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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca
Autoren: Jason Dark
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der Karte hatte Jane einen entsprechenden Weg und auch einen eingezeichneten Platz gefunden, an dem wir unseren Wagen abgestellt hatten.
    Die Zeit war wie eine Peitsche, die uns vorantrieb, und sie verband sich mit der Sorge, die wir uns wegen Godwin de Salier machten. Er war den Weg gegangen, der ihn auch ins Verderben hätte führen können, und noch jetzt machten wir uns Vorwürfe, ihn nicht davon abgehalten zu haben.
    Wenn er in diesem unterirdischen Labyrinth tatsächlich auf die Magie des Baphomet treffen sollte, sah es verdammt böse für ihn aus.
    Wir hätten einen wunderbaren Blick über das Meer hinweg gehabt, doch darum konnten wir uns nicht kümmern. Für uns war jetzt wichtig, den Eingang zu finden. Wir mußten in das Loch, das Godwin für uns gekennzeichnet hatte.
    Von der Sonne aufgeheizte Felsen. Das Rauschen des Wassers, eine milchige Brandung. Schiffe auf der See, die wie bunte Farbklecks wirkten, dafür hatten wir keinen Blick, denn der Weg führt uns zwischen die Felsen.
    Mal konnten wir uns auf einem schmalen Pfad weiterbewegen, dann wieder mußten wir über Felsbrocken hinweg klettern, was nicht einmal ungefährlich war. Zu leicht konnte es zu einem Fehltritt kommen. Dann rutschten wir ab und landeten mit gebrochenen Knochen irgendwo am Strand.
    Hier war es windiger als in der Stadt. So konnte man die Hitzebesser ertragen. Die Sonne war wieder tiefer in die westlichen Regionen gewandert und hatte sich etwas verdunkelt. Sie war roter geworden, aber sie kochte noch immer und dörrte mit ihren Strahlen die Natur aus.
    Jane hielt sich hinter mir. Wo ich hintrat, dort setzte auch sie ihren Fuß auf. Bisher war alles glattgegangen. Keiner von uns war abgerutscht. Der Parkplatz und die Busse waren längst nicht mehr zu sehen, weil die rauhen Felsen den Blick zum Land hin versperrten.
    Es gab nicht nur sie. Godwin de Salier hatte von kargem Gestrüpp gesprochen, dessen Wurzeln sich zäh in den mageren Boden zwischen den Felsen festklammerte.
    Es war gut zu sehen. Es verteilte sich auch an mehreren Stellen. An einer dieser Gestrüppinseln mußte das Tuch festgebunden sein. Hoffentlich war es nicht vom Wind gelöst und weggeweht worden.
    Nein, das war es nicht.
    Ich sah es zuerst, nachdem ich einem durch Zufall entstandenen Pfad gefolgt war, der sich förmlich in die Formation hineinschob. Er führte an einem Felsen vorbei, der vorstand wie ein krummes, nach unten gebogenes Dach. Darunter und an der Seite hatte sich ein trockener Busch halten können, und an einem seiner Zweige war das Tuch verknotet.
    Auch Jane Collins hatte es jetzt entdeckt, und ich hörte sie laut lachen. Es war ein erster Erfolg. Wir wußten, daß sich der Höhleneingang unmittelbar vor uns befinden mußte.
    Ich erreichte den Busch zuerst, klammerte mich daran fest und bückte mich.
    Da war der Eingang. Ich wartete, bis Jane mich eingeholt hatte. Verschwitzt und schweratmend folgte sie meinem ausgestreckten Zeigefinger, dessen Spitze auf das Loch wies. Es war nicht unbedingt groß, und wir mußten uns schon bücken.
    Leider hatten wir es versäumt, auf dem Weg noch eine lichtstarke Taschenlampe zu kaufen. So würden wir uns auf meine kleine Leuchte verlassen müssen.
    Jane drückte mir die Hand in den Rücken. »Dann mach du mal den Anfang, John…«
    ***
    Godwin de Salier war nicht nur geschockt. In den letzten Augenblicken war auch sein Weltbild durcheinander geraten. Er hatte, wie all seine Freunde, dem Kreuz vertraut. Es war ein Symbol, das die Templer liebten, und er mußte plötzlich erleben, daß dieses Kreuz sich völlig verwandelt hatte.
    Seine Macht war auf den Kopf gestellt worden. Er hatte es ausgerechnet aus der Hand eines mächtigen Dämons empfangen, der ein Todfeind des Kreuzes war.
    Die Höhle, die lebenden Skelette, selbst die Gestalt des Baphomet hatte er vergessen. Für ihn war allein wichtig, daß er das Kreuz zwischen seinen Fingern hielt. Ein Kreuz, das längst keines mehr war. Er fühlte die Glätte, die heftigen Bewegungen, und er sah in das Gesicht der Schlange.
    Sie war klein und hatte die Größe des ehemaligen Corpus angenommen. Sie war ein Synonym für das Böse. Bereits seit Urzeiten war es den Menschen mit auf den Weg gegeben worden. Die Schlange kroch durch den Staub, und in den Staub war Luzifer gestoßen worden, nachdem er gottähnlich hatte sein wollen.
    Das Tier hatte sich zwischen das Kreuz und seine Handfläche geschoben. Es schaute mit dem Kopf hervor. Er sah die kleinen Augen, auch das Maul,
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