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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Es roch nach Gras und nach würzigem Heu, aber auch nach Erde und den mittlerweile bunt gewordenen Blättern, die eine herbstliche Stimmung mitbrachten.
    Frühmorgendlicher Nebel hatte sich an den feuchten Stellen nicht mehr halten können. So war die Luft klar. Ebenso wie der weite, herrliche Himmel über mir.
    Noch eine Kurve, und mein Blick glitt hinein in das leicht versteckt gelegene Tal, in dem nur ein Haus stand. Genau das war mein Ziel.
    Ein Kleinod, das wirklich wunderbar in diese Bilderbuchlandschaft hineinpaßte. Nicht sehr hoch schmiegte es sich in die Hügellandschaft hinein. Vor den Fenstern standen die mit bunten Blumen gefüllten Kästen. Noch blühten sie, die Astern, die künstlich klein gehaltenen Sonnenblumen, aber auch Geranien breiteten ihre Fülle aus.
    Das Haus war aus Stein und Holz errichtet worden, wobei das Dach ziemlich weit vorgezogen war und auch so etwas wie einen Schutz vor der Witterung gab.
    Niemand hielt sich vor dem Haus auf. Trotzdem keimte Mißtrauen in mir hoch, denn ich sah einen dunklen Wagen, der etwas abseits parkte. An der von mir aus gesehenen rechten Seite des Hauses hatte ihn der Fahrer in das Gelände hineingelenkt, im Schatten einiger Fichten, die einen Saum auf dem Hügel bildeten. Soviel ich erkennen konnte, trug der Alfa ein Münchener Kennzeichen.
    Sollte ich mich beunruhigen?
    Im Prinzip nicht. Von Frau Hagner hatte ich erfahren, daß diese Jamina ziemlich bekannt war und auch Klienten aus allen Teilen Bayerns empfing. In meinem Fall allerdings blieb ich mißtrauisch. Sehr langsam rollte ich auf das Haus zu. Ein schmaler Weg nur durchzog das satte Grün wie ein grauer Streifen, und ich hielt auch nicht vor dem Haus an. Erst ein Stück weiter drehte ich und stoppte den BMW.
    Dann stieg ich aus.
    Der herbstliche Duft der Almen erwischte mich jetzt voll. Die warme Sonne schien gegen mein Genick, und die viel befahrene Straße ins Kleinwalsertal schien so weit weg zu sein. Jedenfalls hörte ich keinerlei Geräusche.
    Der Wind streichelte mein Gesicht. Die Ruhe war einfach wunderbar, aber andererseits auch beklemmend. Aus dem Haus war kein Geräusch zu hören. Hinter den Scheiben bewegte sich nichts. Auf dem Dach schimmerte das Metall eines Schneegitters in der Sonne.
    Ich näherte mich Jaminas Wohnort von der Seite. Von der freundlichen Umgebung ließ ich mich nicht ablenken. Passieren konnte immer etwas. Vielleicht hatte man auf mich gelauert und wartete nur auf einen günstigen Augenblick, um mich überraschen zu können.
    Nach wie vor blieb ich allein. Nur das Zwitschern der Vögel begleitete meinen Weg. Auf dem blauen Himmel glänzte die Sonne, als wäre sie lackiert worden.
    Dem Frieden traute ich nicht so recht. Die wenigen Meter bis zum Ziel legte ich sehr langsam zurück und behielt dabei so gut wie möglich die Fenster im Auge, die in meinem Sichtfeld lagen.
    Nein, dahinter blieb es ruhig. Es war alles so normal. Das allerdings wollte ich nicht unterschreiben. Mir kam die Stille plötzlich belastend vor. Sie war zu einem Druck geworden, der auf mir lastete, und ich traute dem Frieden nicht.
    Vor der Tür blieb ich stehen. Nicht sehr dicht. Ich konnte noch bis zum Dach hochschauen, wenn ich den Kopf in den Nacken legte.
    Auch dort passierte nichts. Eine Klingel – eigentlich üblich – war nicht vorhanden. Vielleicht hatte ich sie auch übersehen. Etwas anderes aber konnte ich nicht zur Seite wischen.
    Der plötzliche Wärmestoß, der meine Brust erwischte. Abgegeben von meinem Kreuz.
    Eine Warnung!
    Es reagierte sehr sensibel auf Vorgänge, die sich in der Umgebung manifestiert hatten.
    Gefahr!
    Außen oder innen? Sicherheitshalber blickte ich mich um. Nein, da war für mich nichts zu entdecken. Die dämonische Gefahr mußte innerhalb der Hausmauern lauern.
    Ich selbst hatte mein Verhalten nicht verändert. Sollte ich aus dem Haus von irgendwelchen fremden Augen beobachtet werden, durfte niemand merken, daß ich bereits vorgewarnt war. Ich gab mich so harmlos wie möglich. Glaubte allerdings, hinter dem Fenster links von mir eine Bewegung gesehen zu haben.
    Ich stellte mich darauf ein, empfangen zu werden. Die Beretta ließ ich stecken, als ich den Arm etwas ausstreckte, um mit der rechten Hand die Türklinke zu umfassen.
    Abgeschlossen war die Haustür nicht.
    Ich klopfte auch nicht.
    Sekunden später drückte ich die Tür nach innen. Augenblicklich war mir klar, daß ich so etwas wie die Höhle des Löwen betrat…
    ***
    Dagmar Hansen fühlte sich wie in
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