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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde
Autoren: Unbekannt
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zum Hauptquartier seiner Unternehmungen zu machen, die darauf abzielten, die gesamte Milchstraße zu unterjochen. Und dann sprach sie davon, wie der mächtige Boyt Margor schließlich gescheitert war. Wie er selbst gleich den Prä-Zwottern seine stoffliche Gestalt verloren hatte und in der Substanz der Wolke aufgegangen war. Sie beschrieb den Margor-Schwall, und bevor sie schloß, flocht sie geschickt die unbeantwortete Frage in ihre Ausführungen, warum der Schwall ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt wirksam geworden sei.
    Die ganze Zeit über beobachtete sie Amtranik scharf. Sie sah, wie es in dem fremdartigen Gesicht zu arbeiten begann, wie ein düsteres Leuchten in den riesigen Halbkugeln der Augen erschien, und erkannte, daß sie sich auf dem richtigen Weg befand.
    „Das ist", sagte sie, „was ich über die Hordenkrankheit weiß. Und jetzt sieh zu, ob du dir deinen eigenen Reim darauf machen kannst."
     
    *
     
    Der Schrei, der aus Amtraniks zangenbewehrtem Mund brach, war so wild, daß jedermann im Raum vor Schreck erstarrte. Die Augen des Hordenführers loderten im Feuer des Zornes.
    „Armadan von Harpoon - ich verfluche dich!" schrie er. „Er war es, niemand anders. Er hat sich nicht damit begnügt, die Anlage einzurichten und sie auf unsere Rückkehr lauern zu lassen. Oh nein! Er brauchte eine zweite Waffe, um sicher zu sein, daß uns der Erfolg versagt werden würde. Oh du heimtükkischer, hinterhältiger Vetter des Teufels! „ Aber so rasch der Zorn ihn überwältigt hatte, so schnell verflog er wieder. Ein krächzendes Lachen drang aus seiner Kehle.
    „Aber diesmal habe ich dich überlistet! Diesmal wirst du mir nichts anhaben." Die vierfingrige Hand fuhr in eine Tasche der dunklen Montur und kam mit einem glitzernden Kristallstück wieder zum Vor schein. „Ich habe die Glücksbringer gefunden! Sie bewahren mich vor deiner Heimtücke, Armadan von Harpoon. Sieh her!" Mit emporgerecktem Arm schwenkte er das Stück schimmernder Kristallsubstanz in der Runde. „Ich kenne die Dunkelwolke, die man ProvconFaust nennt. In den Daten der Orbiter-Schiffe ist von ihr die Rede. Armadan von Harpoon, nimm dich in acht! Ich werde kommen und deine heimtückische Waffe vernichten."
    Unvermittelt wandte er sich um. Den Arm nach hinten gereekt, auf die Gefangenen weisend, schrie er die Orbiter an: „Sie alle haben den Tod verdient! Tötet ..."
    Er zuckte so zusammen, als habe ein elektrischer Schlag ihn getroffen. Das letzte Wort kam ihm nicht mehr über die Lippen. Er wankte. Seine beiden Begleiter eilten auf ihn zu, um ihm zu helfen, aber er wischte sie beiseite.
    Langsam, als fürchte er sich vor hastigen Bewegungen, drehte er sich wieder um. Ein unbeschreiblicher Ausdruck stand in seinem Gesicht, als er sich Larsa zuwandte. Die linke, freie Hand durchsuchte ziellos die Taschen seiner Uniform. Schließlich förderte sie ein zweites Kristallstück zutage.
    „Nimm", sagte Amtranik mit halblauter Stimme. „Um der Dämonen von Garbesch willen, nimm ..."
    Larsa nahm ihm das Quarzstück aus der Hand. Sie hatte es kaum berührt, da glaubte sie, von ferne eine fremde Stimme zu hören. Sie sprach beschwörend, mit hypnotischer Kraft. Aber ihre Worte galten nicht Larsa, sondern dem Anführer der Horde.
    „Diese Wesen stehen unter meinem Schutz. Füge ihnen Schaden zu, und meine Substanz wird sich auflösen, die Glücksbringer werden dich verlassen ..."
    Die Botschaft wurde nicht wiederholt. Aber sie war von derart gewal-, tiger, mentaler Wucht, daß niemand sich ihrem Einfluß entziehen konnte. Während Larsa noch ungläubig auf das kleine Stück Kristall in ihrer Hand blickte, gellte Amtraniks Befehl: „Geht! Verlaßt dieses Schiff! Alle Abteilungen kehren zu ihren Fahrzeugen zurück. Die letzte Horde startet, noch bevor die Sonne untergeht."
     
    *
     
    Es war wie in einem Traum. Die Orbiter hatten die Dringlichkeit aus der Stimme ihres Befehlshabers gelesen und waren davongeeilt, als gelte es ihr Leben. Amtranik und seine beiden Begleiter folgten ihnen, ohne sich nur ein einziges Mal umzuwenden.
    Es dauerte lange, bis sich die Besatzung der TRANTOR aus ihrer ungläubigen Starre löste. Larsa Hiob wurde mit Fragen bestürmt, aber sie wehrte ab und schaltete statt dessen den Panorama-Bildschirm ein, der die Umgebung des Schiffes zeigte. Die Heerscharen der Orbiter waren in Bewegung. Fahrzeuge, Hunderte, Tausende hoben vom Boden ab, formten sich zu Verbänden und strebten mit hoher Geschwindigkeit den Bergen im Westen
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