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0979 - Der Totenhügel

0979 - Der Totenhügel

Titel: 0979 - Der Totenhügel
Autoren: Jason Dark
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Punkt zu bringen, meine Herren«, Dr. Morris beugte sich uns entgegen, und wir sahen wieder die feinen Schweißperlen auf seiner Stirn, »dieser Sidney Byron war mal tot, dann wieder nicht. Verstehen Sie das?«
    »Kaum«, gab ich zu.
    »Ich auch nicht. Wenn ich ein Witzbold wäre, was ich nicht bin, würde ich sagen, dass er ein Surfer zwischen dem Diesseits und dem Jenseits ist. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Nur schlecht.«
    »Eben. Ich auch nicht.«
    »Aber er ist noch hier?« fragte Suko.
    »Wo soll er sonst sein? Wir haben ihn unter Kontrolle, sage ich mal. Aber er liegt dort, wo wir die normalen Patienten natürlich nicht unterbringen.«
    »Sprechen Sie von der Leichenkammer?«
    »Ja.« Dr. Morris wirkte etwas bedrückt nach dieser Antwort. »Nur haben wir ihn nicht mit den anderen Toten zusammen untergebracht.«
    »An Überwachungsgeräte angeschlossen?«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Sinclair, darauf haben wir verzichtet. Er reagierte ja sowieso wie er wollte. Mal war er tot, mal lebendig, das ist der reinste Wahnsinn. Nicht mal wir Mediziner kommen damit zurecht. Wir sind an unsere Grenzen gestoßen. Keiner von uns kann sich vorstellen, was da abgelaufen ist.«
    »Das ist wirklich schlimm«, gab ich zu.
    »Deshalb sind Sie eine Hoffnung. Wir haben ja über Sie einiges gehört, meine Herren, und deshalb denken wir, dass Sie jetzt an der Reihe sind. Es ist Ihr Fall.«
    »Da Sie ihn geöffnet und in seinen Körper hineingeschaut haben«, sagte Suko, »würde ich gern von Ihnen wissen, Doktor, wie das Blut des Patienten aussah.«
    »Wenn es vorhanden war«, erwiderte Dr. Morris nach einer Weile des Nachdenkens, »war es eine dunkle Flüssigkeit, aber physikalisch anders zu bewerten als normales Blut. Da stimmten die Werte nicht mehr, und auch die chemische Zusammensetzung können Sie vergessen.«
    »Was hat die Analyse denn ergeben?«
    »Nichts, Inspektor.«
    »Wie - nichts?«
    Dr. Morris öffnete den Mund und zeigte beim Grinsen seine Zähne. »Nichts oder zuwenig, meine Herren. Dieses Blut oder diese Flüssigkeit können Sie vergessen. Die ist anders, wirklich. Fremd.« Er bekam große Augen. »Verstehen Sie?«
    »Nicht genau«, gab Suko zu. »Was meinen Sie damit?«
    »Als würde es nicht von einem Lebewesen stammen, das man von der Erde her kennt. Weder von einem Menschen noch von einem Tier. Das ist die Richtung.« Dr. Morris zeigte uns ein Gesicht, das uns etwas von dem ahnen ließ, auf was gewisse Dinge hinausliefen. Er hatte darauf hingewiesen, dass dieses Blut auf der Erde nicht zu finden war. Eine Frage schloss sich automatisch an.
    Ich stellte sie. »Denken Sie dabei an einen Außerirdischen, Dr. Morris?«
    Der Arzt schluckte. Er zögerte mit der Antwort. Dann rieb er über seine dicke Tropfennase. »Man hört und liest in der letzten Zeit soviel über irgendwelche Phänomene, meine Herren. Sie wissen selbst, was ich damit meine…«
    »Sprechen Sie es ruhig aus.«
    »Besucher aus dem All«, flüsterte er.. »Der Außerirdische von Roswell ist in aller Munde. Das passierte zwar in den Staaten, aber die Welt besteht nicht nur aus den USA. Ich bin vielleicht voreingenommen, aber ich muss zugeben, dass mir dieser Gedanke gekommen ist.«
    »Wohl nicht unbedingt falsch gedacht«, gab ich zu.
    Dr. Morris schaute uns zweifelnd an. »Aber so recht können auch Sie nicht daran glauben - oder?«
    »Nein.«
    »Gibt es für Sie noch andere Möglichkeiten?«
    Ich lächelte knapp. »Weshalb haben Sie uns holen lassen, Doktor?«
    »Weil Sie sich mit Dingen auskennen, die außerhalb der Norm liegen.«
    »Eben, außerhalb der Norm. Da können natürlich die Zeichen auch in eine andere Richtung weisen.«
    »In welche denn?«
    »Dämonen.«
    Dr. Morris schwieg. Er lehnte sich wieder zurück und faltete seine Hände für einen Moment zusammen, als wollte er beten. Dann wischte er wieder seine Stirn trocken, schniefte und hob die Schultern.
    »Dämonen«, murmelte er, »klar - Dämonen. Ich habe mich ja über Sie erkundigt. Sie gehören zu den Menschen, die Dämonen oder Geister jagen.« Er räusperte sich. »Aber Dämonen habe ich mir immer anders vorgestellt.«
    »Wie denn?«
    »Das weiß ich auch nicht. Ich gehe nicht oft ins Kino. Ich sehe das, wenn überhaupt, etwas mehr religionsphilosophisch. Aber Sie sind die Praktiker, meine Herren, und Sie werden auch wissen, wie sich die Dinge entwickeln können.«
    »Noch wissen wir nichts«, sagte ich. »Wir sitzen hier und theoretisieren. Deshalb wäre
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