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0997 - Blut für den Götzen

0997 - Blut für den Götzen

Titel: 0997 - Blut für den Götzen
Autoren: Jason Dark
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blanker nicht mehr bekommen konnte. Dann stellte er es ab, schaute es dabei an und meinte: »Irgendwie passen Sie nicht in dieses Haus, Sir. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber das ist genau meine Meinung. Sie haben mich ja auch gefragt.«
    »Richtig, das hatte ich.« Bill trank wieder. Er ließ sich nicht anmerken, daß er innerlich auf Alarm geschaltet hatte, sondern fragte recht locker weiter. »Wie kommt es, daß Sie über mich so denken? Bin ich in ihren Augen etwas Besonderes?«
    »Ja und nein.«
    »Können Sie mir das erklären? Wollen Sie dabei etwas trinken?«
    »Nein, das nicht.« Er räusperte sich. »Ich arbeite hier schon seit einem Jahr. Ich kenne die Gäste, die hier zu den Mädchen kommen. Die meisten Kunden sind anders als Sie.«
    »Wie anders?«
    Zlatko hob die Schultern. »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Es ist eben das Gefühl oder auch die Routine, wie Sie wollen. Sie sehen nicht so aus, als würden Sie gern und freiwillig herkommen, obwohl Laura sich sehr intensiv um Sie gekümmert hat.« Er hob die Schultern. »Ich weiß es auch nicht genau.«
    »Können Sie da nicht deutlicher werden?«
    »Das ist schwer.«
    »Ich nehme es Ihnen nicht übel.«
    »Sie sind eben kein typischer Gast, Sir.«
    Bill hob die Schultern. Er nuckelte dabei an seinem Wasser. »Da kann ich Ihnen dann auch nicht helfen - sorry.«
    »Das ist auch nicht nötig.«
    Bill stellte das Glas hart zurück.
    »Oder haben Sie den Eindruck, daß ich ein Schnüffler bin?«
    »Bulle?«
    »Muß nicht sein. Ein privater Schnüffler, der hier etwas auskundschaften soll.«
    Wieder blickte Zlatko ihn an. Bill hatte den Eindruck, als wären die Augen jetzt noch verwässerter.
    Der Keeper schwieg und sortierte Gläser.
    »Ich warte noch immer auf eine Antwort«, sagte Bill. »Sie müssen sie der Fairneß halber geben, wo Sie mich schon einmal neugierig gemacht haben.«
    Der Keeper hob die Schultern. »Ja, so ähnlich«, gab er zu. »Ein privater Schnüffler, der hier etwas sucht.«
    »Was denn?«
    »Das müssen Sie sich selbst fragen, Sir.«
    »Würde ich auch, wenn ich ein Privatdetektiv wäre. Aber das ist nicht der Fall. Da hat Sie Ihre Menschenkenntnis getrogen, Zlatko. Aber machen Sie sich nichts daraus, niemand ist perfekt. Wir sind eben alle nur Menschen.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Wer sonst? Ich bin einfach jemand, dem es hier recht gut gefällt. Besonders, wenn Laura mit dabei ist, auf die ich mich auch heute schon freue.«
    »Sie ist eine unserer besten.«
    »Das glaube ich Ihnen, denn andere habe ich noch nicht kennengelernt«, erklärte Bill in entwaffnender Offenheit. »Selbst die Chefin ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.«
    Zlatko hob die Schultern. »Sie ist nur selten da. Reist viel herum und ist immer auf der Suche.«
    »Nach Mädchen?«
    »Ich denke es.«
    »Aber sie kennen die Chefin?«
    Zlatko lächelte Bill kalt an. »Jetzt fragen Sie wirklich wie ein Bulle.«
    Der Reporter gab das Lachen zurück und hob dabei beide Hände. »Sorry, aber das hatte ich nicht vor, wirklich nicht. Ich will mich auch nicht dafür entschuldigen, aber diese Frage lag auf der Hand oder in der Luft.«
    »Verstehe.«
    Bill hörte hinter sich Schritte. Auch Zlatko schaute an ihm vorbei, und Bill rechnete damit, daß Laura gekommen war, deshalb drehte er sich um.
    Es war nicht Laura. Bill ließ sich die Enttäuschung anmerken, als er in das Gesicht der kaffeebraunen Schönen schaute. »Ich soll Ihnen von Laura bestellen, daß es noch einige Minuten dauert.«
    »Oh.« Bills Gesicht zeigte ein leises Erschrecken. »Ist etwas passiert? Geht es ihr nicht gut?«
    »Doch, doch.« Das Mädchen versuchte, Bills Bedenken zu zerstreuen. »Aber Laura ist heute etwas später eingetroffen, deshalb wird sich ihre Ankunft verzögern.«
    »Das ist etwas anderes. Dann warte ich.«
    »Ja, oder wollen Sie meine Gesellschaft?«
    »Gern, vielleicht später«, wich Bill aus. »Nur möchte ich Laura nicht enttäuschen.«
    »Das stimmt. Sie sind ja als großzügiger Kavalier bekannt«, erklärte die Kleine und drehte sich um, weil es vorn an der Tür geklingelt hatte.
    Bill wandte sich wieder seinen Getränken zu. Er schaute dabei kurz auf den Keeper, dessen Blick noch kälter und mißtrauischer geworden war, was den Reporter auch nicht fröhlicher machte.
    Über seinen Rücken rann ein kalter Schauer, und er spürte im Magen ein verdammt ungutes Gefühl…
    ***
    Das Bett, die Stofftapeten an den Wänden, die Bilder, die Spiegel, die Stores an den Fenstern,
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