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1037 - Gefangene der SOL

Titel: 1037 - Gefangene der SOL
Autoren: Unbekannt
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weiter zu sein als ein Evolutionsspaß, eine Art Laune der Natur - das machte den Buhrlos entsetzlich zu schaffen. Diese Gedanken säbelten am Selbstwertgefühl herum, mochte der Verstand auch noch so klar und deutlich sagen, daß die Evolution keine Spaße machte...
    Ein Robotkommando betrat die Zentrale. Die Maschinen hatten eine Trage in den Greifern. Auf der Trage...
    „Langur!" stieß Tanwalzen hervor.
    Der Forscher sah äußerlich unverletzt aus, aber er rührte sich nicht.
    Tanwalzen eilte zu Langur hinüber und griff nach dem Körper des Forschers.
    „Er scheint noch zu leben", sagte Tanwalzen zu Tomason, der langsam nähergetreten war.
    „Scheint?"
    „Ich kenne mich nicht aus mit solchen Wesen", antwortete Tanwalzen. „Ich habe irgendwie den Eindruck ..."
    Irgendwie, vielleicht - in letzter Zeit hatte es der Kommandant immer nur mit vagen, verschwommenen Begriffen zu tun gehabt. Keine feste Aussage, keine klaren Sachverhalte. Alles schwamm, war im Fluß, ließ sich nicht kontrollieren.
    „Schafft ihn in seine Unterkunft", bestimmte Tomason. „Einer soll bei ihm bleiben und ihm helfen, wenn er wieder zu sich kommt."
    Die Robots verschwanden aus der Zentrale.
    „Es sieht aus, als hätte Mallagan oder irgend jemand sonst ein ganzes Paralysatormagazin auf ihn abgefeuert."
    „Das wäre sein sicherer Tod", sagte Zia Brandström erschrocken.
    „Bei diesem Wesen vielleicht nicht", warf Hyhldon ein. „Er kann immerhin auch im Vakuum leben."
    „Hoffen wir das Beste", sagte Tomason und war gleichzeitig angewidert, weil er außer solchen Gemeinplätzen nicht viel zu sagen hatte.
    Was sollte aus den Buhrlos werden? Tomason fand bei allem Nachgrübeln keine Antwort auf diese Frage.
    „Mallagan spricht!"
    Die Stimme klang klar und fest. Offenbar hatte Mallagan den Angriff des Forschers ohne Schrammen überstanden. Er schien ihn nicht einmal aufgeregt zu haben.
    „Ich höre", antwortete Tomason.
    „Die Buhrlos können wieder in den Raum, falls sie es wünschen", sagte Mallagan.
    Tomason machte eine heftige Geste.
    Was denn, noch eine Schändlichkeit mehr? Von Mallagan war gewiß nichts Gutes zu erwarten, das stand fest. Was also hatte diese scheinbare Großmut zu bedeuten?
    Tomason bedeutete Tanwalzen durch Gesten, zu ihm zu kommen.
    „Nachprüfen, was das zu bedeuten hat", bestimmte Tomason flüsternd.
    „Im übrigen habe ich mich entschlossen, den Dingen auf den Grund zu gehen", erklang Mallagans Stimme.
    Schweigen breitete sich in der Zentrale der SOL aus. Spannung lastete auf den Gemütern. Nach den Ereignissen der letzten Tage schienen Mallagans mit erschreckender Gelassenheit vorgetragenen Worte neues, noch schrecklicheres Ungemach anzukündigen - sofern es für diese Schrecknisse noch eine Steigerung gab.
    „Ich gebe dem Kommandanten und der Besatzung zehn Tage Zeit", erklärte Mallagans Stimme. „Kommt dieses Schiff nicht innerhalb dieser Zeit auf Kran an, so werde ich das Schiff samt Ladung und Insassen vernichten."
    Danach war Mallagan nicht mehr zu hören. Die Verbindung war unterbrochen.
    Statt dessen meldete sich der Befehlshaber eines kleinen Suchkommandos.
    „Kommandant, wir haben die Nebenzentrale gefunden", sprudelte er hervor.
    „Und?"
    „Der Raum ist verwüstet, der Brand konnte gerade erst gelöscht werden."
    „Wo ist Mallagan?"
    „Spurlos verschwunden", antwortete der Krane.
    Tomason stieß einen Seufzer aus. Das Versteckspiel war also immer noch nicht beendet. Nun, man hatte zehn Tage Zeit, Mallagan aufzustöbern und unschädlich zu machen.
    Tanwalzen kehrte zurück.
    „Es hat sich nichts geändert", sagte er nervös. „Wir haben einen Test gemacht - Mallagan hat tatsächlich Wege für die Buhrlos freigemacht."
    „Beiboote?"
    Tanwalzen winkte ab. „Sinnlos, so dumm wird Mallagan niemals sein. Diesen Kampf werden wir allein auszufechten haben."
    Hyhldon trat näher.
    „Langur geht es langsam wieder besser", wußte er zu berichten. „Er hat einen unglaublich widerstandsfähigen Körper, wirklich unglaublich."
    Wenigstens eine gute Nachricht, dachte Tomason, obwohl er diesen neuen angenehmen Überraschungen nicht traute.
    „Bereitet die Bestattung der Toten vor", ordnete Tomason an. Wieder einmal würde er einer traurigen Pflicht nachkommen müssen.
    „Und sonst?"
    Tomason breitete die Arme aus.
    „Was sollen wir tun?" fragte er.
    „Wir wüßten eine Möglichkeit", sagte eine helle Stimme.
    Tomason erkannte sie sofort. Das Betschidenmädchen.
    Scoutie löste sich aus dem
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