr gelangte, so als befänden sich in dem Behälter Käfer oder andere Insekten.
    Das war verrückt, unwahrscheinlich und zudem rätselhaft.
    Ras sah hinüber zu Gucky, dessen Gesicht einen gespannten Ausdruck zeigte. Und das, obwohl er die Augen geschlossen hielt. Er schien interessante Dinge zu erfahren.
    Ras setzte sich ruhig auf den Boden und wartete.
    Er wußte, daß er jetzt den Mausbiber in seiner Konzentration nicht stören durfte.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe Gucky die Augen öffnete und ihn ansah. Dabei schüttelte er den Kopf, als könne er selbst nicht glauben, was er erfahren hatte. „Nun?" fragte Ras, allmählich ungeduldig werdend. „Ich konnte mich einigermaßen informieren, aber wenn du glaubst, nun wüßten wir alles, hast du dich getäuscht. Immerhin steht eins fest: Zencen und Sopkalariden streiten sich um etwas - um ein Schiff, glaube ich. Dieses Wrack hier gehört den Zencen, wurde aber von Sopkalariden gekapert, nachdem es halb lahm geschossen worden war. Das wiederum führte zu einer Rettungsaktion anderer Zencen, die in das Schiff eindrangen. Und nun sind beide Gruppen an Bord und bekämpfen sich. Trotzdem veranlaßten die Zencen das Herbeirufen der Kastenschiffe, um das Wrack abzuschleppen. Und wir beide sitzen nun mitten zwischen den beiden Gruppen. Die Frage ist: Was sollen wir tun?"
    „Am liebsten würde ich verschwinden", gab Ras zu. „Aber leider bin ich manchmal eine
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