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1027 - Das Superspiel

Titel: 1027 - Das Superspiel
Autoren: Unbekannt
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Chance, das Spiel für dich allein fortzusetzen."
    „Ja", bestätigte Orscal. „Alles, was du uns gesagt hast, gehört vielleicht nur zu deinem Plan, uns auszuschalten."
    „Ich kann dir diese Einstellung nicht verargen", meinte Doevelnyk, obwohl er seine Ungeduld kaum zügeln konnte. „Deshalb schlage ich vor, daß du versuchst, auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Du wirst erleben, was dann geschieht."
    Orscal war verunsichert, aber seine Haltung drückte auch Trotz aus.
    „Vorwärts!" ermunterte ihn der Martha-Martha-Meister. „Verlasse deine Zelle und begib dich in einen anderen Raum."
    Das Vogelwesen bewegte sich. Es durchdrang eine Wand, aber bevor es völlig entstofflichen konnte, wurde es zurückgeschleudert und landete zuckend auf dem Boden seiner Zelle.
    „Du kannst es noch einmal probieren", schlug Doevelnyk mit unüberhörbarer Ironie vor.
    Orscal rappelte sich auf und ordnete seine Flügelstummel.
    „Das beweist überhaupt nichts!" zirpte er wütend.
    Erneut glitt er auf eine Wand zu. Abermals wurde er zurückgeworfen.
    „Du kannst es noch tausendmal versuchen", sagte der Tart. „Das Spiel hat ein Stadium erreicht, in dem nur noch dieser Betschide und ich als Sieger in Frage kommen. Du solltest vernünftig sein und tun, was ich sage. Ich will dich jedoch nicht zwingen, obwohl ich glaube, daß ich jetzt auch dazu in der Lage wäre. Die Anlage würde dich gewaltsam dorthin befördern, wohin ich wünsche."
    Orscal blickte wild umher.
    „Ich werde deinen Freunden bestätigen, daß du einer der besten Teilnehmer warst", versprach Doevelnyk.
    Der Mousur lachte auf.
    „Und wenn du gewinnst? Sind bisher nicht fast alle Gewinner verschwunden? Wie willst du mit meinen Begleitern sprechen, wenn du nicht mehr unter uns weilst?"
    „Ich werde ihnen eine Nachricht zukommen lassen", sagte Doevelnyk.
    Orscal war alles andere als überzeugt, aber er gab sich geschlagen. Ohne einen weiteren Einwand begab er sich in den von Doevelnyk bezeichneten Raum.
    „Sehr vernünftig", lobte ihn der Tart.
    Er kümmerte sich nicht weiter um das Vogelwesen, sondern wartete auf Mallagans Reaktion. Der Betschide würde seinen kleinen Tart aufgeben müssen, und Doevelnyk war entschlossen, in die Bresche vorzustoßen, die sich danach auftun würde.
    Er hatte den Sieg so gut wie in der Tasche.
    Wohin werde ich verschwinden, wenn ich das Spiel gewonnen habe? überlegte er.
    Gerüchte über Ziel und Bestimmung der Sieger gab es viele. Sie alle besagten letztendlich, daß Gewinner des Spiels an hervorragender Stelle für das Herzogtum arbeiten konnten. Einige Kranen wollten wissen, daß siegreiche Teilnehmer des Spiels zu Vertrauten der Herzöge auf Kran und zu Mitarbeitern des Orakels von Krandhor wurden.
    Auf jeden Fall, dachte Doevelnyk, wird mein Leben eine große Änderung erfahren. Die Zeit unterhaltsamer Martha-Martha-Spiele war vorbei. Er würde zu den wichtigsten Bürgern des Herzogtums gehören und die Entwicklung des Sternreichs vorantreiben helfen.
    Und er würde vor allem ungeschlagen von der Martha-Martha-Szene abtreten, der absolute Martha-Martha-König der Tarts. Jene, die nach ihm kamen, würden sich an seinen Leistungen messen lassen müssen.
    Er würde schon zu Lebzeiten eine Legende werden.
     
    13.
     
    Kommandant Klidser meldete über den Interkom der KRANOS I, daß er soeben eine Botschaft vom Ednuk erhalten hatte, nach der das Ende des Spiels unmittelbar bevorstand.
    Herzog Gu bestätigte die Nachricht und begab sich zu den Monitoren, die in seiner Kabinenflucht installiert waren. Von hier aus konnte er fast alle Sektoren der Stadt beobachten. Sein robotischer Schatten folgte ihm auf Schritt und Tritt.
    Inzwischen war es Nacht geworden, doch auf jenen Bildschirmen, die das Gebiet des Raumhafens von Couhrs zeigten, war davon nichts zu bemerken. Starke Scheinwerfer tauchten das Gelände mit ihrem Licht in tagähnliche Helligkeit. Nur weit im Hintergrund sah Gu etwas, das ihn an eine dunkle Wand erinnerte; sie markierte die Grenze zwischen Couhrs-Yot und einer weiten Steppe, auf der herzogliche Architekten riesige Depots errichtet hatten. Im Süden reichte diese Steppe bis an die Küsten von Alcor-Abasch, dem nördlichen Kontinent.
    Gu wandte sich an den schräg hinter ihm stehenden Argasrho.
    „Es wird Zeit, daß dieses Spektakel ein Ende nimmt", jammerte er. „Ich bin so müde wie noch nie in meinem Leben."
    Der Prodheimer-Fenke nickte nur. Es waren keine Uneingeweihten in der Nähe, deshalb brauchte er
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