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1074 - Das Templerkreuz

1074 - Das Templerkreuz

Titel: 1074 - Das Templerkreuz
Autoren: Jason Dark
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hielt noch immer das Gelenk des Mannes fest.
    Es stand unentschieden zwischen ihnen.
    Keiner gab nach. Jeder mobilisierte die letzten Kräfte, und keiner bewegte sich dabei. Die Lage schien eingefroren zu sein. Nur das Keuchen der beiden Männer war zu hören. Zwei Feinde, die sich nichts schenkten und deren Gesichter verzerrt waren. Der Schweiß tropfte ihnen über die Wangen, rann in die Augen, und Bill wußte genau, daß seine Lage nicht die beste war.
    Der Killer knurrte wie ein Tier. Sein Mund stand halb offen. Nach Knoblauch riechender Atem wehte dabei in Bills Gesicht. Er fragte sich, wie lange er dem Druck noch standhalten konnte. Sein linker Arm war weniger kräftig als der rechte, und noch immer schwebte schräg über ihm die Spitze der Waffe.
    Sie zitterte ebenso wie die Hand des anderen zitterte, und sie begann sich zu senken. Die Kraft des anderen war einfach zu stark. Er war zu einem wahren Monstrum geworden und würde schon in den nächsten Sekunden Bills Gegendruck brechen.
    Doch er war nicht allein. Da gab es noch Sheila. Sie hatte zugesehen, zusehen müssen. Es war alles sehr schnell gegangen, und sie hatte nichts tun können. Für kurze Zeit war ihr auch die Sicht auf beide Männer durch die Glocken versperrt gewesen, doch daran wollte sie jetzt nicht mehr denken.
    Auch nicht an den zweiten. Es kam ihr auf Bill an, dessen Lage sich verschlechtert hatte.
    Sie mußte ihm helfen!
    Verzweifelt suchte sie nach einer Möglichkeit. Da sie selbst nicht bewaffnet war, fiel es ihr schwer.
    Ihr Blick irrte durch das Innere des Glockenturms.
    Sie sah das Gebälk, die offenen Nischen, das Licht, das sich speerähnlich verteilte und dabei über bestimmte Gegenstände floß, wie zum Beispiel über die Seile.
    Es gab mehrere. Ersatzseile. Nicht an allen hingen Glocken oder nur Klöppel.
    Sie waren im Hintergrund über einen Balken gelegt worden und hingen nach unten wie tote Schlangen.
    Sheila hörte das Keuchen der beiden Kämpfenden. Das Geräusch war für sie so etwas wie ein Antrieb. Sie durfte um alles in der Welt nicht aufgeben und riß eines der Seile an sich.
    Es war recht dick, aber es würde passen, und es war auch nicht zu lang für ihren Plan.
    Sheila nahm das Seil mit. Es schleifte dabei über den Boden, aber sie hatte es schon so gepackt, wie ein Killer seine Würgeschlinge.
    Nur wenige Schritte brauchte Sheila, um hinter den Rücken des Krauskopfs zu gelangen. Der hatte sie nicht gesehen. Er war einfach zu sehr damit beschäftigt, Bill mit dem Messer anzugreifen. Die Spitze näherte sich Bills Hals.
    Das bekam auch Sheila mit, und sie wußte, daß sie jetzt verdammt schnell handeln mußte. Sie schaltete ihren Verstand quasi aus, es galt nur noch der Erfolg, und mit einer blitzschnellen Bewegung fuhr das Seil am Gesicht des Killers entlang, berührte dann den Hals und wurde dort zu einer Schlinge, als Sheila die beiden Seiten hinter dem Nacken zuzog.
    Erst jetzt merkte der Krauskopf, was los war. Er röchelte. Seine Hand fuhr plötzlich in die Höhe. Er wollte zustechen, aber er fand kein Ziel. Außerdem hatte Sheila sich zurückgeworfen, und sie zerrte dabei den in der Schlinge hängenden Killer mit.
    Die beiden Seilhälften hatte sie hinter dem Hals verknotet. Der andere hatte keine Chance. Der Druck raubte ihm die Luft. Er war auf den Rücken gefallen, doch der Zug des Seils hatte seinen Kopf in die Höhe gezerrt. Er war noch längst nicht ausgeschaltet. Seine Beine tanzten zumeist mit den Hacken über den Boden hinweg. Er bewegte auch die Arme, schlug beide zurück und versuchte, mit seinem Messer ein Ziel zu treffen.
    Sheila ließ ihn nicht los. Sie hatte den Knoten so hart wie möglich zusammengezogen. Sie wollte den Mann nicht töten, aber sie wollte auch nicht, daß Bill starb.
    Der Spanier röchelte. Speichel floß aus seinem Mund. Auf seinen Lippen zerplatzten Bläschen. Sein Gesicht war hochrot angelaufen und nur noch eine Maske. Gebildet durch die Qual der Atemnot.
    Bill lag nicht mehr auf dem Boden. Er kniete jetzt und schaute nach vorn. So sah er den zappelnden Killer und natürlich Sheila, die hinter ihm stand und ihn fest im Griff hatte.
    Bill raffte sich auf. Seine Bewegungen waren torkelnd, als er sich dem Krauskopf näherte. Dessen Bewegungen waren schwächer geworden. Die rechte Hand zuckte nicht mehr so schnell, und seine Füße schleiften auch mehr über den Boden hinweg, als daß sie gegen ihn hackten. Bill war versucht, dem anderen ins Gesicht zu treten. Eine Rache für das,
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