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1051 - Als Verfluchte grüßen...

1051 - Als Verfluchte grüßen...

Titel: 1051 - Als Verfluchte grüßen...
Autoren: Jason Dark
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wollte.
    Bis Suko dem Glatzkopf die Beine wegtrat.
    Schaukelnd fiel er zur Seite. Dabei bewegte er sich beinahe wie ein Sumoringer. Nur knickte sein linkes Bein ein, und einen Moment später lag er auf dem Boden.
    Sehr günstig zu mir, denn ich konnte ihm mit einem gezielten Tritt das Messer aus der Hand fegen.
    Der Koloß blutete an der Schulter. Er spürte jetzt körperlich, daß er verloren hatte, und wurde zu einem jammernden Bündel, das sogar greinte wie ein kleines Kind.
    Mitleid hatte er nicht verdient. Es gab keine konkreten Beweise.
    Ich allerdings glaubte daran, daß er den Kollegen Hurt getötet hatte.
    Und was hatte der Sultan noch über die Kinder gesagt?
    Als Verfluchte grüßen…
    Über meinen Rücken rann es kalt wie tauendes Eis, als ich daran dachte. Verflucht, gefangen und getötet! Mir wurde ganz anders, die Hitze stieg mir in den Kopf. Ohne es eigentlich zu wollen, drehte ich mich um und schaute auf den Sultan.
    Er hockte auf seinem Stuhl. Noch immer so bleich. Seine Augen waren mit dunklen Fettflecken zu vergleichen. Er hatte den Mund verzogen, und er sah dabei aus, als wollte er grinsen.
    Suko schlug mir locker auf die Schulter. »Das war ein verdammt hartes Stück Arbeit, Alter. Aber wir haben es geschafft!«
    »Hör auf, Suko, du hast es geschafft!«
    »Unbeteiligt warst du daran auch nicht.« Er schaute auf den regungslos daliegenden Koloß. »Den hättest du nur mit einem Kopfschuß stoppen können.«
    »Lieber nicht. So war es schon besser. Wie ist das mit den Kollegen? Kommen sie?«
    »Ja, und sie bringen einen Arzt mit. Das habe ich alles in die Wege geleitet.«
    »Gut, sehr gut.«
    Jemand war an der Tür. Wir hörten es beide. Wie von selbst glitten die Pistolen in unsere Hände, und wir gingen auch voneinander weg, um beide einen möglichst guten Schußwinkel zu haben.
    Die Tür wurde vorsichtig nach innen gedrückt. Nachdem der Spalt breit genug geworden war, streckte Achmed seinen Kopf hindurch. Hinter ihm drängten sich andere Gäste. Der Mann von der Theke erschrak, als er den Glatzkopf am Boden liegen und seinen Chef auf dem Stuhl hocken sah.
    Dann entdeckte er meine Waffe und hob die Hände.
    »Das Spiel des Sultans ist aus!« erklärte ich ihm. »Außerdem sind unsere Kollegen schon unterwegs. Es hat also keinen Sinn, wenn einer von euch den Helden spielen will.«
    Er war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben und schüttelte nur den Kopf. Wie zur Bestätigung meiner Worte hörten wir den dünnen Klang der Sirenen.
    Suko ging zur Tür, zog sie ganz auf und stellte sich zu den anderen, die sich im engen Gang zusammendrängten. »Keiner von euch wird das Lokal hier verlassen. Wir brauchen euch als Zeugen.« Mit den nächsten Worten sprach er mich an. »Ich bin vorne und warte auf dich.«
    »Okay.«
    Suko und die Gäste verschwanden, während ich zurückblieb und auf die Kollegen wartete. Sehr lange dauerte es nicht mehr. Aus der Gaststätte hörte ich ihre Stimmen, danach die hastigen Trittgeräusche im Gang. Als erster stürmte der Arzt in das Büro. Er stutzte für einen Moment, als er mich sah und sagte dann: »Ach je, Sie schon wieder, Sinclair.«
    »Ich kann es nicht ändern, Doc. Schauen Sie sich die beiden Männer an. Zu schlimm sieht es nicht aus.«
    »Ja, gut.«
    Zwei Uniformierte kamen ebenfalls. Einer stand im Range eines Sergeants. Er kannte mich. Sein Kollege war noch blutjung und blickte sich etwas verwundert um.
    »Mr. Sinclair…«
    »Ja.«
    »Ich bin Ronald McCourt.«
    Wir reichten uns die Hände. McCourt wollte wissen, was hier abgelaufen war. Er bekam von mir einen knappen Bericht und lächelte dann dünn. »Ich weiß ja, mit wem ich es zu tun habe, Sir. Kann es sein, daß es Ihr Fall ist und wir uns darum nicht zu kümmern brauchen?«
    »Das kann nicht nur so sein, das ist so.«
    »Wunderbar. Wir haben Streß genug. Da rollt mir der berühmte Stein vom Herzen. Was ist mit den Männern da im Lokal?«
    »Ich denke nicht, daß sie mit in dieser Geschichte drinhängen. Ihre Leute können die Personalien aufnehmen und sie überprüfen. Ist ja möglich, daß Ihnen noch ein Fisch ins Netz geht.«
    »Ja, die Hoffnung haben wir immer.«
    Ich wandte mich an den Arzt, der sich zuerst um den Leibwächter gekümmert hatte. Die Wunde hatte er mit einem Preßverband versehen. Der Glatzkopf war mittlerweile aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht und atmete schwer, ohne allerdings zu stöhnen.
    »Haben Sie ihn angeschossen, Mr. Sinclair?«
    »Ja, gezielt, sonst hätte er mir
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