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1094 - Der Aibon-Drache

1094 - Der Aibon-Drache

Titel: 1094 - Der Aibon-Drache
Autoren: Jason Dark
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genau. Es war nicht das ideale Büchsenlicht, aber ich war auch kein Anfänger.
    Die Waffe mit beiden Händen halten. Gut zielen. Sehen, daß der Kopf des Monstrums getroffen wurde.
    Dann schoß ich.
    Das geweihte Silbergeschoß schlug nicht in den sich heftig bewegenden Kopf ein. Aber es verfehlte diesen Unhold auch nicht. Wie ein Minitorpedo hieb es in den Körper, und auch die Schuppen schützten nicht vor einem Einschlag.
    Ich feuerte noch keine zweite Kugel ab, weil ich sehen wollte, ob die erste Wirkung gezeigt hatte.
    Ja, sie hatte.
    Der Drache drehte sich um seine eigene Achse und taumelte zur Seite. Er sah noch immer gefährlich aus, aber ich riskierte jetzt den vollen Angriff.
    Mit langen Schritten lief ich auf ihn zu.
    Wieder ein Schuß.
    Diesmal bohrte sich die Kugel in die Brust des Monstrums. Es tanzte in die Höhe. Dabei riß es sein Maul auf, kippte nach hinten, fiel zu Boden, überschlug sich dabei, kam wieder auf die Beine und tauchte in den Schatten neben der Garage ein.
    Es war weg!
    »John, John!« kreischte Chris. Sie hatte die Fahrertür aufgestoßen und sich auf den Beifahrersitz gesetzt. »Bitte, du mußt kommen! Ich will, daß du mit mir fährst. Ich will nicht alleine los!«
    Ich befand mich in einer Zwickmühle. Sollte ich ihrem Wunsch folgen oder dem Drachen auf dem Fersen bleiben? Er war nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich hielt er sich hinter der Garage auf, um so eine gute Deckung zu haben.
    »Verdammt, ich fahre nicht ohne dich!«
    »Nein, ich hole ihn mir!«
    »Dann bleibe ich auch hier!« Sie stieß bereits die Fahrertür auf und wollte aussteigen.
    Das durfte ich nicht zulassen. Das Drachenmonster hatte es auf sie abgesehen. Ich war praktisch eine Beigabe. Wäre ich sein größter Feind gewesen, hätte es mich auch als ersten angegriffen. Aber es ging ihm einzig und allein um Chris Talbot.
    Diese Überlegungen zwangen mich dazu, meinen eigentlichen Vorsatz zu vergessen. Der Drache würde Chris folgen, egal wie.
    Und da war es besser, wenn ich bei ihr saß.
    »Kommst du jetzt?«
    Ich drehte mich nicht um, sondern zog mich rückwärts gehend aus dem Schatten der Garage zurück.
    Das Monster folgte mir nicht. Ich hoffte stark, daß ich es schwer verletzt hatte. Im Nachhinein allerdings hatte es mir nicht so ausgesehen.
    »Steig ein!«
    Ich war am Porsche und drehte mich um. Da mein Freund Bill Conolly ebenfalls ein solches Fahrzeug fuhr, wußte ich, wie man sich am besten und auch am schnellsten hineinfaltete.
    »Du fährst!« Chris hämmerte die Tür zu. »Ich will jetzt nicht mehr allein bleiben.«
    »Ist okay!«
    Chris war völlig aufgelöst. Ich konnte sie verstehen. Beide hatten wir gedacht, dem Drachen entwischt zu sein, doch beide hatten wir uns auch geirrt.
    Ich kam mit dem Wagen zurecht. Den Motor hatte Chris abgewürgt. Ich startete ihn wieder und wunderte mich zugleich darüber, daß niemand aus der Nachbarschaft ankam, weil er von dem Lärm aus dem Schlaf gerissen worden war oder sich zumindest gestört fühlte.
    Der Wagen fuhr an, schneller als der Rover, und ich mußte sehr bald bremsen.
    Chris achtete nicht darauf, wie ich mit dem Wagen zurechtkam.
    Sie war auch nicht mehr angeschnallt, sondern hatte sich auf dem Beifahrersitz gedreht, um durch die Heckscheibe aus dem Fenster schauen zu können.
    »Es ist noch nicht da, John!«
    »Gut.«
    »Vielleicht hast du es vernichtet!«
    »Ja, vielleicht!« Ich riß das Lenkrad nach links, um in die Straße einzubiegen.
    Chris setzte sich wieder normal hin. »Weißt du was, John? Ich wünsche mir jetzt sogar einen Blackout herbei, der länger andauert, damit ich das alles hier vergessen kann. Einfach abtauchen und so schnell nicht mehr zurückkehren.«
    »Wenn das möglich wäre, gäbe es weniger Probleme auf dieser Welt.«
    »Das denke ich auch.«
    Nachbarn, die nichts hörten und nichts sahen. Es war wirklich ungewöhnlich. Kein Gesicht zeigte sich hinter einer Fensterscheibe.
    Kein Mensch hatte die Tür geöffnet und war vor sein Haus getreten.
    Eine ruhige Villengegend, die auch ruhig blieb, in der man sich nicht um die Probleme der Nachbarn kümmerte.
    Ich fuhr recht schnell und konzentrierte mich mehr auf die Straße als daß ich nach dem Drachen Ausschau hielt. Er besaß Flügel. Er würde sich auch einsetzen, und ich ging davon aus, daß er sich durch die Luft schneller bewegte, als wir fuhren, trotz des Porsches.
    Er würde uns – falls er noch lebte – auf keinen Fall laufen lassen. Er war einfach gezwungen, uns zu
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