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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade
Autoren: Unbekannt
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gutmütig.
    „Ach was", wehrte der Ilt mürrisch ab. „Du willst nicht hören, was ich zu sagen habe.
    Daran liegt's."
    „Versuch's trotzdem", forderte Perry ihn auf. „Was hast du auf Urma West gesehen?"
    Gucky musterte ihn mißtrauisch, als wolle er sich überzeugen, daß die Aufforderung ernst gemeint war.
    „Das Wrack der RINGWORLD ist höchstens ein paar Tage alt", sagte er. „Es ist keine Rede von ein paar Wochen."
    „Woher willst du das wissen?"
    „Der Boden an der Absturzstelle ist noch heiß. Hier und da sieht man sogar noch Qualm."
    „Du kennst die Verhältnisse auf Urma West", hielt Perry ihm entgegen. „Die Tagseite des Planeten ist immer mörderisch heiß. Ich nehme nicht an, du warst zur Nachtzeit an der Absturzstelle?"
    „Nein."
    „Da hast du deine Erklärung!"
    „Und der Qualm?"
    „Weiß ich nicht. Kommt darauf an, welche Vorgänge sich beim Absturz abgespielt haben. Ich erinnere mich an Wracks, die nach einem Monat noch qualmten."
    „Außerdem", sagte Gucky mit Bedacht, „ist mir unerklärlich, wie alle zweiundachtzig Besatzungsmitglieder eine derartige Katastrophe überleben."
    „Vielleicht haben sie sich rechtzeitig abgesetzt. Sie besaßen flugfähige Raumanzüge, nicht wahr? Der Bericht des Kommandanten wird die Erklärung enthalten."
    „Ich wußte es", seufzte der Ilt. „Du willst nicht hören, was ich zu sagen habe."
    „Daran liegt es nicht", wies ihn Perry zurecht. „Ich habe allerdings den Eindruck, daß du in letzter Zeit die Dinge nur noch im finstersten Licht siehst. Wie wäre es, wenn du dir über das wahre Problem den Kopf zerbrächest?"
    „Welches ist das wahre Problem?" fragte Gucky trotzig.
    „Die RAKAL WOOLVER. Wir haben immer noch kein einziges Signal von der Erde.
    Mein Eindruck war, daß die Porleyter es eilig hatten, Terra zu erreichen und dort die Kontrolle zu übernehmen. Ich frage mich, was sie aufgehalten hat."
    Der Ilt grinste und ließ dabei seinen Nagezahn sehen.
    „Es sind tüchtige Männer und Frauen an Bord des Flaggschiffs", sagte er. „Vielleicht haben sie einen Weg gefunden, den Plan der Porleyter zu vereiteln."
    „Ich habe daran gedacht", bekannte Perry. „Angesichts der technischen Übermacht des Gegners haben sie bei einem solchen Versuch kaum eine Chance. Gott mag sie schützen."
     
    4.
     
    Der große Bildschirm zeigte ein steiniges Tal, zu beiden Seiten flankiert von zerrissenen Bergzügen. Eine fremde Sonne schien auf die leblose Landschaft und erfüllte sie mit einer Glut, die man über den Steinen in der Luft zittern sehen konnte. Das Videogerät betrachtete die Szene aus einer Höhe von fünfhundert Metern. Unten bewegten sich Scharen von Robotern, winzig wie Ameisen, und arbeiteten an einem Komplex, der aus mehreren hundert aus Fertigbauteilen aufgeführten Gebäuden bestand. Fahrzeuge waren unterwegs und beförderten Menschen in die fertiggestellten Bauten. Es sah nach einem riesigen Umzug aus. Ein großer Teil der Besatzung der RAKAL WOOLVER wurde umquartiert in eine Siedlung, die auf Anweisung der Porleyter auf der Oberfläche eines höllischen, leblosen Planeten errichtet wurde.
    Bradley von Xanthen wandte sich schwerfällig zur Seite.
    „Als Kommandant dieses Schiffes steht mir das Recht zu, dem Planeten einen Namen zu geben", sagte er mit düsterer Stimme. „Ich nenne ihn Acheron."
    „Ein Bestandteil der Hölle", kommentierte Geoffry Waringer. „Hältst du die Lage für so ernst?"
    Bradley wandte sich ihm zu. Er war ein stämmig gebauter, noch junger Mann mit andeutungsweise mongolischen Zügen. Sein dunkler Teint hatte einen eigenartigen Stich ins Violette - ein Charakteristikum der Marsgeborenen. Das dunkle, fast schwarze Haar war kurz geschnitten. Braune Augen musterten den Wissenschaftler mit einem Blick, in dem sich Bitterkeit und hilfloser Zorn mischten.
    „Was, glaubst du, ist das dort?" fragte er und wies mit ausgestrecktem Arm auf den Bildschirm. „Eine Experimentierstadt. Die Porleyter veranstalten ein Kriegsspiel, damit sie auf Terra nicht in Schwierigkeiten geraten. Sie üben sich in der Kontrolle menschlicher Massen. Dazu brauchen sie die Stadt!"
    „Ich kenne deine Hypothese", wehrte Geoffry Waringer ab. „Selbst wenn sie richtig wäre - uns sind die Hände gebunden. Wir können nichts unternehmen. Eine einzige, falsche Bewegung, und die Porleyter schocken uns mit einem Kardec-Schild, daß uns jeder Gedanke an Widerstand vergeht."
    Bradley von Xanthen schüttelte unwillig den Kopf.
    „Ich habe die
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