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1033 - Die Hamiller-Tube

Titel: 1033 - Die Hamiller-Tube
Autoren: Unbekannt
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Trümmerhaufen", murmelte er und war verschwunden.
    Sie blickten ihm schweigend hinterher, nur Les Zeron kicherte leise.
    Er spielte die nächste Karte aus. Plötzlich fuhr er wie von einer Tarantel gestochen in die Höhe. Seine Karten fielen zu Boden.
    „Habt ihr das gesehen?" Seine ausgestreckte Hand zeigte auf die Blechkiste, auf der noch zwei Karten lagen. „Sie hat sich bewegt."
    „Du spinnst", behauptete Deneide. Im gleichen Moment stieß die Kiste gegen ihr Knie.
    Jetzt sprang auch sie auf.
    Die Kiste drehte sich langsam um ihren Mittelpunkt.
    „Das werden wir gleich haben." Miztel wollte mit beiden Armen nach der Kiste packen, aber im gleichen Moment ertönte ein Pfeifton.
    Die Beleuchtung in dem Raum erlosch.
    Durch die Schreie der Menschen erklang das Gepolter der Kiste. Les Zeron brüllte auf.
    Eine Kante der Kiste war gegen sein Schienbein geprallt.
    Ein schattenhaftes Wesen huschte durch die Dunkelheit. Kurz darauf hörte man einen spitzen Schrei.
    „Loslassen!"
    Diese Stimme gehörte keinem der drei Spieler und auch nicht dem Ara.
    Deneide gelang es schließlich, die Beleuchtung wieder einzuschalten. Der Anblick, der sich ihr bot, zwang sie zu einem herzhaften Lachen.
    Die Kiste, auf der sie gespielt hatten, war umgestürzt. Die Karten lagen verstreut auf dem Boden. Miztel und Les Zeron standen an die Wände gedrückt, als fürchteten sie sich vor etwas.
    Ten Var, der Bordarzt, stand vor dem Eingang. In seinen Armen zappelte ein kleiner, blondgelockter Junge. Seine Arme ruderten wild umher. In einer Hand hielt er ein kleines elektronisches Gerät. Die wasserblauen Augen funkelten wütend.
    „Olli-Bolli", sagte Deneide strafend. „Diesmal haben wir dich erwischt."
    Auch die anderen verstanden jetzt, was vorgefallen war. Javiers sechsjähriger Sohn, der stets zu irgendwelchen Streichen aufgelegt war, hatte sich unter der Kiste versteckt. Mit dem elektronischen Schalter hatte er im Moment seiner Entdeckung dafür gesorgt, daß das Licht ausging. Wäre ten Var nicht so wachsam gewesen, dann wäre er bestimmt entkommen.
    Miztel und Les Zeron kamen näher.
    „Ich verlange eine ordentliche Gerichtsverhandlung gegen diese Bestie", dröhnte der Arkonide mit todernstem Gesicht.
    Ten Var setzte den Jungen auf dem Boden ab, hielt ihn aber an beiden Armen weiter fest.
    „Ganz meiner Meinung", pflichtete Zeron bei. „Als Nexialist dürfte es mir nicht schwerfallen, auch einmal einen Richter zu spielen."
    Er stellte die Kiste wieder auf und hieb mit der Faust darauf.
    „Die Verhandlung ist eröffnet. Ich bitte darum, mir das Beweismaterial abzuliefern."
    Herth ten Var reichte ihm das elektronische Gerät Olli-Bollis.
    „Wer übernimmt die Anklage?" fragte Zeron. „Doc, du bist der Gerichtsdiener. Halte den Angeklagten gut fest."
    „Hier ist der Staatsanwalt." Miztel hob eine Hand.
    „Aber er braucht auch einen Verteidiger", verlangte Deneide. „Ich kann ihn nicht stellen, denn ich bin ja selbst geschädigt."
    „Stimmt", stellte der Nexialist fest. „In besonders schweren Fällen kann der Kommandant auf einen Verteidiger verzichten. Ich bin der Ansicht, daß ein solcher Fall vorliegt. Gibt es Einsprüche dagegen?"
    „Nein", piepste Olli-Bolli. „Ich verteidige mich selbst."
    Damit waren alle einverstanden.
    Miztel setzte eine würdevolle Miene auf. „Ich erhebe Anklage gegen diesen Jungen namens Olli-Bolli, genannt die Bestie der BASIS oder der Schrecken der BASIS, wegen groben Unfugs, Erschreckens von bedeutenden Besatzungsmitgliedern und unerlaubtem Besitz von elektronischen Steuergeräten."
    „Gut", brummte Les Zeron. „Angeklagter, bekennst du dich schuldig?"
    Olivier wand sich aus dem Griff des Aras. Er warf sich in die Brust und trat vor die Kiste, hinter der Zeron mit strenger Miene stand.
    „Nicht schuldig", sagte er laut. „Die Anklage ist in allen Punkten unbegründet. Außerdem verlange ich als Richter einen Menschen."
    „Hä?" machte Zeron verdutzt. Dann räusperte er sich und sagte streng: „Das Gericht verlangt eine Begründung."
    „Bitte sehr." Olli-Bolli fühlte sich wie ein König. „Grober Unfug läge vor, wenn ich einen Schaden angerichtet hätte. In Wirklichkeit habe ich nur das Reaktionsvermögen und die Kaltblütigkeit einiger Angehöriger des Trümmerhaufens getestet. Außer dem Doc sind übrigens alle durchgefallen."
    „Also gut", lenkte Miztel ein. „Ich nehme diesen Punkt der Anklage zurück."
    „Dann kann ich ja fortfahren. Wie war der zweite Punkt? Erschrecken
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