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1058 - Vampir-Chaos

1058 - Vampir-Chaos

Titel: 1058 - Vampir-Chaos
Autoren: Jason Dark
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mich durch einen Klimmzug hoch und konnte sogar auf ihr stehen bleiben, so breit war sie.
    Es war nicht zu erkennen, ob ich es mit Doppelscheiben zu tun hatte. Das war mir auch egal. Ich wickelte ein Taschentuch um die Beretta, holte aus und schlug zu.
    Nicht hart genug, die Scheibe vibrierte nur.
    Der nächste Versuch. Diesmal klappte es. Das Geräusch kam mir so verdammt laut vor. Da zerbrach das Glas klirrend, und die großen Scherbenstücke fielen in das Haus hinein.
    Ich hatte freie Bahn. Duckte mich, sprang. Landete auf einer Scherbe und rutschte weg, fiel aber nicht hin, sondern stand in einem dunklen Raum, in dem es nach dem Leder der kleinen Hocker roch, die sich um eine Bar verteilten.
    Es gab kein Licht, ich sah die Gegenstände nur schattenhaft, aber auch den Umriß einer Tür.
    Es war vorstellbar, daß die einzelnen Spielräume rechts und links eines Ganges lagen.
    War er leer?
    Ich wurde den Gedanken an Dracula II nicht los. Er war die große Person im Hintergrund. Er hatte alles inszeniert, und er würde beim großen Triumph dabei sein wollen.
    Ich öffnete die Tür vorsichtig. Das leise Schleifen irritierte mich etwas. Ich vergaß es aber, als ich tatsächlich in einem Gang stand. Ich schaute sofort nach rechts.
    Er endete dort, wo die Rotunde begann. Sicherlich gab es eine Tür, die aber stand offen. Da waren Suko und Karina. Ich glaubte auch, Bewegungen zu sehen und Stimmen zu hören. Wichtig für mich war nur, daß ich ungesehen und nahe genug herankam und dann eingriff, wenn es sein mußte.
    Etwas rieselte kalt meinen Rücken hinab. Eine Warnung, ein Omen. Ich war nicht mehr allein. Irgend etwas hatte sich in meiner Nähe getan, und es war lautlos geschehen.
    Mit gezogener Waffe drehte ich mich.
    Das rote D sah ich zuerst, danach das fahlbleiche Gesicht und den zum Grinsen verzogenen Mund.
    Vor mir stand Dracula II!
    Er fühlte sich so sicher. Er hatte die Lage unter Kontrolle, und er zeigte auch keine Furcht vor mir, denn er hielt den Blutstein in der Hand, der ihn schützte. Trotz der Dunkelheit sah ich das Funkeln in den Augen. Die Pupillen wirkten wie nachgeschliffen. Jeder von uns genoss auf seine Art und Weise diesen Anblick. Mallmann vielleicht mehr als ich. Er nickte mir sogar zu. »Du wirst nichts mehr daran ändern können, John!«
    »O doch, das kann ich!«
    »Wie denn? Mit der Silberkugel, der berühmten und für mich lächerlichen? Nein, niemals. Bilde dir das nicht ein. Wenn jemand siegt, bin ich es, Sinclair!«
    Er zeigte mir auch wie. Plötzlich sah ich seine rechte Hand, und ich starrte in die Mündung eines Revolvers.
    »Na, wie fühlst du dich? Du hast die Waffe schussbereit, ich ebenfalls. Ein Duell, Sinclair. Nur mit einem Unterschied. Du kannst mich nicht töten, ich aber werde dich erschießen!« Er lachte, und dann drückte er ab…
    ***
    Der Vampir Costello, der vor Sekunden noch vor Gier gezittert hatte, erstarrte plötzlich. Er sah die Waffe nicht, weil sein Kopf zu weit nach hinten gedrückt war, aber er spürte den Druck und wußte, daß er von einer Mündung stammte.
    »Na, freust du dich auch?«
    Er zischte einen Fluch.
    »Ich werde dir eine geweihte Silberkugel durch deine verdammte Kehle jagen. Nichts kann mich daran noch hindern.«
    »Du wirst trotzdem zu einer von uns!«
    »Das glaube ich nicht. Mich werden höchstens die Kugeln treffen, und dann bin ich endgültig tot. Aber diesen Zustand ziehe ich einem anderen immer vor.«
    Costello keuchte. Seine Hände bewegten sich nicht mehr. Nur seinen Kopf hielt er in unnatürlicher Haltung zu rückgedrückt. Karina fand, daß genügend Zeit verstrichen war. Da sie trotz allem am Leben bleiben wollte, hatte sie sich auch einen Plan zurechtgelegt. »Du wirst deine Aufpasser jetzt wegschicken, Costello. Laß sie laufen, raus aus dem Haus. Erst dann können wir weiter miteinander sprechen. Ist das ein Vorschlag, Logan?«
    »Was soll das denn?«
    »Oh, ich will mit dir allein sein!« Sie verstärkte den Druck der Mündung, und das spürte der Vampir, denn er zeigte sich kompromissbereit.
    »Ich schicke sie weg!«
    »Aber schnell!«
    Costello gab einige Befehle. Er hatte die Worte nur geflüstert. Sie waren trotzdem verstanden worden. Es fragte auch niemand, warum er es sich anders überlegt hatte. Costello war der Boss, und damit hatte es sich.
    Sie drehten sich. Sie gingen weg. Schritte, die tappten und zugleich schleiften. Karina atmete auf. Ihre nächsten Worte galten Suko. »Kannst du sie etwas im Auge behalten?«
    »Ich
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