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1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll
Autoren: Unbekannt
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anderer würde mit so einem Kraftpaket bestimmt nicht fertig."
    Zahlreiche Insekten hatten sich auf dem Kadaver niedergelassen. In der drückend heißen und feuchten Luft setzte die Verwesung schnell ein. Deshalb waren die beiden Frauen froh, als Tom Barrett weiterging und sich nicht damit aufhielt, das tote Tier näher zu untersuchen.
    „Vielleicht sollten wir doch nicht diesem fremden Wesen folgen, sondern zur Hütte gehen", sagte Marlett nach einiger Zeit.
    Es schien, als habe die Natur von Arxisto ihre Worte gehört. Ein unheimliches Brüllen drang aus der Schlucht, stieg an den Felswänden hoch und rief hier ein mehrfaches Echo hervor.
    „Was war das?" fragte Anny erschrocken.
    „Eine Zeyff-Schlange", antwortete der Jäger. Er war blaß geworden. „Seltsam. Diese Schlangen kommen sonst nur weiter im Süden vor."
    „Sind sie gefährlich?" fragte Marlett.
    „Und wie", antwortete Barrett. „Ich bin erst einmal einer begegnet, und ich hatte gehofft, daß mir ein zweites Zusammentreffen erspart bleiben würde."
    Nur noch das Sirren und Zirpen einiger Insekten erfüllte die Luft. Einige Vögel flüchteten lautlos an den Felswänden hoch.
    „Weiter", sagte Anny. „Was hilft es uns, wenn wir hier stehen bleiben. Wir müssen durch die Schlucht. Vielleicht kommen wir gerade deshalb gut durch, weil die Schlange es mit einem Gegner zu tun hat, der ihr Schwierigkeiten macht."
    „Den gibt es auf diesem Kontinent nicht", behauptete der Jäger.
    „Die Schlange sollte hier eigentlich auch nicht zu finden sein", erwiderte Anny kühl. Sie schien sich nicht zu fürchten. Sie hielt den Energielader in der Hand, den Marlett ihr gegeben hatte, und schritt aufrecht hinter dem Jäger her.
    Barrett gab den beiden Frauen mit heftigen Handbewegungen zu verstehen, daß sie größeren Abstand zu ihm halten sollten. Dann legte er warnend den Zeigefinger an die Lippen.
    Lautlos bewegte er sich voran.
    Als er etwa zwanzig Meter weit gekommen war, brüllte die Zeyff-Schlange erneut auf.
    Lautes Poltern, Klatschen und Stöhnen ließ erkennen, daß sie es mit einem gewichtigen Gegner zu tun hatte.
    Tom Barrett erreichte einen Felsbrocken. Verblüfft blieb er stehen. Die beiden Frauen schlossen neugierig zu ihm auf.
    Auf einer Lichtung wälzten sich eine etwa zwanzig Meter lange, braune Schlange und das fremdartige Wesen auf dem Boden. Das Reptil versuchte, seine Zähne in den Kopf seines Gegners zu schlagen, doch die Tentakel drückten sie immer wieder zurück.
    Auf einem etwa zwei Meter hohen Felsen daneben stand der humanoide Begleiter des Kolosses. Er hielt ein Buch in den Händen und schrieb.
    Das fremdartige Wesen mit dem kugelförmigen Körper redete pausenlos auf ihn ein.
    Dabei sprach es leise, als sei es durch die Schlange in keiner Weise bedroht. Tatsächlich sah es nicht so aus, als könne die Schlange dieses Geschöpf besiegen, obwohl der mächtige Körper sich würgend um ihn ringelte und es immer wieder so schien, als könnten die Giftzähne den Kopf erreichen.
    „Was sagt es?" fragte Marlett flüsternd und deutete auf den Translator, den Anny Vorscheyn an der Hüfte trug. Ein rotes Licht daran zeigte an, daß er eingeschaltet war.
    Anny nahm das Gerät in die Hände und drückte den Lautstärkeregler.
    „Schreib es auf", wisperte es aus dem Translator. „Verkünde meinen Ruhm. Siehst du, wie ich diese Bestie beherrsche? Hast du auf das wundervolle Spiel meiner Muskeln geachtet?"
    „Das habe ich, Kyrr. Nie würde ich irgend etwas vergessen."
    „Dann sperre deine Augen auf, Kique, denn jetzt werde ich diesen fürchterlichen Feind töten. Warum hast du auch die Kamera nicht dabei? Nie werde ich dir das verzeihen."
    Der Jäger und die beiden Frauen blickten sich verblüfft an. Sie glaubten, sich verhört zu haben. Doch dann sahen sie, wie das Wesen mit dem Kugelkörper den Kopf nach vorn neigte, das Horn mit der Spitze unter den Kopf der Schlange trieb und das Reptil mit einer ruckartigen Bewegung des Kopfes tötete. Die Zeyff-Schlange bäumte sich auf und fiel dann wild zuckend zurück.
    Kyrr packte den Schlangenkörper und schleuderte ihn weit von sich.
    „Hast du alles aufgeschrieben, Klique?" fragte es.
    „Ich habe alles, Kyrr. Sei ohne Sorge. Das Universum wird von deinen Taten sprechen, die von niemandem übertroffen werden können."
    Barrett tippte sich mit dem Finger an die Stirn. „Zwei Verrückte", meinte er.
    „Verrückt oder nicht", erwiderte Anny, „kämpfen kann das Biest jedenfalls. Wir können von
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