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106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium
Autoren: A.F.Morland
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kann was passieren.«
    Jubilee lachte. »Hey, du legst es doch nicht etwa darauf an, mir Angst zu machen.«
    »Komm gut heim«, sagte Eartha und kramte ihre Schlüssel aus der Handtasche. »Vielleicht hat Tony Ballard mal Zeit, sich in Brewsters Haus umzusehen. Könnte nicht schaden. Auf jeden Fall würde ich danach ruhigere Nächte verbringen.«
    Eartha Raft öffnete die Vorgartentür und begab sich zur Haustür. Als sie aufschloß, ging Jubilee weiter.
    »Ich ruf’ dich in den nächsten Tagen an!« sagte sie.
    »Okay«, gab Eartha zurück und verschwand im Haus Und an Jubilees Fersen heftete sich eine dunkle, schattenhafte Gestalt!
    ***
    Der Angriff war so schnell erfolgt, daß ich kaum zu reagieren vermochte. Meine Hände zuckten zum Dämonendiskus. Ich wollte das Hemd einfach aufreißen, doch es war nicht nötig.
    Der tödliche Schwerthieb blieb aus. Shavenaar hing vor mir in der Luft und regte sich nicht mehr. Mir rann kalter Schweiß über den Rücken.
    »Denk an spielende Hunde«, sagte Mr. Silver seelenruhig. »Sie beißen einander, aber sie können sich gegenseitig nicht verletzen. Eine Sperre verhindert es. So ähnlich verhält es sich mit dem Höllenschwert.«
    »Ich möchte Shavenaar nicht unbedingt mit einem spielenden Hund vergleichen«, sagte ich krächzend. »Immerhin ist dieses Schwert nach wie vor eine schwarze Waffe. Ein schwarzes Wesen.«
    »Das bin ich auch«, erwiderte Mr. Silver. »Auch in meinen Adern fließt schwarzes Dämonenblut, wie du weißt. Das Entscheidende ist, wo man steht, für welche Seite man sich entschieden hat. Ich befinde mich auf der Seite des Guten, und Shavenaar ebenfalls. Gebunden durch meinen Befehl.«
    »Kann es sich diesem Befehl nicht widersetzen?« fragte ich mißtrauisch.
    »Unmöglich«, behauptete Mr. Silver überzeugt.
    »Hör auf. Was ist schon unmöglich, wenn schwarze Kräfte im Spiel sind? Du weißt besser als ich, was sie alles umzukehren vermögen.«
    »Du kannst Shavenaar vertrauen, Tony«, sagte der Ex-Dämon. »Das Höllenschwert gehört jetzt zu uns. Es ist mit uns verbündet. Unsere Feinde sind auch seine Feinde.«
    Ich musterte das Höllenschwert. Eine völlig neue, ungewohnte Situation war das. Brauchte ich wirklich keine Angst mehr vor dieser ungeheuer »schlagkräftigen« Waffe zu haben?
    Jetzt bewegte sich das Schwert. Es senkte die Spitze. Wie eine Verbeugung kam mir das vor Die Spitze wies schräg auf den Boden. In Shavenaars Haltung war nichts Aggressives mehr.
    Dennoch fiel es mir immer noch schwer, das Höllenschwert als »Freund« zu betrachten.
    Der Ex-Dämon lächelte. »Deine Vorsicht ist unbegründet, Tony. Warum glaubst du mir nicht?«
    Ich atmete tief aus und entspannte mich. »Na schön«, sagte ich, mein Mißtrauen zurückdrängend.
    »Wenn du deine Freundschaft mit Shavenaar besiegeln willst, mußt du ihm die Hand geben, Tony«, sagte Mr. Silver. »Du mußt das Höllenschwert berühren!«
    Die schwarze Waffe drehte sich. Es war irre, aber Shavenaar verstand jedes Wort. Das lebende Schwert streckte mir seinen Griff entgegen. Es war eine unmißverständliche Aufforderung.
    Ich konnte mich davor nicht drücken. Bis vor kurzem wäre es noch undenkbar gewesen, daß ich meine Hand um diesen Griff schloß. Ich hätte das nicht überlebt.
    Doch nun durfte ich es wagen. Ich mußte es sogar tun. Innerlich immer noch ein wenig verkrampft, streckte ich die Hand aus.
    Vorsichtig berührte ich den Schwertgriff, bereit, die Hand gleich wieder zurückzureißen, falls mir irgend etwas verdächtig Vorkommen sollte.
    Doch der einstige Todfeind war »handzahm« geworden. Ich berührte die Höllenwaffe, und es passierte nichts. Verblüfft und erleichtert sah ich Mr. Silver an.
    »Siehst du«, sagte er. »Es akzeptiert dich als Freund, Tony. Von nun an kannst auch du Shavenaars Dienste in Anspruch nehmen.«
    »Auch dann, wenn du nicht dabei bist?«
    »Immer«, behauptete der Hüne. »Du hast soeben erlebt, daß sich Shavenaar zum neuen Bündnis bekennt. Es gibt einen wertvollen Kämpfer mehr auf unserer Seite.«
    Ein eigenartiges Prickeln ging durch meine Hand und kroch im Arm hoch. Erstmals spürte ich die Kraft, die sich im Höllenschwert befand. Eine Kraft, die von nun an auch mir zur Verfügung stehen würde.
    Ich ließ die Waffe los.
    »Nun, was sagst du?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Ich bin beeindruckt«, antwortete ich.
    Shavenaar begab sich zu meinem Freund. Noch kannte der Ex-Dämon nicht alle Fähigkeiten des Höllenschwerts. Ich war
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