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1037 - Gefangene der SOL

Titel: 1037 - Gefangene der SOL
Autoren: Unbekannt
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kam - oder daß SENECA wieder vernünftig wurde.
    Der Rückweg erwies sich als versperrt. Ein halbes Dutzend Robots wartete auf Langur.
    Als er den Gang betrat, sah er ein, daß jeder Widerstand zwecklos war. Gegen diese Übermacht kam auch ein Douc Langur nicht an.
    Der Forscher drehte sich herum.
    Grelle Feuer tobten in der Nebenzentrale. Aus diesem Glutorkan taumelte eine Gestalt hervor, einstweilen nicht mehr als ein schwarzer Schatten vor dem grellen Hintergrund des Feuers. Die Silhouette war unschwer als die von Surfo Mallagan auszumachen. An der rechten Hand zeichnete sich der Schattenriß einer Waffe ab.
    Langur verkrampfte sich ein wenig. Er stieß einen bedauernden Pfiff aus.
    Die Waffe wurde auf Langur gerichtet.
    Und sie wurde betätigt.
     
    10.
     
    Surfo Mallagan schwankte heftig.
    Vor ihm lag der schlaffe Körper des Forschers, den er einmal als Alten vom Berge bewundert hatte. Wie lange lag das zurück? Mallagan wußte es nicht mehr.
    In seinem Körper wüteten dumpfe Schmerzen. Mallagan empfand eine ungeheure Leere, das Gefühl, daß ihm etwas fehlte - er vermochte aber nicht auszudrücken, was das war.
    Zwei Robots erschienen neben ihm, faßten ihn sanft an, halfen ihm weiter.
    „SENECA!" murmelte Mallagan.
    Er mußte sich jetzt schnellstens wieder mit der Positronik in Verbindung setzen. Nichts war wichtiger als dies. Offenbar wollte auch die Biopositronik diese Zusammenarbeit, sonst hätte sie nicht die Robots ausgesandt, um Mallagan zu bergen und in Sicherheit zu bringen.
    „Schafft ihn in die Zentrale!" ordnete Mallagan an. Mit bebenden Händen deutete er auf den Forscher.
    Was hatte er getan?
    Wenn nur die Erinnerung nicht so behindert gewesen wäre. Mallagan entsann sich, während er von zwei Robots sanft geführt wurde, an die Ereignisse der letzten Tage und Stunden.
    War es wirklich der Alte vom Berge gewesen, in den er ein halbes Magazin geschossen hatte? Er, Mallagan, hatte den Alten vom Berge getötet? Und warum?
    Mallagan begriff nicht ganz, was um ihn herum vorging, was sich an Bord des Spoodie-Schiffes abspielte - schon gar nicht begriff er, welchen Anteil er selbst an den Geschehnissen hatte.
    Mallagan stieß einen Seufzer aus.
    Er hatte das unbestimmte Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Irgendwo waren seine Berechnungen falsch - er vermochte aber nicht zu sagen, in welchem Punkt er sich vergriffen hatte. Es war wichtig, das war ihm klar, aber was und wo und wann...
    Die Gedanken drehten sich im Kreis.
    Mallagan nahm nicht wahr, wie er in einen Antigravschacht verfrachtet wurde, wie man ihn wieder einen Gang entlang führte. Türen wurden geöffnet und schlossen sich hinter ihm wieder.
    Der Schmerz blieb.
    Sowohl der äußerliche, der von kleineren Verletzungen herrührte, die er sich im Kampf zugezogen hatte. Es blieb auch das dumpfe Unbehagen, das ihn seit geraumer Zeit quälte.
    Etwas stimmte grundsätzlich nicht - irgendwo lag ein Kardinalfehler, aber er kam nicht an diesen Fehler heran. Es war ein demütigendes Gefühl, dies nicht zu können.
    Mallagan begriff, daß er offenbar so angeschlagen war, daß er es zu keiner brauchbaren Selbstbetrachtung mehr brachte. Was immer er tat, er konnte es nicht mehr abwägen. Es war, als hätte sich eine gläserne Wand zwischen ihn und seine Gedanken geschoben. Er sah verschwommene Umrisse, bekam sie aber nicht gedeutet.
    „Wo schleppt ihr mich hin?" fragte er die Robots, die ihn führten.
    Er bekam keine Antwort.
    Wo lag der Fehler? Was für ein Fehler? Fragen, die sich im Kreise drehten. Ein Bild tauchte auf: die verzweifelte Jagd nach einem getauchten Stück Seife in einer gefüllten Badewanne. Man weiß, das glitschige Ding ist da, man spürt es - aber jedes Mal, wenn aus dem Tasten ein Zugriff werden soll: weg ist die Seife.
    Ähnlich erging es Mallagan mit seinen Problemen. Er kam heran. Er ahnte - aber er begriff nicht. Er bekam die Sache buchstäblich nicht in den Griff.
    Seine Gedanken beruhigten sich ein wenig. Die Stille um ihn her tat ihm gut.
    Der Strom seiner Gedanken wurde flacher. Lag das daran, daß der eine Robot ihm ein Medikament eingeflößt hatte? Unaufgefordert?
    Mallagan zwinkerte.
    Das sah nicht gerade nach einem gesunden Verhältnis zwischen ihm und SENECA aus.
    Was fiel der Biopositronik ein, ihm ohne seine Erlaubnis irgendeine Droge zu verabreichen?
    Arbeitete SENECA - ach, Unsinn. Er, Surfo Mallagan, erster und einziger Träger von vier Spoodies, er hatte das Schiff unter Kontrolle.
    Mallagan
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