Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0966 - Der letzte der Mächtigen

Titel: 0966 - Der letzte der Mächtigen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Atlan. Je langsamer sich die Korvette dem Körper des Mächtigen näherte, um so geringer wurde die Wahrscheinlichkeit eines fatalen Mißverständnisses. „Und behaltet die Demonteure im Auge!"
    Vorläufig war es noch ruhig in diesem Raumsektor. Die Besatzungen der Sporenschiffe verhielten sich ruhig, griffen nicht ein. Das konnte sich natürlich jederzeit ändern. Die Wahrscheinlichkeit aber wurde geringer in dem Maß, in dem sich die Korvette dem Mächtigen in seiner Aureole näherte. Es stand nicht zu erwarten, daß die Sporenschiffe auf die Korvette feuern würden; sie liefen sonst Gefahr, den Mächtigen zu treffen.
    „Eine halbe Lichtsekunde", gab Kosum durch.
    Noch ein paar Augenblieke, dann war die Korvette so nahe heran, daß bei der atomaren Explosion, die ein Volltreffer unweigerlich nach sich gezogen hätte, auch die Aureole betroffen worden wäre. Die Sekunden verstrichen, und die Demonteure feuerten nicht.
    Im Gesicht des Arkoniden rührte sich kein Muskel, auch nicht bei dem Emotionauten, der selbstverständlich ähnliche Überlegungen angestellt hatte.
    Behutsam näherte sich die Korvette dem Objekt mitten im Raum. Offenbar hatte Kemoauc ein Lebenserhaltungssystem bei sich, denn er lebte noch immer, obwohl er frei im Weltraum schwebte.
    Die Korvette schob sich näher heran.
    Noch immer hatte Mentro Kosum darauf verzichtet, die Schutzschirme aufzubauen. Die Korvette war ungeschützt, nur die Schirme zur Abwehr kleinerer Teilchen und dergleichen mehr standen.
    „Fünfzigtausend Kilometer", meldete Kosum ruhig.
    „Näher heran!" bestimmte Atlan.
    Denph Calher spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Unter normalen Umständen wäre die Korvette mit hoher Fahrt auf den Körper zugerast, hätte gestoppt, den Körper an Bord genommen und wäre ebenso schnell wieder verschwunden gewesen. Die Langsamkeit des Vorgehens machte aus dem banalen Manöver eine Angelegenheit des äußersten Nervenkitzels. Für Denph Calher gab es in diesen Augenblikken nur die eine Beruhigung - daß der Arkonide mit seiner zehntausendjährigen Erfahrung das Richtige tun würde.
    Langsam wurde die Aureole des Mächtigen sichibar, erst ein leuchtender Punkt auf dem schwarzen Hintergrund des Raumes, dann wurde dieser Punkt größer. Die Korvette näherte sich diesem Punkt, der nun mit bloßem Auge zu erkennen war.
    Auf den Bildschirmen zeichnete sich die Aureole bereits in Großaufnahme ab, sie war bildschirmfüllend geworden. Der Körper des Mächtigen war zweifelsfrei zu erkennen.
    „Verbindung zur BASIS !„ forderte Atlan.
    „Steht bereits!" bekam er zu hören.
    „Perry", sagte Atlan gelassen. „Wir funken euch unsere Meßergebnisse hinüber, für alle Fälle. Könnt ihr unsere Sendung klar empfangen?"
    Nach kurzer Verzögerung erklang die Stimme Rhodans aus den Lautsprechern.
    „Die Bilder sind ein wenig gestört, aber klar genug. Sie zeigten das gleiche Bild, das mir auch Laires Auge geliefert hat."
    „Was sagt Alaska?"
    „Ich bin leicht angeschlagen", meldete der Transmittergeschädigte. „Veränderungen gibt es nicht. Nur mein Gefühl, daß es sich bei der Gestalt um Kemoauc handelt, wird immer stärker."
    Calher glaubte sich verhört zu haben. Sollte das bedeuten, daß die Korvette ihren keineswegs ungefährlichen Ausflug unternahm, weil ein Mann mit einer Maske VOF dem Gesicht Ahnungen und Gefühle hatte?
    Calher kannte den Transmittergeschädigten vom Sehen her, und er bedauerte Alaska wegen seines Pechs. Auf der anderen Seite beschlich Calher jedesmal ein übles Gefühl, wenn er an Alaska Saedelaere dachte. Wenn dem Transmittergeschädigten einmal die Maske ...
    „Stopp!" befahl Atlan. „Wir sind nahe genug heran."
    Die Korvette hob den letzten Rest Fahrt auf und stand dann still - auf das gegenwärtige Bezugssystem bezogen. Die Aureole war nur noch einhundert Meter von der stählernen Hülle der Korvette entfernt.
    „Was nun?"
    „Zunächst einmal versuchen wir es auf dem einfachsten Weg", schlug - Payne Hamiller auf Atlans knappe Frage hin vor. „Traktorstrahl."
    Atlan hatte die Entscheidung zu treffen.
    „Versuchen wir es", sagte er.
    Ein Knopfdruck genügte, den Projektor auszurichten und einzuschalten, und in dem Augenblick, in dem dieser Knopfdruck ausgeführt wurde, brach über die Korvette die Hölle herein.
    Denph Calher spürte, wie etwas durch seinen Körper raste, dann richteten sich seine Haare auf. Feuerbälle erschienen vor seinen Augen seine Muskeln krampften sich schmerzhaft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher