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1013 - Der Blut-Abt

1013 - Der Blut-Abt

Titel: 1013 - Der Blut-Abt
Autoren: Jason Dark
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nicht normal.
    Es gehörte zum Hexenmeister, und der wiederum hatte ihm etwas von seiner finsteren Macht abgegeben.
    Plötzlich veränderte sich die Szene. Daran trugen weder Suko noch der Wolf die Schuld. An der linken Seite tauchte Bruder Basil auf, was Suko aus dem Augenwinkel wahrnahm.
    Die Gestalt sank zusammen. Langsam in der Bewegung, aber von einem wilden Willen beseelt.
    Suko sah das schweißnasse Gesicht des Mönchs. Einen zitternden Arm, eine ebenfalls zitternde Hand, die in die Höhe gedrückt wurde. Die Finger umschlossen die Beretta, die Suko verloren hatte.
    Bruder Basil sagte kein Wort. Aber er tat genau das Richtige, was er tun mußte.
    Er streckte seine Hand aus, und einen Moment später berührte die Mündung der Waffe den Kopf der Bestie.
    »Ja, schieß!« keuchte Suko, der unter einem wahnsinnigen Streß litt.
    Basil nickte nur. Dann drückte er ab.
    Der Schuß war laut, sogar sehr laut. Der Knall durchpeitschte Sukos Ohren und auch den Kopf, als wollte er dort alles leerräumen.
    Blut spritzte nach allen Seiten weg. Es traf auch Suko, der nur froh war, statt des eigenen das Blut eines anderen zu spüren.
    Der Wolf zuckte hoch.
    Mehr geschah nicht, denn die Kräfte hatten ihn verlassen. Er wurde schlaff, und Suko ließ ihn los. Zusammen mit Bruder Basil schaute er zu, wie der leblose Körper mit dem zerschmetterten Kopf zur Seite fiel und auf dem Boden liegenblieb.
    Ein befreiender und keuchender Atemzug drang aus Sukos Mund, als er zurückfiel. Für einen Moment tanzten dunkle Schatten vor seinen Augen, dann wurde die Sicht wieder klar. So sah er den zitternden Basil vor sich stehen, in dessen Augen sich ein leerer Blick eingenistet hatte.
    »Danke«, sagte Suko.
    Basil hob die Schultern. Er wußte, was er zu tun hatte und streckte Suko seine Hand entgegen.
    Der Inspektor umfaßte sie und ließ sich von Bruder Basil auf die Beine ziehen.
    »Aber das ist nicht alles gewesen – oder?«
    »Nein, leider nicht. Aber schau du nach deinem Mitbruder auf dem Bett. Ich muß nach draußen…«
    ***
    Die Vögel waren wahnsinnig schnell. Obgleich sie mit ihren Körpern nicht zusammenklebten, so mußten Marek und ich das Gefühl haben, als würden wir von einem gewaltigen und zuckenden Tuch überfallen, das uns kaum noch Platz zum atmen ließ.
    Ich hatte einen Schnappschuß abgegeben, war aber nicht sicher, ob ich den Hexenmeister auch erwischt hatte. Darüber nachzudenken, schaffte ich auch nicht, weil ich mir die verdammten Bestien vom Hals halten mußte.
    Sie umklammerten uns nicht nur, sie bissen auch zu. Ihre Schnäbel hackten bei jeder Bewegung. Sie wollten uns blutige Wunden zufügen, um ihren Herrn und Meister noch wilder zu machen.
    Es gab noch eine Chance für uns, den verdammten Schnabelhieben zu entwischen.
    Wir mußten uns verstecken, fliehen, und wir mußten in ein bestimmtes Versteck.
    »Zum Auto!« brüllte ich Marek zu und hoffte, daß er meine Worte gehört hatte. Zu sehen bekam ich nichts von ihm. Er war unter dem flatternden Schwarm ebenso vergraben wie ich.
    Noch hatte ich es schafft und mein Gesicht schützen können. Aber am Nacken hatten mich bereits die ersten Schnabelhiebe erwischt und dort Wunden gerissen.
    Ich kam mit einer gewaltigen Kraftanstrengung auf die Beine. Jetzt gab es für mich nur noch den Weg zum Ziel, trotz der mich umflatternden Vögel. Zwischen diesen Körpern existierten genügend Lücken, so daß ich eine verhältnismäßig gute Sicht bekommen hatte.
    Der BMW stand nicht weit entfernt. Ich wußte auch, daß wir ihn nicht abgeschlossen hatten.
    Sechs, sieben lange Schritte, nicht weiter. Diese Entfernung mußte ich überwinden, rannte los, geduckt, dabei noch um mich schlagend.
    Die Beretta hatte ich wieder weggesteckt, ohne es richtig gemerkt zu haben, außerdem brauchte ich beide Hände, um mich gegen die verdammten Verfolger zu verteidigen.
    Ich kam weiter!
    Ich kam durch!
    Mein Schwung war sogar noch etwas zu groß, so daß ich gegen die Fahrerseite prallte. Mehrere Vögel hatten sich meinen Kopf als Ziel ausgesucht, den ich jetzt nur mit einer Hand schützte. Ich spürte ihre Hiebe auf meinem Handrücken, zerrte die Tür auf und warf mich in den BMW. Sofort wuchtete ich den Wagenschlag wieder zu, was so laut krachte wie ein Schuß.
    Kein Vogel war mir gefolgt, weil es einfach zu schnell gegangen war. Aber sie waren noch draußen, und sie gaben auch nicht auf, denn sie wollten hinein. Sie schleuderten ihre Körper gegen die Scheiben, sie kratzten mit ihren
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