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1047 - Madame Medusa

1047 - Madame Medusa

Titel: 1047 - Madame Medusa
Autoren: Jason Dark
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können, denn wir werden gemeinsam das Haus betreten und sie stellen.«
    »Wollt ihr zu Stein werden?«
    »Das hatten wir eigentlich nicht vor. Wir wissen uns schon zu wehren, Eva.«
    Unsere Sicherheit sorgte bei ihr für Verunsicherung. Eva wußte nicht mehr, wie sie sich verhalten sollte. Sie versuchte auch nicht, uns vom Gegenteil zu überzeugen.
    »Können wir?« fragte Suko.
    Eva warf einen Blick auf das Haus. Dabei schauderte sie zusammen. »Ja«, sagte sie leise, »dann wollen wir gemeinsam in den Tod gehen…«
    ***
    Im Zimmer war es finster. Auch das Fenster war dunkel. Nicht einmal eine Kerze streute ihren flackernden Lichtschein in diese Finsternis hinein. Licht war auch nicht wichtig für die Person, die vor dem Fenster stand und nach draußen auf das Grundstück an der Rückseite des Hauses schaute.
    Madame Medusa hatte alles gesehen. Die beiden Fremden, deren Aussehen sie durch die Beschreibung der jungen Eva kannte. Sie hatte gehofft, daß der Rottweiler es schaffen würde, beide Männer zu zerfetzen, aber sie hatte das Gegenteil ihres Wunsches erleben müssen.
    Der Hund war tot.
    Von Kugeln getroffen lag er wie ein dicker, dunkler, unbeweglicher Klumpen auf dem winterlichen Rasen und bewegte sich nicht mehr.
    Und sie hatte als Folge miterleben müssen, wie chancenlos Eva gegen die beiden Männer war.
    Zwei Männer, die sich den Problemen stellten und nicht vor ihnen davonliefen. Das war nicht normal, denn zumeist sahen die Dinge anders aus.
    Da brauchte nur der Hund aufzutauchen, und schon gaben Menschen Fersengeld. Falls sie dazu noch kamen. Sie aber hatten den Rottweiler getötet, und sie würden weitermachen, davon ging die Frau einfach aus. Sie würden das Grundstück nicht verlassen und verschwinden, nein, nicht diese beiden, die sicherlich kein Zufall hergetrieben hatte. Grundlos waren sie nicht im Club und erst recht nicht hier auf dem Grundstück erschienen.
    Man sucht mich, dachte Madame. Man ist mir auf der Spur. Möglicherweise wegen des toten und versteinerten Gubi Lokone. Sie hatte sich sehr sicher gefühlt, und es hatte ihr auch nichts ausgemacht, daß der Diplomat gefunden wurde. Auf der anderen Seite aber wunderte sich Madame Medusa schon darüber, wie rasch man auf sie gekommen war. Diese Polizisten waren keine Dummköpfe. Sicherlich akzeptierten sie auch eine Gestalt wie die Medusa und waren kaum zu erschrecken.
    Madame bekam noch mit, wie sich die beiden Fremden um Eva kümmerten. Wenig später hatten sie die Rückseite des Hauses verlassen und waren aus ihrem Blickfeld verschwunden.
    Madame trat vom Fenster zurück. Nachdenklich bewegte sie sich durch das fast leere Zimmer in der ersten Etage. Wie würde es weitergehen? Was hatten die beiden vor?
    Sicherlich würden sie nicht den Rückweg antreten. Sie hatten einen Fall am Hals, und den wollten sie lösen. Wenn sie zu einem Abschluß kommen wollten, mußten sie ins Haus und damit auch hinein in die Höhle des Löwen. Madame lächelte, als sie daran dachte. Das Haus war ihr Reich. In diesen Räumen bestimmte sie, was geschah. Hier führte sie das Kommando, denn sie allein bestimmte, wer am Leben blieb oder wer starb.
    Die beiden mußten sterben, das stand für sie fest. Madame wollte sie versteinert sehen und dann irgendwo hinschaffen, um anderen Menschen noch mehr Rätsel aufzugeben. Sie konnte sie in eine Falle laufen lassen, die zuschnappen würde, wenn sie das Haus betraten.
    Dennoch war es nicht so einfach. Männer wie diese beiden waren schlau. Die wußten, wie sie sich zu verhalten hatten. Sicherlich waren sie informiert. Sie würden sehr vorsichtig sein und zudem auf Eva einen gewissen Druck ausüben, um mehr über eine Madame Medusa zu erfahren, damit sie sich auf sie einrichten konnten.
    So einfach war es nicht.
    Madame hatte das Zimmer verlassen und war in den Flur gegangen. Dort lief sie vor bis zur Treppe.
    Im Licht einer sehr schwachen Leuchte nahm sie den Weg nach unten, und der Plan, der ihr schon im Zimmer eingefallen war, reifte immer mehr. Er gefiel ihr sogar so gut, daß sie zu lächeln begann.
    Leider war die Zeit etwas kurz. So konnte sie sich nicht mehr umziehen, um einen großen Auftritt zu haben. Aber der andere würde auch genügen. Sie fand es nur schade, daß sie die Gesichter der Kerle nicht sehen konnte, wenn sie das Haus durchsuchten und schließlich einsehen mußten, daß es leer war.
    Sie würde nicht mehr da sein. Allerdings in der Nähe warten, denn zum Glück existierte dieser unterirdische Gang
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