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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch
Autoren: Jason Dark
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Zeit. Ich werde hinfahren, Sarah.«
    »Gut. Aber es wird bald dunkel.«
    »Was soll das denn?«
    »War nur eine Bemerkung.«
    Lachend ging Jane Collins zur Garderobe und holte ihre Jacke vom Bügel. Es war ein dünnes, dunkelgrünes Jackett, das sie auch zu den Jeans tragen konnte.
    »Hast du dein Handy, Jane?«
    »Habe ich. Und auch die Pistole.«
    »Sehr gut.«
    Die Detektivin schüttelte den Kopf. »Befürchtest du irgendwelchen Ärger, Sarah?«
    »Nicht direkt, aber man kann nie wissen…«
    ***
    Den Ärger gab es. Allerdings nicht für Jane direkt, sondern für die Personen, die in den Unfall verwickelt worden waren. Seinetwegen hatte sich ein langer Stau gebildet, den Jane Collins leider nicht hatte umfahren können.
    Sie steckte fest wie die anderen und mußte erst einmal warten.
    Den Motor ausstellen, das Fenster nach unten kurbeln, die Abendluft in den Wagen eindringen lassen und schon den ersten leicht herbstlichen Geruch wahrnehmen.
    Der Stau war ziemlich lang. Andere Fahrer hatten ihre Wagen verlassen und wanderten unruhig neben den Autos hin und her, ab und zu einen Blick in Janes Golf werfend, in dem eine blonde Frau saß und telefonierte.
    Sie sprach mit Sarah Goldwyn und hatte ihr die Situation erklärt.
    »Das dachte ich mir, Kind, das habe ich mir gedacht. Es konnte ja nicht glatt über die Bühne laufen.«
    »Warum denn nicht?«
    »Weil bei uns nichts glattgeht, Jane. Wir haben immer wieder großen Ärger. Das liegt eben in der Natur der Sache.«
    »Ein Stau kann jeden treffen.«
    »Halte nur die Augen weit offen, Kind. Das ist ein schlechtes Vorzeichen.«
    »Okay, ich werde daran denken.«
    Zunächst mußte sie weiter warten. Die Zeit verging. Da reihte sich Minute an Minute. Weiter vorn, wo der Stau begann, tat sich nichts.
    Keine Bewegung, die Wagen blieben stehen, und Jane nutzte die Gunst der Zeit. Sie stellte den Sitz weiter zurück, um eine bequeme Lage einnehmen zu können. Dann schloß sie die Augen, denn sie gehörte zu den glücklichen Menschen, die beinahe überall ruhen konnten, ohne sich von der Umgebung stören zu lassen.
    Auch dieser Stau löste sich auf. Allerdings hatte Jane da bereits eine Stunde gewartet. Es war Abend geworden. Der Tag begann sich zu verabschieden.
    Eine graue Dämmerung kroch über den Himmel. Die Sonne war längst nicht mehr zu sehen. Über die sich langsam in Bewegung setzende Blechlawine flogen dunkle Vögel hinweg wie Todesboten.
    Jane war wieder erwacht und fröstelte. Es vergingen noch einige Minuten, bis auch sie wieder starten konnte. Schnell wurde nicht gefahren. So verrann abermals Zeit, und Jane erreichte den Ort Haringey in der Dunkelheit.
    Noch einmal rief sie Lady Sarah an, um ihr zu erklären, daß sie jetzt am Ziel war.
    »Schon bei Gilmore?«
    »Nein, den werde ich noch suchen müssen.«
    »Tu das und gib acht.«
    »Mach ich.« Jane legte das Handy ins Handschuhfach. Sie mochte es nicht in der Jackentasche haben. Sein Gewicht zerrte zu sehr und beulte die Tasche auch aus.
    Eine Adresse hatte Jane auf der Diskette nicht gefunden. Sie würde nach Gilmore suchen müssen, fuhr einige Male durch den Ort, der im Dunkeln relativ gemütlich wirkte, und fand auch das erleuchtete Schild, das auf eine Polizeistation hinwies.
    Jane stoppte ihren Golf davor und stieg aus. Zwei Beamte empfingen sie. Beide waren froh darüber, Besuch zu bekommen und stellten ihre Kaffeetassen weg.
    Jane grüßte freundlich, sprach davon, daß sie fremd war und einen gewissen Peter Gilmore besuchen wollte.
    Die Polizisten schauten sich an, was Jane genau registrierte. »Ist was mit ihm?« fragte sie.
    »Nein, nein, auf keinen Fall. Uns würde nur interessieren, ob Sie auch stark genug sind.«
    Jane war irritiert. Etwas unsicher fragte sie: »Wie meinen Sie das, meine Herren?«
    »Dieser Gilmore ist ein Einzelgänger.«
    »Das sind viele, wenn man ehrlich ist.«
    »Aber nicht wie er«, erklärte der jüngere Polizist. »Er hat sich außerhalb des Ortes zurückgezogen und nimmt mit keinem Menschen hier Kontakt auf.«
    Etwas lachend fragte Jane: »Lebt er in einer Höhle?«
    »Das nicht gerade. Aber in einem Haus. Es steht ziemlich einsam. Ein Bungalow.«
    »Sie machen mich neugierig.« Jane beugte sich vor. »Ist er denn mit dem Gesetz in Konflikt geraten?«
    Die beiden Beamten tauschten Blicke. »Eigentlich dürften wir Ihnen es nicht sagen…«
    »Kommen Sie, ich…«
    »Nun gut. Es ist nichts vorgefallen. Man munkelt nur etwas.«
    »Was denn?«
    »Daß Gilmore nicht allein
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