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1085 - Der Symbionten-Träger

Titel: 1085 - Der Symbionten-Träger
Autoren: Unbekannt
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gebracht hatte.
    „Wo ist der Kerl?" wiederholte er seine Frage. „Ich will jetzt einmal eine klare Antwort haben!"
    „Was würdest du mit ihm tun, wenn er hier wäre?" fragte Quiupu zögernd. „Ihn an die Porleyter ausliefern?"
    „Das weiß ich noch nicht. Also wo?" Valensen wurde etwas bleicher, als ihm die Bedeutung der Worte erst voll bewußt wurde. Er schnitt eine Grimasse. „Hier? Schon hier?"
    „Noch nicht, Tyko. Aber auf einer Transmitterstrecke hierher. Ich habe ihm gesagt, daß er warten soll."
    Valensen sprang auf. Die kleinen Augen traten weit hervor.
    „Was hast du? Mit ihm geredet? Soll das heißen, daß du die ganze Zeit über Kontakt zu ihm hattest?"
    „Ja."
    Quiupu drehte sich zu einer Schaltleiste um, berührte einen Kontakt und zog an einem der Stäbe seiner Kugel. Ein Bildschirm leuchtete auf.
    „Da ist er."
    „Das darf nicht wahr sein!" stieß Valensen fassungslos hervor, als er in das Gesicht des Mannes auf dem Bildschirm sah, der ihm seinerseits unsicher zunickte. „Quiupu, bist du dir darüber im klaren, daß die Porleyter jeden Augenblick damit beginnen können, uns zu überwachen?"
    „Das ist ein Grund", versetzte das kosmische Findelkind, „ihn zu uns zu holen, bevor es zu spät ist. Sein Name ist Jupor Pleharisch. Er wurde von einer Untergrundorganisation zu der Sabotage gezwungen und bereut, was er getan hat.
    Tyko, willst du ihn den Porleytern überlassen?"
    „Er sieht nicht so aus wie der, dessen Bild mir einer der beiden zeigte", warf Valensen ein, nicht mehr sehr überzeugt.
    „Er trug im Archiv eine Maske. Menschen müssen sich bereits hinter Masken verstecken, um noch frei auf ihrer Welt leben zu können."
    „Das taten sie früher auch, aber aus anderen Gründen." Valensen schüttelte konsterniert den Kopf. „Ich muß verrückt sein, nicht dich auszuliefern, du Unglückskind.
    Ich muß völlig verrückt sein, aber wir verstecken ihn - vorerst!"
     
    3.
     
    Perry Rhodan stand mit unbewegtem Gesicht vor der mit roter Leuchtfarbe auf die Wand des halbverfallenen Hauses gesprühten Parole: „Tod den Porleytern!"
    Vor Fellmer Lloyd konnte er seine Erschütterung nicht verbergen. Der Telepath fluchte leise.
    „Wann haben wir so etwas zuletzt sehen oder hören müssen, Perry? Wie weit ist es mit der Reife des Menschen her, wenn durch das Auftauchen solch vergleichsweise friedfertiger Invasoren wie der Porleyter in kürzester Zeit wieder derartige Emotionen an die Oberfläche gespült werden können?"
    „Friedfertig?" fragte Rhodan sarkastisch.
    „Du weißt, was ich meine. Und denjenigen, die das hier geschmiert haben, ist es verdammt ernst. Sie sind wieder bereit, zu töten."
    „Es sind wenige", sagte Rhodan. „Und sie haben keine Chance."
    „Bist du dir so sicher? Ich möchte nicht der Porleyter sein, der ihnen ohne Kardec-Schild in die Hände fällt."
    „Ich verstehe sie, Fellmer. Ich kann ihren Haß und ihre Entschlossenheit, auf eigene Faust aktiv zu werden, niemals akzeptieren oder gar tolerieren. Aber ich verstehe ihre Verbitterung. Sie müssen sich von uns im Stich gelassen fühlen."
    „Du warst es", erinnerte Fellmer ihn, „der nach unserer Rückkehr mit der kombinierten Flotte Bullys und Tiffs ursprünglichen Aufruf entschärfte. Wer unterjocht und in seiner Freiheit dermaßen beschnitten wird wie die Bevölkerung der Erde und alle anderen Bewohner terrestrischer Siedlungen, hört irgendwann auf, nach den Motiven derer zu fragen, die sie zum Stillhalten und zur Kooperation auffordern."
    Rhodan gab keine Antwort. Er ging langsam weiter durch die enge Straße, die zwischen Häuserreihen und Ruinen hinunter zur Felsküste führte. Spiddle an der Westküste des ehemaligen Irland, am Nordufer der Galway Bay gelegen, war eine mehr als zweitausend Jahre alte Kleinstadt. Hier wohnte niemand mehr. Die alten Häuser waren vor einigen hundert Jahren restauriert und als Freilichtmuseum dem Naturschutzpark Galway eingegliedert worden. Seit langem jedoch gab es hier, keine Forscher und keine Touristen mehr. Der kalte Wind vom Atlantik pfiff durch Mauerritzen und dürre Büsche am Ortsausgang.
    „Verlassen", murmelte Fellmer. „Oder die Rebellen haben sich gut versteckt."
    Es war Perry Rhodan nur recht. Er sehnte sich nicht danach, die Bekanntschaft einiger Fanatiker zu machen, die vielleicht nicht zögern würden, auch auf ihn, den „Verräter", zu schießen. Der Paralysator in seiner Hand war auf dunkle Fenster und Eingänge gerichtet.
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