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1023 - Monster-Queen

1023 - Monster-Queen

Titel: 1023 - Monster-Queen
Autoren: Jason Dark
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des geringen Widerstands oder des Halts. Die Dachpfannen zeigten auch einen rutschigen Film, der sich als leicht grünlicher Glanz über das Material gelegt hatte.
    Nur von dem Monster sah ich nichts. Ich hatte es bisher überhaupt noch nicht zu Gesicht bekommen, und das ärgerte mich ebenfalls.
    Noch jagten wir einem Phantom hinterher.
    Suko brauchte mich nicht mehr abzustützen. Natürlich war auch er neugierig geworden. »Siehst du was?«
    »Ja, Himmel und das Dach.«
    »Was ist mit…?«
    »Frag nicht weiter.« Ich hatte mich etwas zur rechten Seite hin gedreht, denn dort stand der alte Kamin wie ein zu kurz geratener Leuchtturm. Er ragte als Halt in die Höhe. Ich konnte mir vorstellen, daß er auch dem Untier gedient hatte. Zudem stand er sehr günstig.
    Von dem Platz dort würde ich einen guten Blick über die Dächer bekommen und auch einen hinein in die Straßen.
    Ich gab Suko mit wenigen Worten zu verstehen, was ich vorhatte, dann robbte ich auf den Kamin zu. Es war nicht einfach. Ich mußte darauf achten, nicht nach rechts abzugleiten, wo zuerst die Dachkante und danach die Tiefe lauerten.
    Wenn das Untier auf mich gewartet hatte, war der Zeitpunkt für einen Angriff günstig, aber ich hatte Glück. Es ließ sich nicht blicken. So kam ich dem Ziel unangefochten näher und klammerte mich sehr bald an dem rauhen Gestein fest.
    Gut so.
    Ich richtete mich auf und benutzte den Kamin auch weiterhin als Stütze. Als ich stand, blickte ich zurück.
    Suko war ebenfalls auf das Dach geklettert. Er hockte aber vor dem Fenster und hielt sich am Rahmen fest. Mich traf sein fragender Blick. Als Antwort hob ich kurz die Schultern.
    Gesehen hatte ich wirklich nicht viel, aber ich hatte auch noch nicht um den Kamin herumgeschaut und die nach vorn abfallende Dachseite kontrolliert.
    Es war nicht möglich, die Straße vorn zu überblicken, denn der Sichtwinkel war einfach zu schlecht. Dafür schaute ich auf die anderen Dächer der Häuser, aus denen ebenfalls Kamine hervorwuchsen.
    Alte Fernsehantennen ragten ebenfalls hoch, vermischt mit den Schüsseln, die Satellitenprogramme empfingen.
    Keine Spur von dem Monster!
    Die Kletterei war umsonst gewesen. Das Untier hatte Zeit genug gehabt, zu verschwinden.
    Aber wo, zum Teufel, hielt es sich auf?
    Da konnte ich suchen, wie ich wollte. Es war nicht zu sehen. Ich blickte über die leeren Dächer hinweg, und ich fand mich allmählich mit dem Gedanken ab, daß es sich in Luft aufgelöst hatte oder einfach nur schneller gewesen war.
    Ja, schneller. Nicht einfach aufgelöst. Denn es war ja vor einigen Tagen schon von Zeugen gesehen worden, und das sogar in der Dunkelheit. Das Dach des Nachbarhauses lag etwas tiefer. Ich war drauf und dran, auf dem First zu balancieren, um das zweite Dach zu erreichen, als Suko und ich die Schreie hörten.
    Nicht auf dem Dach. Überhaupt nicht in der Höhe. Unten von der Straße her. Die Echos glitten an der Hauswand hoch. Sie waren sehr gut zu hören, und wir kannten die Schreie, die von Panik ausgelöst wurden.
    »Es ist unten, John!«
    Das hätte mir Suko erst gar nicht zu sagen brauchen. Ich wußte auch so Bescheid und zog mich zurück. Natürlich hatte ich es eilig, aber ich durfte nichts überstürzen. Ein falscher Tritt würde mich in eine lebensgefährliche Lage bringen.
    So vorsichtig wie auf dem Hinweg zog ich mich auch wieder zurück. Ich rutschte einmal kurz ab, konnte mich aber wieder fangen und sah auch, daß Suko den Einstieg frei gemacht hatte. Wenig später konnte auch ich in das Haus hineinklettern, aber mein Freund hielt sich nicht mehr auf dem Speicher auf. Er war längst wieder nach unten gelaufen, was ich ebenfalls tat.
    Der Flur des Hauses war jetzt erfüllt von lauten Stimmen. Das Erscheinen des Monsters mußte sich blitzschnell herumgesprochen haben. Allerdings hatten sich die Bewohner nicht vor ihren Wohnungen versammelt. Sie waren nach unten gelaufen und drängten sich an der Haustür zusammen.
    Ich polterte den letzten Treppenabsatz hinunter, was nicht ungehört blieb. Einige Leute drehten die Köpfe. Sie sahen mich heranstürmen und hörten auch meine Fragen.
    »Wo ist das Untier? Wo ist es hin?«
    »Wir sahen es auf der Straße!« rief eine Frau.
    »Und weiter?«
    »Es rannte nach gegenüber.«
    »Wohin genau?«
    »Das haben wir nicht gesehen.«
    »Wie sah es aus?«
    Ich bekam eine Beschreibung aus mehreren Mündern, und jede hörte sich anders an. Außerdem sprachen die Leute durcheinander, und das konnte mir auch nicht
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