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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster
Autoren: Larry Brent
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Nancy
Tyler dies alles schrecklich und abstoßend fand, konnte sie sich von dem
Anblick nicht lösen.
    Sie stand
ganz im Bann des Geschehens.
    Dann war eine
Stimme zu hören.
    Hohl und
tonlos erklang sie aus dem Mund des Jüngeren.
    Er saß genau
in Nancy Tylers Blickrichtung, so daß sie direkt in sein fahles, wächsernes
Antlitz blicken konnte.
    Die Lippen
des aus seinem Grabe Entstiegenen bewegten sich.
    Er sprach
nicht laut. Es war nur ein Wispern, dennoch entging der unfreiwilligen
Beobachterin in der nächtlichen Friedhofsstille keine Silbe.
    »Du hast uns
gerufen, Ted Bowen, und wir haben uns an deinem Grab versammelt ... Dies ist
der fünfte Freitag deines Rufes. Nun werden noch fünf Nächte folgen, in denen
wir dich unterstützen werden. Die magische Zahl fünf wird das Pentagramm
entstehen lassen, das du dir so sehr wünschst. Fünf
ist die magische Zahl, und das Pentagramm ist der magische Stern. In dessen
Mittelpunkt wirst du, Ted Bown, neu erstehen ... Du und ...«
    »Rha-Ta-N’my
..., Die Göttin der Dämonen !« hallte es da durch die
Nacht.
    Die Stimme
war laut und hörte sich so schrecklich ein, daß Nancy Tyler wie unter einem
Peitschenschlag zusammenzuckte.
    Die Worte
klangen so furchtbar, daß die Beobachterin aufschrie. Aber ihr Schrei wurde
übertönt durch die schreckliche Grabesstimme, die in der Tat aus der Tiefe kam.
    »Erfüllt
euren Auftrag - und ihr werdet mit mir leben - in Rha-Ta-N’mys Sinn, deren
Vermächtnis ich erfüllte. Als ich lebte, war ich ein Sucher. Als ich für sie
starb, entdeckte ich die ganze Wahrheit .«
    Die Stimme
dröhnte durch die Nacht, und in den Gräbern ringsum raschelte und rumorte es.
    Der Boden
erzitterte, und ein heller Knall war zu hören.
    Quer über Ted
Bowens Grabplatte zeigte sich ein Sprung.
    Nancy Tyler
hatte das Gefühl, der Boden unter ihren Füßen würde in Bewegung geraten, und
vor ihrem geistigen Auge sah sie schon weitere Tote aus ihren Särgen steigen,
die Erde aufwerfen und einen gespenstischen Leichenzug über den ganzen Friedhof
beginnen.
    Überall
kicherte und wisperte es, tausend Stimmen waren zu hören, als würden sie
reagieren auf den fürchterlichen Ruf aus dem Grab.
    Da hielt
Nancy Tyler es nicht länger aus.
    Sie schrie
selbst...
    Laut und
gellend drang ihr Schreien durch die Nacht.
    Die
dunkelhaarige Frau warf sich herum, verließ ihren Beobachtungsplatz und rannte
wie von Furien gehetzt zwischen den Gräbern entlang.
    Nichts wie
weg hier, hämmerten ihre Gedanken. Dieser Ort war verflucht.
    Nancy Tyler
hörte sich schreien. Ihr Körper bebte.
    Sie rannte in
die Dunkelheit. Da waren plötzlich zwei Hände vor ihr. Die Fliehende lief in
sie hinein.
    Hart und
scharf wurde ihr Lauf gebremst, auf ihren Mund preßte sich eine große Hand und
erstickte ihren Schrei.
     
    ●
     
    Die drei
Gestalten ließen sich in ihrem makabren Ritual nicht stören.
    »Fünf ...«,
sagte der ältere Mann, dessen dünnes weißes Haar im Dunkeln schimmerte. »Wir
haben dich verstanden. Nun nenn uns noch deine Bedingungen, die wir
buchstabengenau erfüllen wollen .«
    »Rha-Ta-N’mys
dämonische Kraft wirkte in der Vergangenheit«, meldete sich die hohlklingende
Stimme aus dem Grab. »Sie wirkt noch jetzt in der Gegenwart, wenn man sie mit
den richtigen Formeln beschwört, und sie wird noch in Zukunft existieren, wenn
die Erde nicht mehr sein wird. Für Rha-Ta- N’my war die Zeit bedeutungslos. Schickt
eure toten Geister auf die Reise ... spürt sie auf mit meiner Hilfe.
    Das
Pentagramm ist der fünfzackige, magische Stern. Die Zahl fünf spielt intensiver
noch als die Sieben eine große Rolle in der Magie.
    In fünf
aufeinanderfolgenden Nächten soll euer Geist mit meiner Hilfe Zeit und Raum
durcheilen. Ihr sollt und werdet Ereignisse aufspüren, an denen die
Dämonengöttin mittelbar oder unmittelbar beteiligt war.
    Zwei
Ereignisse in der Vergangenheit, zwei in der Gegenwart und eines in der Zukunft
sollt ihr finden. Ihr seid meine und Rha-Ta-N’mys Werkzeuge. Ihr werdet erst
Ruhe finden, wenn ihr mir berichtet habt, was ihr seht und hört... In der
fünften Nacht dann werde ich aus meinem Grab steigen und mein Leben fortsetzen
können, wo es endete. Denn ich habe es fertiggebracht, die Mauer das Schweigens
zu durchstoßen, ihren Namen auszusprechen und zu ehren ... Rha-Ta-N’my ...
dunkle Mutter, Allwissende und große Magierin ... ich werde deinen Namen über
die ganze Erde verbreiten und mein Gefängnis wird sich öffnen, wenn der
fünfzackige
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