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1035 - Sphinx

Titel: 1035 - Sphinx
Autoren: Unbekannt
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schwarze Feuer.
    „Es sieht so aus", bemerkte er linkisch, „als müßten wir noch eine Weile miteinander auskommen, Sri."
    Srimavo verabschiedete die Frau, die sie hergebracht hatte mit einem freundlichen Kopfnicken und schloß sie Tür.
    „Zumindest", fuhr Ellmer fort, „ist es hier bequem."
    Sie streifte die neue Umgebung mit einem oberflächlichen Blick.
    „Wir werden nicht lange hier sein", verkündete sie.
    „Was hast du vor?" mischte sich der Matten-Willy ein.
    „Wir werden nach Lokvorth gehen und Quiupu bei seiner Arbeit unterstützen."
    Ellmer spürte, daß ihn fröstelte. Wie hatte er nur glauben können, daß dieses Quartier eine Art Gefängnis für das Mädchen sein würde?
    Sie würde kommen und gehen, wie es ihr gefiel - und nichts und niemand würde in der Lage sein, sie zu beeinflussen und aufzuhalten.
    Ich bin ein bißchen überschwänglich! übte er im stillen Selbstkritik. Ich muß versuchen, sie und alles, was mit ihr zusammenhängt, nüchterner zu betrachten.
    „Ich hatte gehofft, daß ihr bei mir bleiben würdet", sagte sie mit ihrer Stimme, die so tief in Ellmer drang, daß er darüber fast die eigentliche Bedeutung der Worte vergaß.
    „Hatten wir denn eine Wahl?" versuchte er zu scherzen.
    Sie lächelte. Ihr Gesicht war entspannt, und man mußte sich schon anstrengen, um jene schwache Spur von Gier darin zu erkennen, die Ellmer jedes Mal erschreckte, wenn sie deutlicher zutage trat.
    Wie unter einem inneren Zwang sagte er: „Wir sollen herausfinden, wer du bist, Sri."
    Das Lächeln der Sphinx vertiefte sich.
    „Weißt du das denn nicht?"
    Er lauschte tief in sich hinein, um vielleicht dort eine Antwort zu finden, aber da waren nur die züngelnden schwarzen Flammen.
    „Ja", sagte er zögernd. „Du bist dieses dunkle Feuer, das mir im Kopf herumspukt."
    Parnatzel fuhr zwei Stielaugen aus und blickte das Mädchen wie gebannt an.
    „Das heißt", erklärte er kategorisch, „daß er dich gar nicht für einen richtigen Menschen hält, sondern für einen Geist."
     
    ENDE
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