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100 Prozent Anders

100 Prozent Anders

Titel: 100 Prozent Anders
Autoren: Thomas Anders
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spielt alles ein, der andere singt alles, dabei habt ihr auch noch viel Spaß – dann geht doch gleich zusammen auf die Bühne.“ Ich antwortete: „Hhm, nach Dieter habe ich von einem Partner eigentlich die Schnauze gestrichen voll!“ Wir lachten alle herzlich, aber der Hinweis setzte sich bei Uwe und mir im Kopf fest. Immer wieder grübelte ich darüber nach, dass es doch eigentlich gar keine schlechte Idee war. Als Uwe und ich uns dann wieder einmal im Studio trafen, redeten wir darüber. Uns beiden gefiel der Gedanke. Wir sprachen mit der Plattenfirma, und sie war begeistert. Mal wieder musste ein Name her. Wir suchten im Rahmen vieler Meetings stundenlang, machten Vorschläge: von „Eternity“ bis „Most Wanted“ und „New Talking“ war alles dabei. Aber wir konnten uns nicht entscheiden. Da machte ich den Vorschlag, dass man doch einfach unsere Initialen nehmen sollte: „AFP“ für Anders-Fahrenkrog-Petersen. Das wiederum scheiterte aber wegen der französischen Presseagentur AFP, die die Rechte an dieser Abkürzung hatte.
    Irgendwann sagten wir: „Dann nehmen wir halt einfach Anders | Fahrenkrog. Was für ein toller Einfall. Es lag doch so nah. Jeder Moderator beim Funk oder im TV hätte uns doch sowieso vorgestellt als: „Hier sind Thomas Anders und Uwe Fahrenkrog-Petersen mit ihrer neuen Band Most Wanted und der Single ‚Gigolo‘.“ Wie doof! Dann doch lieber gleich Anders | Fahrenkrog. Schließlich waren wir zwei gestandene Künstler, die bereits auf eine erfolgreiche und lange musikalische Vita zurückblicken konnten und sich nun wirklich nicht hinter einem Fantasienamen verstecken mussten.
    Im Juni 2011 erschien unser Album „Two“, und wir stiegen auf Anhieb auf Platz 11 in die deutschen Charts ein. Für mich ein erhebendes Gefühl. Nach über 30 Jahren im Musikgeschäft bin ich immer noch dabei. Es gibt nicht viele Künstler, die das von sich behaupten können.
    Ich weiß heute noch nicht, wo die Reise von Anders | Fahrenkrog hinführt. Aber ich bin glücklich, einen Menschen kennengelernt zu haben, der Musik genauso wie ich als Lebenselixier empfindet, mit dem ich mich gut verstehe und respektvoll austauschen kann.
    Sollte es jetzt wirklich so sein, dass ich als Duo auftrete und wieder einen Partner an meiner Seite habe? Noch dazu einen blonden?
    Mehrfach wurde mir in Interviews die Frage gestellt, was der Unterschied zwischen Uwe und Dieter sei. Meine Antwort: „Einfach alles. Dieter ist einzigartig. In jeglicher Hinsicht. Man kann niemanden mit ihm vergleichen. Bei Dieter gräbt man in Tiefen, da möchte kein Mensch hin. Mit Uwe hingegen sind das Leben und die Arbeit so herrlich entspannt. Er ist Gott sei Dank ein völlig anderer Mensch als Dieter, und kein bisschen egomanisch veranlagt.“
    Ein wahrer Fan, der mit Leib und Seele zu „seinem“ Künstler steht, in guten wie in schlechten Zeiten, hat es im Familien- und Freundeskreis nicht immer leicht. Der Musikgeschmack variiert von Mensch zu Mensch, und die Argumente für oder gegen einen Künstler sind zahllos. Als Fan hat man sich aber nun einmal entschieden und ist bereit, im schlimmsten Fall auch gegen Hohn und Spott, zu „seinem“ Künstler zu stehen.
    Also, ich kann von meinen Fans jedenfalls behaupten, dass sie einfach großartig sind. Und das macht mich sehr stolz und erfüllt mich mit Dankbarkeit. Die erste Trennung von Modern Talking im Jahr 1987 führte zu einer Spaltung zwischen den Fans von Dieter Bohlen und den Thomas Anders-Fans. Was nachvollziehbar ist. Wenn man auf den Typus Mensch Dieter Bohlen steht, kann man nicht gleichzeitig Thomas Anders gut finden – dazu sind wir viel zu unterschiedlich. Genauso umgekehrt! Unterschiedliche Charaktere haben nun mal unterschiedliche Fans.
    Ich habe immer versucht, meinen Fans Respekt zu zollen. Sicherlich leben wir in unterschiedlichen Welten – aber ganz einfach auf den Punkt gebracht, sind sie meine Kunden, die entsprechend „gepflegt“ werden wollen.
    Als Dieter und ich 1987 getrennte Wege gingen, brach für Tausende Fans eine Welt zusammen. Durch unsere Trennung fanden sie sich auf einen Schlag in eine Art Niemandsland versetzt. Dieter Bohlen produzierte zwar mit Blue System weiter CDs, seinen Anhängern fehlte aber ebenso wie den meinigen der emotionale Bezugspunkt, der Modern Talking für sie nun einmal war.
    Mein Freund Guido hatte damals eine hervorragende Idee. Wir saßen oft zusammen und überlegten, wie amerikanische Showgrößen es schafften, auch nach
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