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1089 - Die Psi-Antenne

Titel: 1089 - Die Psi-Antenne
Autoren: Unbekannt
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seiner Gedanken, die es dem Ultimaten Wesen ermöglichte, seine wirklichen Absichten zu ermitteln.
    Icho Tolot spürte, daß die Jagd bald zu Ende sein würde, wenn ihm niemand zu Hilfe kam.
    „Wo bleibt ihr denn?" fragte er über Funk. „Auerspor ist hinter mir her, und er wird mich erwischen, wenn ihr mich nicht bald aufnehmt."
    „Wir haben Schwierigkeiten mit dem Antrieb", antwortete Borkays. „Das Beiboot will nicht so, wie wir wollen."
    Icho Tolot erreichte einen Materiebrocken, vor dem vier kleinere Trümmerstücke schwebten. Mit Hilfe seines Antigravgeräts dirigierte er sich zu ihnen hin, packte sie und schleuderte sie Auerspor entgegen. Eines der Geschosse traf das ultimate Wesen und drängte es weit zur Seite ab, so daß der Haluter seinen Vorsprung wieder etwas vergrößern konnte. Er eilte weiter, und er konnte das Beiboot sehen, als er den nächsten Materiebrocken erreichte.
    Einem ersten Impuls folgend, wollte er zu ihm hinfliehen, doch dann erkannte er, daß er es nicht durfte.
    „Ich sehe euch", sagte er, „aber ich komme nicht. Auerspor würde sich nicht nur mit mir befassen, wenn ich bei euch wäre."
    „Wir haben dich auf den Bildschirmen", antwortete Borkays, der sichtlich erschrocken war. „Und das ultimate Wesen ebenfalls. Wir werden es unter Beschuß nehmen."
    „Das wäre sinnlos. Ihr verschwendet nur Energie. Versucht lieber, das Raumschiff flottzumachen."
    „Wohin willst du?"
    „Zur Antenne."
    „Wir kommen dorthin, sobald wir können."
    Icho Tolot flüchtete in das Trümmerfeld und verlor das Beiboot aus den Augen. Ihm war, als habe er das wärmende Licht einer Sonne verlassen und gleite nun in eine Kältezone hinein, in der die Temperaturen immer tiefer absanken.
    Weit vor ihm tauchte die matt leuchtende Antenne aus der Dunkelheit auf.
     
    *
     
    „Es ist eine Hochdruckpumpe", erklärte Borkays. „Sie ist ausgefallen."
    Er deutete auf ein kompliziert aussehendes Gerät im Maschinenraum des Beiboots.
    „Kannst du sie reparieren?" fragte Jarokan.
    „Ich werde es versuchen."
    „Du mußt dich beeilen", drängte Echynlag. „Icho Tolot braucht unsere Hilfe. Und zwar bald!"
    Die fünf Rebellen standen unter einer beklemmenden Anspannung. Sie wußten, daß Auerspor in der Nähe war, und sie waren hilflos gegen ihn. Kirsch saß in der Zentrale und überwachte die Bildschirme. Er würde es sofort melden, wenn das ultimate Wesen sich dem Raumschiff näherte.
    „Was glaubst du denn?" schrie Borkays in plötzlich aufflammender Wut. „Denkst du, ich lasse mir absichtlich Zeit mit der Reparatur, damit der Haluter uns Auerspor vom Hals hält?"
    „Ich wollte dich nicht beleidigen", beteuerte der Sawpane erschrocken.
    „Laßt mich allein", forderte der Phygo. „Los doch. Verschwindet. Ich kann nicht arbeiten, wenn ihr mir im Weg steht."
    Echynlag, Jarokan und Girrhod gehorchten. Sie verließen den Maschinenraum und kehrten in die Zentrale zurück. Keiner von ihnen sprach. Alle dachten an den Haluter und daran, daß dieser sich zwischen sie und Auerspor stellte, der sich sonst ganz sicher mit ihnen befaßt hätte.
    Kirsch war erleichtert, daß sie zu ihm in die Zentrale zurückkehrten.
    „Von den anderen ist nichts zu hören", sagte er. „Ich habe versucht, Verbindung mit ihnen aufzunehmen. Ohne jeden Erfolg. Sie melden sich nicht. Unser Haufen ist der traurige Rest der Rebellenorganisation. Ist euch das eigentlich klar?"
     
    *
     
    Mehr als zwanzig Beiboote der Cruuns umgaben die leuchtende Antenne.
    Icho Tolot begriff.
    Die vogelähnlichen Geschöpfe sahen in der Antenne eine Art Heiligtum. Er vermutete, daß sie es zur Zeit anbeteten.
    Es ist kein Heiligtum, dachte er, sondern ein Machtinstrument der negativen Superintelligenz, mit der sie unter anderem auch die Cruuns beeinflußt und um ihre Freiheit betrügt. Es wird ihnen weh tun, aber ich werde versuchen, es zu zerstören.
    Als er den Sockel der Antenne erreichte, hatte er einen Vorsprung von etwa einem Kilometer vor Auerspor, den er trotz dieser Entfernung deutlich sehen konnte.
    Noch wußte er nicht, was er tun mußte, um die Antenne funktionsuntüchtig zu machen. Er hatte ein Schott entdeckt, das sich am Sockel befand, und es gelang ihm, es zu öffnen und wieder hinter sich zu schließen.
    Durch einen Gang kam er in einen Saal, in dem allerlei technische Geräte arbeiteten.
    Im Mittelpunkt erhob sich die kreuzförmige Steuerbank eines riesigen Computers.
    Icho Tolot blickte sich verwundert um. Er hatte nicht damit gerechnet,
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