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1058 - Vampir-Chaos

1058 - Vampir-Chaos

Titel: 1058 - Vampir-Chaos
Autoren: Jason Dark
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Sie würden keine falsche Bewegung zulassen, das stand fest.
    Costello lächelte. Irgend etwas war mit seinem Gesicht nicht in Ordnung. Es verzerrte sich noch schiefer. Er sah mitgenommen aus.
    Wirkte wie ein krummer Gnom in seinem Rollstuhl und kicherte plötzlich. Als er das leise Lachen einstellte, hörte es sich an, als hätte er sich verschluckt. Er bemühte sich, mit normal klingender Stimme weiterzusprechen, was ihm nicht leicht fiel. Trotz seines veränderten Daseins wurde er von Gefühlen durchtobt.
    »Ich weiß, daß ihr bewaffnet seid. Und ich will, daß ihr die Waffen weglegt. Du zuerst, Karina!«
    »Wohin?«
    »Auf den Billardtisch!«
    Sie hob die Schultern und bewegte sich sehr langsam, damit kein Verdacht aufkam.
    »Nichts tun!« raunte Suko ihr zu. »Abwarten. Unsere Chance wird sicherlich kommen.«
    Karina verkniff sich eine Antwort. Sie hob die Arme und winkelte sie an. Ihre Hände führte sie dann den Achselhöhlen entgegen. Dort steckten die beiden Waffen in den weichen Lederhalftern. Zugleich zog oder zupfte sie die Revolver hervor. Sie hielt sie so, daß sie auch von den Vampiren gesehen werden konnten.
    Wenig später lagen sie auf dem Tisch. Jetzt kam es darauf an, wie Costello reagierte. Ahnte oder wußte er, daß Karina noch eine dritte Waffe bei sich trug, die Silberkugel-Beretta, die einmal Suko gehört hatte? Die folgenden Sekunden würden die Entscheidung bringen, und Costello ließ sich auch Zeit.
    Er starrte seine ehemalige Leibwächterin an, die ihre Arme erhoben hatte. »Es ist gut«, sagte er, »aber laß die Arme oben. Und jetzt bist du an der Reihe, Chinese.«
    »Gern.«
    »Nicht nur deine Beretta, auch die Peitsche und den Stab.« Er lachte meckernd. »Wir verstehen uns, nicht?«
    »Sicher.«
    »Und noch etwas. Ich kenne die Funktion des Stabs. Ich weiß auch, was geschieht, wenn du ihn berührst und ein bestimmtes Wort rufst. Hüte dich davor, auch nur daran zu denken. Du würdest es nicht schaffen, uns zu erledigen. Die Zeit ist zu kurz. Fünf Sekunden würden nicht reichen. Aber das weißt du selbst.«
    »Du hast recht.«
    »Dann los!«
    Die wie steinerne Figuren dastehenden Leibwächter ließen Suko und Karina keine Sekunde aus den Blicken. Sie beobachteten jede Bewegung, und die Mündungen der Maschinenpistolen waren auf Suko und Karina gerichtet.
    Suko hütete sich davor, einen Fehler zu begehen. Costello hatte recht. Diesmal würde die Zeitspanne nicht reichen, um alle auszuschalten. Er hätte die Zeit zwar anhalten können, aber es wäre ihm nicht möglich gewesen, die Brut zu vernichten. Er durfte während seiner großen Überlegenheit nicht töten. Hätte er dieses Gesetz gebrochen, wäre es mit der Macht des Stabs vorbei gewesen.
    Die Beretta, die Peitsche, der Stab.
    Suko hatte seine Waffen der Reihe nach hervorgeholt und legte sie auf den Filz des nahen Rouletttisches. Dort lagen auch Karinas Waffen.
    Logan Costello war sehr zufrieden. Das zeigte er auch. Er rieb sich die Hände. Es hörte sich an wie das Rascheln von altem Papier, so trocken waren die Hände des Blutsaugers.
    Aus seinem Mund drang jetzt ein zufriedenes Knurren. »Das ist eine der schönsten Stunden meines Lebens. Dich, Suko, waffenlos vor mir zu sehen. Da kann ich nur jubeln. Ich kann mich nur freuen. Es ist etwas Wunderbares.«
    »Überschätze dich nicht, Costello. Ich kenne einige Leute, die das getan haben, jetzt unter der Erde liegen und verfaulen. Da wäre ich vorsichtiger.«
    »Was willst du denn? Glaubst du noch immer, daß du gewinnen kannst, Chinese?«
    »Dafür solltest du mich kennen.«
    »Diesmal nicht.«
    Suko blieb gelassen. »Auch wenn ich in deinen Kreis aufgenommen werden sollte, ist der Sieg nicht unbedingt auf deiner Seite. Du weißt selbst, wer hinter mir steht, Costello. John und ich sind nicht unbedingt Alleingänger.«
    »Ja, ich habe dich verstanden. Aber täusche dich nicht. Auch ihn habe ich in meine Pläne mit einbezogen. Jemand steht hinter mir, der mächtiger ist, viel mächtiger. An ihm nur kann man sich messen. Er wird bald hier in London herrschen, und ich werde sein erster Statthalter sein, das ist versprochen.«
    Suko lachte ihn aus. Zudem wollte er Zeit gewinnen. Er wußte, daß Sir James alles daransetzen würde, um ihn aus der Klemme zu befreien. Nur brauchte auch er Zeit. »Versprochen, Costello? Ich kann mich nicht daran erinnern, daß Mallmann ein Versprechen eingehalten hat. Hat er denn zuvor auch versprochen, dich zu einem Vampir zu machen? Hat er das getan?
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