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1074 - Das Templerkreuz

1074 - Das Templerkreuz

Titel: 1074 - Das Templerkreuz
Autoren: Jason Dark
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Jemand zeigte sich auf eine besondere Art und Weise.
    Da Raouls Hemd weit offen stand, konnte er selbst einen Blick auf seine Brust werfen. Es reichte ein einziger, um Bescheid zu wissen.
    Baphomet hatte ihn erhört, denn seine Fratze leuchtete in einer rotvioletten Farbe. Er gehörte jetzt endgültig zu ihm, und er war froh darüber. Doch die Überraschungen rissen nicht ab. Kurze Zeit später stellte er fest, daß noch etwas Gravierendes eingetreten war. Etwas, mit dem er eigentlich nicht zurechtkommen durfte, das er aber als Tatsache akzeptieren mußte.
    Er atmete nicht mehr.
    Er brauchte es auch nicht zu tun, und trotzdem lebte er wie eh und je. Seine Augen leuchteten. In diesem Moment wußte er, wie gut es gewesen war, auf Baphomet zu vertrauen.
    Raoul bückte sich und hob seine Maschinenpistole auf…
    ***
    Sheila und Bill wußten nicht, wie sie sich entscheiden sollten. Unten lauerte der Killer mit der Maschinenpistole, und von oben kam der andere.
    Aber er war waffenlos, und darum ging es letztendlich. Bill wollte nicht in eine Garbe hineinlaufen.
    Die Hundesöhne hatten ihren Tod gewollt, und sie hatten ihre Meinung bestimmt nicht geändert. Sie waren nicht nur gnadenlos, sondern schienen mit dem Teufel persönlich im Bunde zu stecken, denn daß dieser Raoul den Fall so gut überstanden hatte, damit hätten Bill und Sheila nicht rechnen können. Auch der zweite Typ hatte sich rasch befreien können, was Bill ebenfalls wunderte. Seiner Ansicht nach hatte er ziemlich fest zugeschlagen, und auch die Fesseln waren nicht eben locker gewesen.
    Er bewegte den Kopf. Mal nach rechts, mal nach links. Eine Entscheidung mußte getroffen werden, denn der Killer von oben legte nach wie vor Stufe um Stufe zurück.
    Sheila sprach wieder. »Bill, wenn wir nach unten gehen und…«
    »Nein, das werden wir nicht tun!« flüsterte er zurück. »Wir bleiben hier! Duck dich!«
    Sie hatte verstanden. »Und was willst du tun?«
    Bill deutete mit seiner messerbewehrten Hand nach oben. »Ich nehme ihn mir noch mal vor. Jetzt habe ich das Messer!«
    Sheila öffnete ihren Mund. Sie sah aus, als wollte sie protestieren. Sie tat das Gegenteil davon und nickte. Bill hatte recht. Der andere Typ mußte unbewaffnet sein, während dieser Raoul wahrscheinlich darauf wartete, sie in eine Kugelgarbe laufen zu lassen.
    »Dann versuch es…«
    Er strich ihr noch einmal über die Wange und lächelte verzerrt. Bill betete innerlich, daß sie es schafften, diesen verdammten Kirchturm zu verlassen, und das nicht mit den Füßen nach vorn.
    Am Fuß der Treppe verhielt sich Raoul still. Kein Laut drang hoch. Er mußte auch auf der Stelle verharren, denn es knirschten keine Tritte. Dafür kam der andere weiter. Noch war er nicht zu sehen, und Bill ließ Sheila zurück, als er zwei Stufen höherstieg. Danach noch eine, dann blieb er stehen und berührte mit der rechten Schulter die Wand.
    Die Hand mit dem Messer hielt er gekantet. In der Düsternis sah die Klinge aus wie ein gefrorener Blitz. Sie zitterte leicht zwischen seinen Fingern, auch ein Beweis dafür, wie sehr der Reporter unter Streß stand. Er atmete flach. Er schwitzte und bemühte sich, alles unter Kontrolle zu halten.
    Es blieb unter ihnen auch weiterhin still, aber der Schatten des zweiten Killers tauchte auf. Bill sah ihn und duckte sich etwas zusammen, weil er kein schnell zu erkennendes Ziel bilden wollte. Die Kälte lag auf seinem Rücken, obwohl er auch schwitzte. Er erlebte ein Wechselbad der Gefühle, sah zuerst die Füße, dann die Beine des anderen und ließ seinen Blick noch höher gleiten.
    Etwas stimmte mit ihm nicht. Bill wußte nicht, welche Veränderung es bei diesem Killer gegeben hatte, aber er kam ihm irgendwie anders vor. Dabei kannte er ihn. Er hatte mit ihm gekämpft. Er wußte, wie der andere sich bewegte, das alles stimmte nicht mehr. Er ging zwar normal die Treppe hinab, tat es allerdings mit Bewegungen, die Bill so ungewöhnlich vorkamen. Sehr steif, beinahe zackig und auch leicht roboterhaft setzte er seinen Weg fort.
    Der Reporter wurde an einen lebenden Toten erinnert, als der Killer sich so ähnlich bewegte. Immer wenn er seine Füße aufsetzte, schlurfte er über das Holz hinweg, und es sah aus, als würde er ausrutschen.
    Bill wunderte sich auch darüber, daß der andere noch nicht reagiert hatte. Dabei hätte er den im Weg stehenden Reporter längst sehen und auch handeln müssen.
    Das tat er ebenfalls nicht.
    Dieser Typ sah aus wie jemand, der einfach nur
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