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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster
Autoren: Larry Brent
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vorbereitet.
    Auf den Namen Brent war im »Mississippi-Motel«
ein Zimmer für ihn reserviert. Das Haus war bestens ausgestattet mit
Swimming-pool, Sauna und Solarium, Freizeitanlage und eigenem Video-Raum, so
daß man in den nach altem Western-Stil errichteten Gebäuden auch längere Zeit
Urlaub machen konnte. Eltern mit Kindern aus der weiteren Umgebung machten
davon gern Gebrauch, weil es in der »Western-Stadt« auch einen
Western-Spielplatz gab.
    Der Parkplatz war groß.
    Larry stellte seinen Lotus neben einen
schwarzen Ford mit Kennzeichen aus New Orleans.
    Das Motel war rund um die Uhr besetzt.
    Im Selbstbedienungsverfahren gab’s heißen
Kaffee und verschiedene kleine Snacks.
    X-RAY-3 entschied sich für Schinkeneier und
frühstückte in aller Ruhe.
    Jetzt hatte er Zeit.
    Bei den Sullivans war er um neun Uhr angemeldet.
Als Spezialist für parapsychologische Phänomene.
    Die Informationen, über die er bis jetzt
verfügte, waren bindend und auch während seiner Fahrt von Mansfield in
Louisiana nach Knoxville in Mississippi nicht durch eine direkte
Kontaktaufnahme von X-RAY-1 ergänzt worden. Es gab also keine weiteren
Neuigkeiten.
    Er hatte die erste Hälfte seines Mahles gegessen,
als ein furchtbarer Schrei durch die Korridore des Motels hallte.
     
    *
     
    Wie von einer Tarantel gestochen, sprang
Larry Brent in die Höhe.
    Die junge Frau hinter dem Tresen, die seine
Anmeldung entgegengenommen hatte, stand drei, vier Sekunden wie erstarrt, ehe
wieder Bewegung in sie kam.
    In dieser Zeit war X-RAY-3 schon unterwegs.
    Er sauste durch den Korridor der nach oben
führenden Treppe entgegen. Das große Hauptgebäude mitten auf dem Gelände war
einstöckig im Gegensatz zu den Nebengebäuden, in denen sämtliche Zimmer im
Parterre lagen.
    Die hölzernen Stufen knarrten unter den
eiligen Schritten des PSA-Agenten.
    X-RAY-3 erreichte die obere Stufe.
    Da erfolgte der zweite markerschütternde
Schrei.
    Am Korridorende wurde eine Tür heftig
aufgerissen, und eine schlanke, schwarzhaarige Frau, mit einem dünnen, weißen
Nachthemd bekleidet, stürzte aus dem Zimmer.
    X-RAY-3 flog ihr förmlich entgegen.
    Wie sah die Frau aus!
    Abgesehen von dem wilden, zerzausten Haar und
der panischen Angst, die ihre Züge kennzeichnete, hatte sie große Blasen an
Händen, Armen und Beinen. Auch ihr Gesicht war aufgequollen, die Augen waren
deshalb kaum mehr zu sehen.
    Larry Brent kam die Fremde vor wie ein Fisch,
der aufs Trockene geraten war, zappelte und mit aufgerissenem Maul nach Luft
schnappte.
    Auch die Fremde schnappte nach Luft, denn ihr
Mund war fast zugeschwollen.
    »Helfen ... Sie mir !« brach es aus ihr. Flehend streckte sie noch die Hände nach dem Mann aus, der
ihr entgegeneilte.
    Doch dann verließen sie die Kräfte.
    Wie vom Blitz gefällt, brach sie zusammen.
Larry war zwar schnell, kam aber doch einen Moment zu spät.
    Er erwischte noch die ausgestreckten
    Finger der linken Hand, konnte aber den Sturz
nur noch mildern, nicht mehr verhindern.
    X-RAY-3 fühlte die weiche, schmierige Haut in
seiner Handinnenfläche.
    Die prall aufgequollenen Finger der Fremden
platzten wie Wasserblasen, und Blut lief in Larrys Hand.
     
    *
     
    Er bremste den Fall und ließ die Unbekannte
langsam zu Boden gleiten.
    Sie atmete schnell und flach.
    Sie sah aus, als wäre ihr ganzer Körper mit
Brandblasen übersät, die mit Gewebeflüssigkeit und Blut gefüllt waren und beim
geringsten Druck platzten.
    Brandblasen!
    Die Verbindung zu Tom Sullivan war sofort da.
    Die Frau am Boden preßte die Lippen zusammen,
zitterte vor Schmerz am ganzen Körper und stöhnte mitleiderregend.
    Durch die beiden schlimmen Schreie waren andere
Gäste des Motels aus dem Schlaf geschreckt und tauchten in ihren Türen auf.
    Die junge Frau aus der Rezeption kam außer
Atem an und starrte mit vor Schreck geweiteten Augen auf die am Boden Liegende.
    »Rufen Sie das Krankenhaus an, schnell«,
Larry erkannte sofort, daß die Anforderung eines Arztes sinnlos war. Die Frau
mußte auf dem schnellsten Weg ins nächste Hospital.
    Er selbst riskierte es nicht, die
Zusammengebrochene hochzuheben. Jeder Griff tat ihr weh. Sie mußte mit einer
Bahre abtransportiert werden, und zwar mit größter Behutsamkeit.
    Die Motel-Angestellte bat die Neugierigen, in
ihre Zimmer zurückzugehen. Das Angebot einer Frau, aus dem Zimmer der Kranken
ein Kissen und ein Laken zu holen, nahm Larry dankend an.
    Er schob der am Boden Liegenden das Kissen
unter den Nacken, während die Helferin
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