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109 - Der Werwolf und die weiße Frau

109 - Der Werwolf und die weiße Frau

Titel: 109 - Der Werwolf und die weiße Frau
Autoren: Dämonenkiller
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laute Brüllen eines Säuglings hörte. Die Schreie kamen aus dem Haus des Buchhändlers. Eines der Fenster im Erdgeschoß stand offen. Grete blickte hinein. Das Baby lag in einer Wiege. Die Hände hatte es zu Fäusten geballt, und das Gesicht war knallrot.
    Das Haustor war versperrt. Grete blieb keine andere Wahl - sie mußte durch das Fenster in das Zimmer klettern; was sie auch tat.
    Die Mutter des Säuglings schlief neben der Wiege. Grete hob den brüllenden Säugling aus der Wiege und schaukelte ihn hin und her. Nach wenigen Augenblicken hatte sich das Kleinkind beruhigt. Im Badezimmer wickelte sie das Baby. In der Küche fand sie Babynahrung und bereitete dem Kleinen ein Fläschchen zu. Zufrieden trank der Säugling, und Grete legte ihn zurück in die Wiege. Sekunden später schlief das Baby.
    Grete wankte zurück in die Küche, trank ein Glas Wasser und setzte sich nieder. Ihr Körper glühte. Er wurde wie von Fieberschauern geschüttelt; und dabei war ihr eiskalt. Sie kämpfte gegen die Müdigkeit an.
    Ich muß die Behörden verständigen, dachte sie, sackte zusammen, fiel vom Stuhl und schlief ein. Das Schreien des Babys weckte sie auf. In der Küche war es dunkel. Grete setzte sich auf. Ein seltsames Ziehen war in ihren Gliedern. Sie wollte aufstehen, aber es gelang ihr nicht. Auf allen vieren kroch sie aus der Küche in das Zimmer, in dem der Säugling lag. Sie war zu keinem klaren Gedanken fähig. Eine fremde Macht schien von ihrem Körper Besitz ergriffen zu haben. Ihr Kleid beengte sie in ihrer Bewegungsfreiheit. Sie riß es sich vom Leib, kroch an der Wiege vorbei, sprang aus dem Fenster, fiel schwer zu Boden und blieb benommen liegen.
    Durchdringendes Wolfsgeheul war zu hören. Ein pechschwarzer Wolf sprang über sie hinweg, doch sie hatte keine Angst vor dem gewaltigen Tier; ganz im Gegenteil, sie fand den Wolf besonders hübsch.
    Grete öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch nur ein dumpfes Brummen kam über ihre Lippen. Auf allen vieren lief sie über den Hauptplatz. Ein Mann schloß sich ihr an, der nur mit einer Unterhose bekleidet war. Eine halbnackte junge Frau kam ihnen entgegen. Auch sie rannte auf allen vieren.
    Irgend etwas ergriff von Grete Hausers Gedanken Besitz. Ein unheimlicher Zwang trieb sie aus dem Dorf.
    Doch sie war nicht allein. Immer mehr Dorfbewohner schlossen sich ihr an. Dazwischen waren große Wölfe zu sehen, die gelegentlich unheimlich heulten.
    Minuten später hatten sie den Wald erreicht. Immer mehr Menschen waren zu sehen. Die meisten krochen auf allen vieren, doch es gab auch einige wenige, die gebückt gehen konnten.
    Auf einem kleinen Hügel blieb Grete stehen. Sie ließ sich nieder, schloß die Augen und lauschte auf die seltsamen Gedanken, die auf sie einströmten. Ihre Züge entspannten sich, und ein glückliches Lächeln lag um ihren Mund.

    Ich stieg eine der Wendeltreppen in einem der Ecktürme hinunter. Die Treppe führte zu dem unterirdischen Gewölbe, in dem nicht viel verändert worden war, außer daß es jetzt auch dort elektrisches Licht gab. In der Folterkammer hatte ich ein starkes Magnetfeld entdeckt, durch das ich direkt nach Island gelangen konnte. Ich wollte mich noch diese Nacht mit Unga unterhalten.
    Die Gänge stellten ein Labyrinth dar, in dem man sich leicht verirren konnte. Der Boden war uneben; manchmal führten Stufen hinauf, dann wieder hinunter. Früher hatten auch einige Steinquader herumgelegen, doch die waren in der Zwischenzeit fortgeschafft worden. Ratten gab es aber immer noch genug; doch diese Biester störten mich kaum. Überall waren Nischen und Torbögen zu sehen. Endlich erreichte ich das Gewölbe mit den niedrigen Eisentüren, in dem früher die Gefangenen der Quintanos ihrem Tod entgegengesehen hatten. Hier hatten wir auch für kurze Zeit Unga untergebracht gehabt. Vom Verlies aus führte eine Tür in die Folterkammer, die ein langgestrecktes Gewölbe war, vollgefüllt mit den scheußlichsten Marterinstrumenten.
    Einen kurzen Augenblick blieb ich ruhig stehen und lauschte, doch ich hörte keine Schritte. Möglicherweise war mir Abi Flindt doch nicht gefolgt.
    Rasch holte ich den Kommandostab hervor, der aus einem knochenähnlichen Material bestand. Ich zog den teleskopartigen Stab zu seiner vollen Länge aus und schritt auf ein Streckbrett zu, hinter dem ich schon vor langer Zeit das Magnetfeld mit dem Magischen Zirkel abgesteckt hatte.
    Wieder blickte ich mich um, doch Abi Flindt war nicht zu sehen. Nun gab es kein
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