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1085 - Rattenliebe

1085 - Rattenliebe

Titel: 1085 - Rattenliebe
Autoren: Jason Dark
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finden kann. Dann ist alles klar.«
    Jane lächelte mich an wie jemand, der mehr weiß. »Mein Klient hat mir zwar nicht alles erzählt, aber einiges schon. Das Verlies oder Versteck liegt nahe einer Müllkippe.«
    »Wie praktisch.«
    »Eben.«
    Ich hob den rechten Zeigefinger. »Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, daß in einer derartigen Gegend eine so tolle Frau wie diese Teresa lebt.«
    »Da hast du wohl recht«, gab sie zu. »Wo kann man sie dann finden?« Jane zuckte mit den Schultern.
    Das ärgerte mich. Ich spülte mit einem kleinen Schluck nach und sagte: »Du willst doch nicht behaupten, daß dein Klient nicht weiß, wo diese Superfrau lebt?«
    »Will ich. Er weiß es nicht, John. Er hat sie in einem Lokal kennengelernt.«
    »An den Namen kann er sich hoffentlich erinnern?«
    Die Detektivin lächelte hintergründig. »Es heißt: ›No holy‹. Es liegt nur einige Kilometer von dieser Müllkippe entfernt.«
    »Nicht heilig? Welch ein Name. Was mag das für ein Schuppen sein? Kennst du ihn?«
    »Ich nicht, John. Aber mein Klient.«
    »Dessen Name mir nach wie vor unbekannt ist.«
    »Der Mann heißt Robert Bannister.«
    »Sagt mir nichts.«
    »Das ist auch unwichtig. Er ist aus dem Spiel, John. Er hat diese Teresa im No holy kennengelernt.«
    »Hat er auch erzählt, wer dort alles verkehrt?«
    »Ein gemischtes Publikum. Mehr die unteren Zehntausend, aber es scheint auch Leute mit Geld zu geben, die es eben chic finden, sich dort blicken zu lassen. Wie auch Teresa. Dort scheint sie sich ihre Opfer auszusuchen.«
    »Opfer? Du sprichst in der Mehrzahl?«
    »Klar. Ich glaube nicht, daß Robert Bannister der einzige gewesen ist. Aber das ist nicht das Problem, John. Ich möchte dich bitten, daß du dich dort mal umsiehst. Vielleicht triffst du diese Teresa. Ich würde fast wetten.«
    »Wann?«
    »So rasch wie möglich.«
    »Also heute?«
    »Dagegen hätte ich nichts einzuwenden.«
    Ich kippte den Rest aus dem Glas in die Kehle. Daß es so kommen würde, hatte ich zwar nicht gewußt, aber schon gedacht. Eine Frau wie Jane ist immer für eine Überraschung gut. Im Stich lassen wollte ich sie nicht, deshalb nickte ich.
    Sie strahlte mich an. »Super, John.«
    »Abwarten. Was ist dein Part in diesem Spiel? Willst du ganz aussteigen?«
    »Ha, sehe ich so aus? Um Himmels willen. Nein, ich steige nicht aus. Ich werde nur in der Nähe warten und sehen, wie die Dinge ablaufen. Gewissermaßen als deine Rückendeckung. Außerdem ist es nur ein Versuch, John. Nicht mehr. Sie braucht auch nicht unbedingt auf dich zu fliegen, aber es kann sein, daß wir Glück haben.«
    Ich schaute sie schief an. »Hat dieser Bannister dir Teresa auch beschrieben?«
    »Hat er.«
    »Wie sieht sie aus?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Sie ist keine unbedingte Schönheit. Nicht so perfekt. Aber sie hat etwas. Ja, sie muß etwas haben, das die Männer anzieht. Ein wenig soll sie Jamie Lee Curtis gleichen. Die kennst du doch?«
    »Klar, die Queen of Horror.«
    »Eben. Und irgendwo ist sie dann auch eine Queen of Horror. Du wirst sie schon erkennen. Wir können es ja so machen, daß ich dich jetzt nach Hause bringe und du deinen Wagen holen kannst. Wir fahren dann gemeinsam zurück. Du gehst in das Lokal, und ich warte in einer gewissen Entfernung. Auch wenn es kalt ist.«
    »Ja, so könnte man es machen…«
    Jane Collins gefiel mein Tonfall nicht. »He, hast du was? Du redest so komisch?«
    »Im Prinzip habe ich nichts. Nur eben ein ungutes Gefühl. Wenn ich es genau nehme, dann mag ich keine Ratten. Keine zweibeinigen und erst recht keine mit vier Beinen…«
    ***
    Nein, keine Ratte!
    Alles - ein Hund, eine Katze, aber keine Ratte. Das war widerlich, das war furchtbar.
    Mick Spiro saß unbeweglich. Er war wie zu Stein geworden. Er wagte auch nicht, das Tier anzufassen. Seine Hände waren nach oben geschnellt und schwebten jetzt bewegungslos über dem Körper.
    Spiro wollte schreien. Es klappte nicht. Er konnte nicht einmal Luft holen. Es gab überhaupt nichts, was er noch aus eigenem Antrieb unternehmen konnte.
    Die Ratte war dick. Gut genährt. Irgendwie fett. Sie hockte wie ein Klumpen auf seinen Oberschenkeln. Je länger sie dort saß, um so mehr spürte er ihr Gewicht. Sie schien sich verwandelt zu haben und war zu einem Klumpen geworden.
    Der sich dann bewegte!
    Es war nur ein kurzes Zucken der Füße. Spiro spürte die Krallen, die durch den Hosenstoff drangen.
    Sie kratzten über die Haut hinweg. Dabei schabten sie über seine Haut. Sie
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