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1063 - Die Nacht vor Walpurgis

1063 - Die Nacht vor Walpurgis

Titel: 1063 - Die Nacht vor Walpurgis
Autoren: Jason Dark
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Schnellimbiß, blieb noch nahe der Tür stehen und sortierte zunächst ihre Gedanken. Viel Neues hatte sie nicht erfahren, aber daß Kevin White einen alten Spiegel sein Eigentum nannte, das hatte sie bisher nicht gewußt. Und sie wollte auch Kevin danach fragen. Es wunderte sie schon, daß er von selbst nicht auf den Spiegel zu sprechen gekommen war.
    Jane Collins sah die Dinge jetzt mit anderen Augen. Sehr wohl hatte sie sich in Kevins Haus nicht gefühlt. Das hatte nicht an der Einrichtung gelegen, die etwas Museales hatte, es war einfach ein ungutes Gefühl gewesen. Jane war sich immer vorgekommen, wie jemand, der unter einer bestimmten Spannung litt.
    Ihr Unwohlsein hatte sich zunächst auf leichte Kopfschmerzen beschränkt. Später war dann etwas in ihren Kopf eingedrungen, mit dem sie nicht zurechtgekommen war.
    Auch jetzt, wo sie darüber nachdachte, konnte sie es nicht erklären.
    Das war einfach fremd und anders gewesen. Es hatte sie abgelenkt, und unkonzentrierter werden lassen. Sie fragte sich nun, ob ihr Zustand mit der Existenz dieses Spiegels in Zusammenhang stand.
    Für die Detektivin war dieser Fall natürlich besonders interessant. Die Zeiten, als sie zur anderen Seite gehörte, lagen nicht einmal lange zurück. Da war sie eine Hexe gewesen und voll auf den Teufel abgefahren. Und natürlich auf Wikka, die Anführerin aller Hexen. Ein Geschöpf, das schön und widerlich zugleich war. Eine Frau, die das absolut Böse in sich trug. Die schon seit Urzeiten existierte und sich als Anführerin der Hexen ansah.
    Jane war wieder in die Normalität zurückgeholt worden, aber etwas dieser alten Kraft war in ihr zurückgeblieben. Sie hatte dafür den Begriff »latent schlummernde Hexenkraft« gefunden. Diese Kraft war in ihr, und sie konnte auch aktiviert werden. Leider nicht auf Bestellung oder Kommando, da mußten schon einige Dinge zusammenkommen, um diese geringen Kräfte frei werden zu lassen.
    Jane ging auf dem Gehsteig entlang. Der Ort hieß Lanser. Wie groß die Anzahl der Bewohner war, wußte Jane nicht. Er lag in der Grafschaft Kent, südöstlich von London. An ihm war die Zeit nicht spurlos vorbeigegangen. Ein modernes Dorf, in dem es einen Supermarkt gab, zwei Tankstellen, sogar eine Disco, zahlreiche Neubauten, aber auch alte Häuser.
    Und es waren genügend Geschäfte vorhanden, die den Bedarf der Bewohner durch ein gutes Warenangebot deckten. So brauchte man nicht erst in die größeren Städte wie Canterbury, Folkestone oder Dover zu fahren. London kam erst recht nicht in Betracht.
    Allmählich neigte sich der Tag dem Ende entgegen. Es war kühler geworden, und der Wind bewegte die frischen Blätter der Bäume.
    Jane schritt an Geschäften vorbei und betrachtete die Auslagen, ohne sie richtig wahrzunehmen.
    Ihre Gedanken beschäftigten sich mit zwei Dingen. Sie fragte sich, warum ihr Kevin White nichts von dem Spiegel erzählt hatte, und sie wunderte sich auch im Nachhinein darüber, daß er darauf bestanden hatte, mit John allein den Hügel hochzugehen. Das mußte einen Grund gehabt haben.
    Als er sie vor einigen Tagen angerufen und über die rätselhaften Vorfälle berichtet hatte, war er viel aufgeräumter gewesen, trotz seiner großen Sorge. Kevin White hatte von dem Schlagen des Hexenherzens berichtet und war davon überzeugt gewesen, in Jane Collins unter anderem die richtige Person gefunden zu haben, die dieses Rätsel lösen konnte. Von ihr erfahren hatte er durch die Zeitung. Das lag schon länger zurück, und sie hatten sich auch mal getroffen.
    Gut kannte sie den Mann nicht. Jane wünschte sich, ihn besser zu kennen. Was nicht war, konnte ja noch werden. Da dachte sie eben ziemlich optimistisch.
    An einer Kreuzung und direkt vor einer Eckkneipe, mußte sie links abbiegen. Auf der anderen Straßenseite standen die neueren Häuser. Es waren auch alte renoviert und ausgebaut worden, jedenfalls schlug das Moderne die Vergangenheit nicht tot.
    Die Straße, in die Jane hineinging, war schmaler. Vor einem Haus standen zwei Männer zusammen und klagten darüber, wie schlecht die Politik doch war.
    Fremde waren noch nicht eingetroffen. Aber sie würden kommen, das stand fest. Sicherlich schon in der nächsten Nacht. Wer kein Quartier gefunden hatte, übernachtete im Wohnwagen oder im Zelt. Hauptsache, man war dabeigewesen.
    Kevin Whites Haus stand einzeln und gehörte nicht zu einem Verbund anderer. Vor dem Haus war eine Rundung gepflastert worden. Ein in der Mitte offener Kreis. So groß,
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