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0985 - Luzifers Gesandte

0985 - Luzifers Gesandte

Titel: 0985 - Luzifers Gesandte
Autoren: Jason Dark
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ungastliche Stätte und waren froh, als wir wieder im Lift standen und zu unserem Büro fuhren, wo wir erst einmal einen Kaffee zu uns nehmen wollten, denn den hatten wir uns verdient.
    Glenda war nicht allein. Sir James stand bei ihr. Er hatte geahnt, daß wir erst etwas trinken wollten. Auch er hielt ein Glas in der Hand, allerdings gefüllt mit Mineralwasser. Es hatte einen trüben Schimmer bekommen, denn Sir James hatte in ihm eine Tablette aufgelöst. Als ich die Tür schloß, stellte er das leere Glas zur Seite.
    Er sah uns an, daß wir Antworten haben wollten, nickte und sagte: »Es geht in Ordnung, Sie kriegen den Hubschrauber.«
    »Gut.« Ich lächelte. »Wann starten wir?«
    »Das steht noch nicht fest. Zwei Stunden wird es vielleicht noch dauern. Höchstens.«
    »Mußt du noch packen?« fragte ich Barry.
    Der verzog das Gesicht, als bestünden seine Lippen aus Gummi.
    »Eigentlich schon. Aber in Anbetracht gewisser Umstände fliege ich so mit euch. Guernsey ist ja nicht am Ende der Welt. Dort gibt es auch Geschäfte, in denn ich was kaufen kann.« Er schaute sich um. »Habt ihr denn keine Probleme?«
    »Nein, Barry«, erklärte ich ihm. »Für so etwas steht immer ein Notkoffer gepackt. - Na ja, meistens jedenfalls.«
    »Das ist gut. Werde ich mir merken.«
    »Als Zebuion brauchst du so etwas nicht.«
    »Das bin ich ja nicht nur.«
    Ich kam endlich dazu, mir eine Tasse Kaffee zu nehmen und setzte mich auf Glendas Schreibtischkante. Unsere Sekretärin wußte Bescheid. Da brauchte ich sie nur anzuschauen, aber sie hielt sich zurück, denn Sir James gab uns noch einige Informationen mit auf den Weg. Er hatte bei einer Institution angerufen, die sich als Verlegerverband für Zeitschriften und Zeitungen bezeichnete. Man wußte dort nur wenig über die Zeitung.
    Selbst in der englischen Presse, die nicht eben zimperlich ist, stand man der Zeitschrift Hades skeptisch gegenüber. Deren Verleger war auch nicht Mitglied des Verbands. Da die Zeitschrift nur in geringer Auflage erschien, nur an bestimmten großen Verkaufsstellen zu erwerben war und ansonsten über Abos abgesetzt wurde, war sie kaum beachtet worden.
    »Wer wird uns fliegen?« fragte ich.
    »Der Pilot eines Sonderkommandos.«
    »Gut.«
    Sir James schaute auf seine Uhr. »Ich denke, Sie beide sollten schon Ihr Gepäck holen.« Er ging zum Telefon. »Ich werde noch einmal Druck machen.«
    »Tun Sie das, Sir.« Ich wollte möglichst noch vor der Dämmerung landen.
    Außerdem brauchten wir einen Leihwagen, der uns in die größte Stadt der Insel brachte. Sie hieß St. Peter Port, lag vom Flughafen Le Bourg etwa zehn Kilometer entfernt, hatte auch einen Hafen und war zugleich ein Anlaufziel für Touristen, deren starke Monate vorbei waren, denn das Sommerwetter war vom Herbst abgelöst worden.
    Wir verabschiedeten uns noch von Glenda Perkins, die nicht eben glücklich wirkte. Wozu die Kreaturen der Finsternis in der Lage waren, das wußte auch sie, und die leichte Gänsehaut auf ihrem Gesicht wollte einfach nicht verschwinden…
    ***
    Es war ein angenehmer Flug gewesen, der uns in Richtung Südosten geführt hatte. Die Kanalinsel Guernsey liegt vor der Küste Frankreichs, gehört aber zu England. Trotzdem ist es keine weite Reise.
    Die Sicht war klar gewesen, auch die französische Küste hatte sich bald am Horizont hervorgeschält.
    Die Landung klappte ebenfalls. Wir wurden von zwei Sicherheitsbeamten abgeholt. Unser Pilot verabschiedete sich mit einem festen Händedruck.
    Er würde auftanken und wieder zurückfliegen. »Was immer Sie hier auf der Insel vorhaben, ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    »Danke, das können wir gebrauchen.«
    Der Flughafen war nicht mit denen in einer europäischen Metropole zu vergleichen. Man konnte ihn als klein und ländlich bezeichnen. Die Insel selbst war nur von wenigen Straßen durchzogen die ein Spinnennetz bildeten. Die breiteste von ihnen führte im Westen und Nordwesten meist an der Küste entlang und war wegen des Ausblicks sehr beliebt.
    Im Süden, wo auch der Flughafen liegt, schnitt sie mehr durch das Landesinnere, und wir würden sie von Le Bourg aus bis St. Peter Port benutzen.
    Es war windig auf der Insel. Die Haare wehten in die Höhe. Über uns hatte sich ein hoher Himmel mit schneeweißen Wolken gebildet, und das Gelände selbst war nicht flach, sondern leicht bergig. Immer wieder gab es diese Hügel-und Talfahrten, und wir wußten auch, daß auf Guernsey viel gebaut wurde, denn zahlreiche Touristen hatten
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