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1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3
Autoren: Unbekannt
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aber beim Wiedereintauchen in den Normalraum, hm ..."
    Niemand erkundigte sich nach weiteren Schlußfolgerungen, die ohnehin nur hypothetischer Natur sein konnten.
    Die Caraga nahm mit voller Schubleistung Fahrt auf. Gucky regte sich nicht.
    Alaska ging bei nur halber Lichtgeschwindigkeit in den Linearraum. Die Konturen verwischten sich für einen Augenblick, dann war die Distanz zum zweiten Planeten der Riesensonne Aerthan überwunden.
    Es kam weder zu einem Prallschlag noch zu anderen Phänomenen. Die vorher so unüberwindliche Barriere schien nicht mehr vorhanden zu sein. Das war ein Faktor, der einen erfahrenen Mann wie Alaska Saedelaere einerseits beunruhigte, ihn andererseits aber argwöhnisch machte.
    „Wenn da unten alles stimmt, verspeise ich meine Maske", versprach er.
    „Impulse", meldete sich Gucky unvermittelt. „Das - das ist die andere Stimme. Sie - sie ist friedfertig, in der Aussage, meine ich."
    „Aber?" fiel Nuru gelassen ein.
    „Begierde, Abwehr und Überlegungen fremder Art sind noch da. Sehr unterdrückt, aber sie schwingen durch."
    Gucky verstummte wieder, um in seine eigentümliche Starre zurückzufallen.
    Alaska lachte humorlos auf.
    „Nuru, du bist an Bord gekommen, weil man dich für einen glänzenden Diplomaten hält. Tu mir den Gefallen und werde deinem Ruf gerecht. Andernfalls geht es uns an den Kragen."
    „Dein Humor mißfällt mir", klagte Timbon.
    „Der ist nun einmal so. Deine Mission beginnt jetzt. Da ist jemand, den man wohl nur mit wirklich guten Argumenten überzeugen kann. Mit Irregeleiteten solltest du umgehen können."
    Cerai Hahn fuhr sich mit gespreizten Fingern durch die blonden Haare. Nuru beobachtete sie in einer spiegelnden Armatur.
    „Ob das etwas nützt?" fragte er bekümmert. „Ich meine die Pflege deiner Haare kurz vor der wahrscheinlichen Landung."
    Sie runzelte die Stirn und strahlte ihn an.
    „Nuru, auch im Jahre 425 NGZ wird es den Männern nicht gelingen, uns voll und ganz zu durchschauen."
    „Halte bitte den Mund, und mache dich so hübsch wie möglich", murrte Alaska. „Man kann ja nie wissen! Vor uns liegt Yurgill. Nuru, Kartenbilder anfertigen, Automatik auf Guckys Werte programmieren. Nullmeridian über dem Gebirgsgipfel, der einer Frauenstatue gleicht, feststellen. Beim verrückten Transmitter von Bonton und Peruwall - woher weiß der Unbekannte, der angeblich Guckys Namen kennt, etwas von einer Frauenstatue? Woher?"
    „Eben deshalb habe ich mir die Haare geglättet", strahlte Cerai. „Seht ihr, das sind gewisse Kleinigkeiten, die eine Frau sofort bemerkt."
    Sie lachte leise. Nuru lauschte den Tönen nach und dachte wieder einmal an das Berauschende ihrer dunklen Stimme.
    „Wann gibst du endlich die geophysikalischen Daten ein?" rief Alaska erbost. „Der Mensch träumt. Das ist doch die Höhe!"
     
    6.
     
    Die subplanetarische Halle war hoch genug, um als Bühne für ein abstraktes Schauspiel des Grauens dienen zu können.
    Kein irdischer Regisseur wäre auf die Idee gekommen, ein etwa zwanzig Meter hohes, saurierähnliches Ungeheuer in einer von empfindlichen Geräten überfüllten Zentralschaltstation zu postieren, es sei denn, dieses Ungeheuer hätte aus Draht und Kunststofffolie bestanden.
    Die Kärraxe war jedoch durchaus lebendig, ungestüm und wurde erneut von Hungergefühlen geplagt. Ihr dumpfes Brüllen erfüllte die sonst so stillen Räume. Als es von Turghyr-Dano-Kerg gewaltsam unterbunden wurde, peitschte der gepanzerte Schweif der Kärraxe über den Boden und beschädigte eine Nebenstation. Sie wurde von den Sicherheitsautomatiken sofort stillgelegt. Aufsteigender Qualm irritierte die Bestie derart, daß sie kaum noch zu bändigen war.
    Dano hatte Mühe, die Kärraxe so weit zu beruhigen, daß er durch ihre Augen die Bildanzeigen und sonstigen Kontrollgeräte sehen konnte.
    Das fremde, kleine Schiff näherte sich dem Planeten und schwenkte zur Kreisbahn ein. Er vernahm das Piepen auftreffender Peilstrahlungen und sah die Berechnung des Auftreffwinkels.
    Nur zu dem Zweck hatte er es gewagt, die Kärraxe in die Schaltanlage zu steuern.
    Nun entfernte er sich schleunigst.
    Danos Gedankengänge galten dem schlafenden Intelligenzwesen in der Gruft der Starre. Seit seiner Fehlreaktion hatte er das Opfer fest im Fokusstrahl des Sternjuwels.
    Es wurde schwächer und nachgiebiger. Der Wechsel in den neuen Aktionskörper war nur noch eine Frage der Zeit.
    Die Individualimpulse der ankommenden Fremden waren längst erfaßt und von
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