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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd
Autoren: Unbekannt
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um die Vorgänge in ihrer Mächtigkeitsballung (und darüber hinaus) in ihrem Sinn zu kontrollieren.
    Immerhin war es ein Trost zu wissen, daß Seth-Apophis Hilfsmittel brauchte, um Rhodan, mich oder andere Personen zu manipulieren. Ich hoffte, daß möglichst viele Verantwortliche der Kosmischen Hanse, der Liga Freier Terraner und der GAVÖK diese eingeschränkte Immunität besaßen. Nicht auszudenken, was es für die Mächtigkeitsballung von ES bedeutet hätte, wenn ein Mann wie Julian Tifflor plötzlich zu einer Marionette von Seth-Apophis geworden wäre.
    Es war schon schlimm genug, daß die Solaner in den Diensten der feindlichen Superintelligenz standen. Mir wurde übel, wenn ich daran dachte, was die Besatzungsmitglieder des Fernraumschiffs in diesem Augenblick vielleicht alles unternahmen. Sie hatten in der Mehrzahl längst wichtige Positionen eingenommen und konnten den Zivilisationen der Milchstraße erhebliche Schäden zufügen.
    Eine geradezu apokalyptische Vision plagte mich: Der Gedanke, daß alle Seth-Apophis-Agenten gleichzeitig losschlagen würden. Ein Chaos wäre dann kaum zu verhindern gewesen.
    Ich spürte, daß meine Gedanken sich wieder verwirrten. Der Spoodie drängte meinen Extrasinn in den Hintergrund.
    Irritiert schaute ich mich um. Da war eine schwache Erinnerung an einen Gyrogleiter, an eine Transmitterstation, an einen Jungen mit wachen Augen und schmierigen Händen, der mich aus dem Zentrum von Terrania herausgeführt hatte.
    Ich trug irgend etwas bei mir.
    Den Kardec-Schild!
    Ich schluchzte vor Erregung. Es war wichtig, daß Rhodan wieder in den Besitz dieser Waffe gelangte. Das mußte jedoch so geschehen, daß weder die Porleyter, Seth-Apophis, noch Gesil etwas davon merkten.
    Ich stöhnte auf, als mir die Schwere dieses Vorhabens wieder bewußt wurde.
    Wie sollte ich das bewerkstelligen?
    Meine Pläne waren vage. Ich war geflohen, um Rhodan in einem geeigneten Moment von einem Versteck aus zu informieren.
    Und danach?
    Ich wußte es nicht. Erst jetzt spürte ich die Kälte, die in meinen Körper kroch. Es machte mir nicht allzu viel aus, denn mein Zellaktivator ließ nicht zu, daß ich gesundheitliche Schäden davontrug.
    Aber der Zellaktivator konnte mir bei dem Kampf gegen den von Seth-Apophis gelenkten Spoodie nicht helfen. Unwillkürlich krümmte ich meine Hände. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte mit den Fingernägeln meine Kopfhaut aufgekratzt, um den Spoodie herauszureißen.
    Eine neue Überlegung schockierte mich.
    Würde der Spoodie mich töten, bevor er dem Extrasinn unterlag?
    Ich stöhnte leise.
    Nur unbewußt nahm ich wahr, daß ich mich in einer dunklen Straße befand. Sie gehörte vermutlich zu Garnaru, jenem Vorort von Terrania, der mein Ziel gewesen war.
    Hier, unter all den Fremden, hoffte ich am ehesten einen Unterschlupf zu finden. Die Beleuchtung reichte aus, um mich einige der Weidenburn-Plakate sehen zu lassen. Sie waren in den letzten Tagen überall in Terrania aufgetaucht.
    Flüchtig überlegte ich, wer dieser Weidenburn sein mochte. Vermutlich ein reicher Sonderling, der auf diese Weise seine obskuren Ideen propagierte.
    Es fiel mir immer schwerer, die Kontrolle über meinen Körper zu behalten. Der Zweikampf um meinen Willen schien allmählich dazu zu führen, daß ich überhaupt nichts mehr tun konnte.
    Ich lehnte mich gegen eine Hauswand, um mich auszuruhen. Entsetzt registrierte ich, daß selbst meine brüchige Erinnerung sich auflöste. Ich vergaß, wer ich war, woher ich kam, was ich vorhatte ...
     
    *
     
    Es schmerzte!
    Jemand hatte sich über mich gebeugt und zerrte an meinem Gesicht. Ich wollte schreien und mich zur Wehr setzen, aber es gelang mir nicht. Wie gelähmt lag ich da.
    Ich war nicht mehr auf der Straße!
    Irgend jemand mußte mich in diesen Raum geschleppt haben, unter dessen Decke eine ovale Leuchtblase helles Licht verbreitete.
    „Zwei Goldfische!" sagte eine tiefe Stimme.
    Ich drehte langsam den Kopf. Es war, als stünde eine Wand vor mir. Meine Blicke wanderten an der massigen Gestalt hinauf, bis zu dem breiten Schädel, der von einer Sichellocke geziert wurde.
    „Es scheint", grollte der Riese, „daß unser Gast allmählich zu sich kommt."
    Ich mußte angestrengt nachdenken, bis ich begriff, daß ein Ertruser vor mir stand. Erleichterung überkam mich. Lange Jahre hatte ich mit diesen und anderen Umweltangepaßten in der USO zusammengearbeitet. Ertruser, Epsaler und Siganesen waren die besten Spezialisten dieser
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