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1093 - Blutkult um Angela

1093 - Blutkult um Angela

Titel: 1093 - Blutkult um Angela
Autoren: Jason Dark
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klein, und alles hängt zusammen. Zufall? Schicksal? Was ist richtig?«
    »Er hat auch nicht wieder zurückgerufen, aber Shao wartet auf den zweiten Anruf.«
    »Und sie konnte dir wirklich nicht sagen, von wo aus Harry angerufen hat?«
    »Nein. Außerdem war er wohl nicht allein. Sie meinte, daß Dagmar Hansen bei ihm gewesen ist.«
    »Da haben wir ja alle beisammen. Bis auf Angela.«
    »Vielleicht war sie auch dabei.«
    Was ich spaßig angedeutet hatte, war von Suko ernst aufgefaßt worden. »Das ist alles möglich.«
    Ich schwieg. Der Fall gefiel mir nicht. Auch wenn wir nicht viel wußten, bisher war er schon auf eine gewisse Art und Weise gradlinig verlaufen. Nun sah ich Komplikationen auf uns zukommen, aber wann wäre bei uns schon etwas glattgegangen?
    Das Ziel lag nicht mehr weit entfernt. Wir mußten zu einem Platz hingehen, der früher einmal durch ein großes Einkaufszentrum gekennzeichnet gewesen war. Zum Platz hin führten Straßen und Wege aus verschiedenen Richtungen.
    Das Center war längst nicht mehr in Betrieb. Man hatte es abgerissen, doch nicht völlig, so daß noch Fragmente standen. So sahen wir die mächtigen Stahlträger, die früher einmal die Wände gehalten und das Dach gestützt hatten. Die Mauern waren allesamt eingerissen worden. Es gab auch keine Decke mehr, doch man hatte den Schutt weggeräumt und somit eine relativ freie Fläche geschaffen.
    Es war mittlerweile mehr Zeit vergangen. Die Uhr blieb nicht stehen. Ihre Zeiger bewegten sich immer mehr auf Mitternacht zu. Möglicherweise war dieser Zeitpunkt wichtig, denn hier versammelten sich immer mehr dieser skurrilen Partygäste.
    Wir standen noch ein Stück entfernt, weil wir herausfinden wollten, wo sich der Eingang zum Bunker befand. Wahrscheinlich dort, wo auch die einzige Lichtquelle stand. Ein Scheinwerfer schickte seinen Strahl in eine bestimmte Richtung und leuchtete auch die Umgebung an. In seinem kalten Schein drängten sich die Gäste zusammen. Wahrscheinlich gab es dort auch eine Kontrolle.
    Suko schaute mich an. »Sollen wir?«
    »Und ob.«
    Diesmal gingen wir nicht so langsam. Aus dem Bunker war keine Musik zu hören und auch keine Stimmen. Die dicken Wände und die mächtige Decke schienen alles zu verschlucken.
    Die alten Eisenstempel hatten Rost angesetzt, der einen bestimmten Geruch ausströmte. Obwohl die Reste des Einkaufsmarkts kein Dach besaßen, kamen wir uns wie in einem großen Raum vor, in dem sich zahlreiche Personen aufhielten.
    Nicht alle bewegten sich auf das Licht des Scheinwerfers zu. Viele standen einfach nur herum. Sie rauchten, sie sprachen miteinander, sie bewegten sich auch, doch all dies schien unter einer dichten Decke halb verborgen zu liegen.
    Gestalten wie aus einem Musical glitten an uns vorbei. Wir waren Fremdkörper in dieser Szene, die uns aufnahm, uns Blicke zuwarf, aber uns nicht daran hinderte, weiterzugehen.
    Wir hielten die Augen sehr weit offen. Zumindest dachte ich daran, daß einer wie Mallmann hier die perfekte Beute bekam. Blut en masse. Er würde ein regelrechtes Fest feiern. Wahrscheinlich konnte er da sogar den Kultstreifen Blade überholen, auf den diese Vampirfete wohl zurückging. Ich hoffte nur, daß sich diese filmischen Schrecken nicht in der Wirklichkeit fortsetzten.
    Dort, wo der Scheinwerfer eine künstliche Helligkeit abgab, befand sich so etwas wie eine Kasse oder Gesichtskontrolle. Ein Tisch, zwei Stühle. Beide Stühle waren besetzt von einer jungen Frau und einem jungen Mann.
    Wir hatten uns eingereiht und uns auch an den Geruch gewöhnt. Er war anders als draußen. Zwar auch feucht und kühl, aber mit einer ungewöhnlichen Mischung aufgeladen. Schwere Düfte und Aromen, nie frisch und freundlich, sondern mit Zusätzen versehen, die den Geruch von altem Brackwasser und Friedhof transportierten.
    Ich kannte diese Düfte aus der Gruftie-Szene. Auch in Dortmund, in Marens kleinem Horror-Laden, hatte ich sie wahrgenommen, aber das hier war anders. Größer, vielleicht auch gefährlicher, aber noch war die Ouvertüre nicht gespielt.
    Wir traten an den Tisch heran. Beide Kontrolleure hoben den Kopf. Der junge Mann hatte sich in seinen kahlgeschorenen Schädel zwei Ringe einpiercen lassen, die dunkel schimmerten. Er trug eine schwarze Lederjacke und darunter ein T-Shirt, auf dem sich zahlreiche Totenköpfe verteilten.
    Sicherlich war er nicht auf den Mund gefallen, doch als er uns zu Gesicht bekam, war er zunächst sprachlos.
    »Muß man hier Karten haben?« fragte
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