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1009 - Agenten auf Mardi-Gras

Titel: 1009 - Agenten auf Mardi-Gras
Autoren: Unbekannt
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und Rhodan konnte nicht umhin, ihn als treffend zu bezeichnen.
     
    *
     
    „Euer Albert ist ein regelrechter Killer", sagte Robert Aerts. „Aber ihr solltet nicht den Fehler begehen, die Positronik zu verteufeln. Ich bin kein Computer-Fachmann, aber ich bin Spezialist auf einem anderen Gebiet. Du weißt, wovon ich spreche, Perry. Und du weißt, daß kein Computer in der Lage ist, von sich aus zu solch einer Mordmaschine zu werden. Dahinter steckt ein kriminell veranlagtes Gehirn. Hätte ich den Plan gefaßt, die Kosmische Hanse um einige Milliarden zu erleichtern, dann wäre ich nicht anders vorgegangen. Ich hätte den Hebel auch bei einer Kontor-Positronik angesetzt."
    „Wer ist dieser Mann?" fragte Stefan Ragon unbehaglich.
    „Ich bin der letzte Gangster in der sonst so heilen menschlichen Gesellschaft", gab ihm Robert Aerts selbst die Antwort. „Du kannst mich deshalb verachten, es macht mir nichts. Ich selbst stufe mich nämlich als positiv ein, denn die Gesellschaft braucht Elemente wie mich. Wie sich gezeigt hat, wurde ich in dieser Meinung bestätigt. Und es würde mich nicht wundern, wenn meine Fähigkeiten wieder gebraucht würden."
    „Du behältst deine Ansichten besser für dich", sagte Rhodan zurechtweisend. „Du stiftest damit nur Verwirrung."
    Aerts gähnte demonstrativ.
    „Ich langweile mich. Gibt es denn für mich nichts zu tun? Ich komme sonst noch auf die Idee, ein Ding zu drehen." Er verstummte plötzlich und stieß einen Pfiff aus. „Endlich kommt ein Sonnenstrahl in diese düstere Bude."
    Aerts war auf einmal wie verwandelt. Er straffte sich, strich sich über die leichten Wellen seines blonden Haares und über den kümmerlichen Oberlippenbart.
    Rhodan wußte, was dieses Imponiergehabe bei Aerts zu bedeuten hatte. Er zeigte es stets, wenn ein weibliches Wesen auftauchte, und es wurde um so auffälliger, je reizvoller das Objekt seines Interesses war.
    Nach Aerts Verhalten zu schließen, mußte die Frau, die er diesmal ins Auge gefaßt hatte, überaus attraktiv sein. Rhodan folgte seinem Blick und stellte fest, daß er sich nicht geirrt hatte.
    Die Frau in der Hanse-Kombination war groß und schlank und gut proportioniert. Sie hatte das rote Haar kurz geschnitten und an den Kopf gebürstet. Ihr Gesicht war überaus ausdrucksstark. Sie wirkte hektisch und aufgeregt, aber als sie Rhodan entdeckte, erschien ein befreiendes Lächeln auf ihrem Gesicht.
    „Ich dachte schon, daß Albert mich nur zum Narren halte, als er deine Ankunft meldete", sagte Alja Symens zur Begrüßung und reichte Rhodan die Hand. „Die Positronik setzt so viele falsche Parolen in Umlauf, daß man ihr am besten gar nichts mehr glaubt."
    „Das ist eine Sache der Interpretation", meldete sich die Positronik prompt. „Ich kann nicht lügen."
    „Ich wollte sofort kommen, als ich von euren Schwierigkeiten erfuhr", sagte Rhodan.
    „Aber dann kam etwas dazwischen, das keinen Aufschub duldete. Bei diesem wichtigen Einsatz hat uns Robert Aerts wertvolle Dienste geleistet. Das ist er. Ich habe ihn mitgebracht, weil er vielleicht auch bei diesem Problem seine recht ungewöhnlichen Fähigkeiten ausspielen kann."
    Aerts machte eine galante Verbeugung und sagte: „Es wird mir ein Vergnügen sein, mit einem so bezaubernden Geschöpf zusammenzuarbeiten. Perry übertreibt nicht. Du wirst selbst bald herausfinden, daß ich der ungewöhnlichste Mann bin, dem du je begegnet bist. Man sagt mir nach, daß ich über Leichen gehe, aber ich kann auch charmant und zärtlich sein."
    Alja Symens mußte lächeln, weil sie das für einen Scherz hielt. Sie wurde aber sofort wieder ernst und sagte: „Uns ist jede Hilfe willkommen. Die Lage ist sehr ernst."
    „Stefan Ragon hat mich in groben Zügen aufgeklärt", sagte Rhodan. „Es steht schlimmer, als ich glaubte, aber die Lage scheint nicht aussichtslos. Ich erfuhr, daß ein Team, dem auch Kredo Harven angehört, die Forschungsarbeit aufgenommen hat. Kannst du mir Näheres darüber sagen?"
    „Viel ist noch nicht herausgekommen", sagte Alja und biß sich auf die Lippen. „Denn kaum hat das Forschungsteam mit der Arbeit begonnen, da hat Albert die Robotik aktiviert und das Labor angreifen und vernichten lassen. Aber das Team konnte sich in Sicherheit bringen."
    „Ich weise solche Anschuldigungen zurück!" schaltete sich die Stimme der Positronik ein. „Ich könnte eine solche Handlung, wie sie mir angelastet wird, gar nicht begehen."
    „So ist es richtig, Albert", rief Aerts aus.
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