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1025 - Ich töte jeden Sinclair!

1025 - Ich töte jeden Sinclair!

Titel: 1025 - Ich töte jeden Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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ich wußte den Grund nicht. Der konnte natürlich in der Vergangenheit liegen, aber auch mit den Vorgängen der Gegenwart zu tun haben, besonders mit dem Tod meiner Eltern. Warum schändete jemand ihr Grab?
    Suko sah mir natürlich an, welche Gedanken mich beschäftigten.
    Er schüttelte einige Male den Kopf. »Laß es sein, John, quäl dich nicht selbst. Das bringt nichts.«
    »Weiß ich selbst. Aber du hast gut reden.«
    »Klar.« Er aß, wenn auch mit wenig Begeisterung. Man mußte ja was im Magen haben.
    Ich ließ es sein, trank nur den Kaffee und gönnte mir einige kleine Bissen. Gezahlt hatten wir schon. In die miesen Zimmer zog es keinen von uns mehr zurück, dafür zum Wagen, einem blauen BMW der 3er-Klasse, mit dem wir nach Lauder wollten, eine Strecke, die ich mittlerweile schon im Schlaf kannte. Sie führte um Edinburgh herum. Südlich davon ging es dann auf die A 68, die ziemlich nahe an Lauder vorbeiführte. Verfahren konnte sich niemand.
    »Willst du fahren, John?«
    »Nein, weil ich weiß, daß dein Angebot nicht ernst gemeint ist. Du bist doch der Pilot.«
    »Danke.« Suko grinste.
    »Ich werde versuchen, ein Schläfchen zu machen. Das habe ich mir nach der schlechten Nacht verdient.«
    »Ich gönne es dir.«
    »Danke.«
    Ich stellte den Sitz zurück, nachdem wir unsere Plätze eingenommen hatten. Ein langes Gähnen bewies Suko, daß ich tatsächlich noch Schlaf brauchte, und das war nicht gespielt.
    Im Gegensatz zur vergangenen Nacht fielen mir sehr schnell die Augen zu. Daran hatte auch der Kaffee nichts geändert. Ich sackte regelrecht weg, schlief auch traumlos und tief. Voll und ganz konnte ich mich auf die Fahrkünste meines Freundes und Kollegen verlassen.
    Irgendwann schreckte ich dann hoch. Noch war ich nicht voll da, schaute mich leicht verwirrt um, sah die bergige Landschaft, strich über mein Gesicht und fragte mit noch etwas kratziger Stimme: »Wo sind wir denn hier gelandet?«
    »Oxton ist schon vorbei.«
    »Oh, dann brauchen wir nicht mehr lange.«
    »Du sagst es, John.«
    Ich rieb meine Augen. »Verdammt noch mal, das hat wirklich gut getan.«
    »Es war dir gegönnt«, erwiderte Suko salbungsvoll.
    »Danke, Hochwürden.«
    »Bitte sehr.«
    Wir grinsten beide, wobei ich rascher wieder ernst wurde, wenn ich an das dachte, was vor uns lag. Noch hatten wir uns nicht abgesprochen, wie es laufen sollte.
    Natürlich gab es zwei Ziele.
    Zum einen das Haus meiner Eltern und zum anderen, was für mich wichtiger war, der kleine Friedhof von Lauder. Wenn ich an ihn und an das Doppelgrab meiner Eltern dachte, wurde es mir um die Brust herum schon eng. Meine Handflächen gaben eine leichte Feuchtigkeit ab. Da stand uns etwas Schlimmes bevor. In mir stieg allerdings auch der Wunsch hoch, allein zu sein. Sicher würde Suko es verstehen, wenn ich ihn damit konfrontierte.
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich allein zum Grab gehe?«
    Er stutzte einen Moment, überlegte, dann schüttelte er den Kopf.
    Seine Antwort klang ehrlich. »Nein, John, das habe ich nicht. Du kannst bei mir auf Verständnis zählen. Ich an deiner Stelle hätte es kaum anders gemacht.«
    »Danke.«
    Er winkte ab. »Wofür? Es ist wichtig, sich den Dingen zu stellen, meine ich. Allerdings solltest du vorsichtig sein. Man kann nie wissen, wer oder was dich auf dem Friedhof erwartet.«
    »Sag das mal genauer.«
    Suko hob die Schultern. »Könntest du dir vorstellen, daß jemand den Friedhof unter Kontrolle hält?«
    »Ich will es nicht hoffen.«
    »Du möchtest keine Rückendeckung?«
    »Nein. Deine Aufgabe ist ebenso wichtig. Vielleicht hält dieser unbekannte Gegner nicht nur das Grab im Auge, sondern auch das Haus meiner Eltern.«
    »Ich weiß.«
    »Ja, dann wissen wir beide, was uns blühen könnte…«
    ***
    Sommer in Schottland. Trotz des schlechten Wetters hatte er sich durchsetzen können, obwohl der Himmel beinahe so verhangen aussah wie in den herbst- oder winterlichen Tagen. Dicke Wolken lagen über den Bergen und Hügeln. Es gab nicht viele Lücken, durch die das Blau des Himmels schimmerte, aber sie lagen nicht so tief, um die Berge zu umhüllen, deshalb brauchten wir auch nicht mit Regen zu rechnen.
    Ein anderer typischer Beweis des Sommers bewegte sich auf vier Rädern. Die Auto-Touristen mit ihren Wohnwagen und Wohnmobilen, die allesamt in Richtung Norden zu den Lochs hinfuhren, um dort zu kampieren. Auch bei kühlem Wetter hatte Schottland seinen Reiz. Es sprach sich immer mehr herum, wie man hier Urlaub machen konnte.
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