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0965 - Die Sporenschiffe

Titel: 0965 - Die Sporenschiffe
Autoren: Unbekannt
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gerade noch flugfähig war und für Fälle wie diesen gedacht war.
    Kaum war diese robotisch gesteuerte Space-Jet ausgeschleust, da erstrahlten um die sechs Sporenschiffe plötzlich energetische Schutzschirme, die rasch an Intensität gewannen.
    „Servus hat Wort gehalten", stellte Bull fest. „Jetzt ist es nicht einmal mehr den Mutanten möglich, an Bord der Sporenschiffe zu gelangen."
    „Sollen wir die Aktion abbrechen?" fragte Jentho Kanthall an.
    „Nein", antwortete Rhodan. „Vielleicht blufft Servus nur."
    Die Space-Jet näherte sich von der Flanke her der Formation der Sporenschiffe und zwar auf Höhe der WESTEN-GALT. Sie war längst schon auf Schußweite und kam dem Energieschirm bereits bedrohlich nahe. Da wurde plötzlich das Feuer auf sie eröffnet. Die erste Salve ging knapp vor den Bug, und die gut funktionierende Robotautomatik schwenkte in einem Zickzackkurs ab und flog eine Reihe nicht vorausberechenbarer Ausweichmanöver. Obwohl die Space-Jet eindeutig abdrehte, wurde sie weiterhin unter Beschuß genommen, bis sie außerhalb des Feuerbereichs war.
    Rhodan wartete das Einschleußmanöver der Space-Jet nicht mehr ab und schaltete den Beobachtungsschirm aus.
    „Servus konnte nicht wissen, daß es sich um ein Robotschiff handelt", sagte er. „Er meint seine Warnung also ernst. Wir werden den Sporenschiffen bis auf weiteres fernbleiben und Servus keinen Grund für Feindseligkeiten geben. Aber wir bleiben in Alarmbereitschaft."
    „Hast du jetzt Zeit, dir meinen Bericht anzuhören?" fragte Bull. „Inzwischen müßten auch die Wissenschaftler bei der Untersuchung des KristallFötus zu einem Ergebnis gekommen sein."
     
    *
     
    Die Wissenschaftler bestätigten Bulls Vermutung, daß es sich bei dem Fötus um ein Gebilde aus NH3-Kristallen handelte. Die Ammonier erschufen solche humanoiden Ammoniak-Geschöpfe aus sich und speicherten darin ihr Wissen und ihre Erfahrungen. Diese Fötusse bildeten dann den „Stammbaum" und die Erbmasse für die folgende Generation von Kristall-Kollektiven. Die Frage, warum sie ihren Erbträgern ausgerechnet diese Form gaben, konnte dagegen nicht restlos geklärt werden.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten, von denen ich jedoch nicht sagen kann, welche die wahrscheinlichere ist", erklärte Bull seine Theorie. „Aber das können die Computer hochrechnen. Erstens könnte es so sein, daß Kemoauc die Intelligenz und die PSIFähigkeiten der Ammonier für ein gezieltes Ablenkungsmanöver mißbraucht hat.
    Demnach hätte er sich irgendwann in der Vergangenheit nach Ammon begeben und die Ammonier dazu gereizt, ihren Stammbäumen Fötus-Gestalt zu geben und so seine Feinde, die nach ihm suchten, auf eine falsche Fährte zu lenken. Wie sich gezeigt hat, sind wir darauf hereingefallen."
    Bull machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: „Die zweite Möglichkeit wäre die, daß die Ammonier einfach auf unsere Gedanken reagierten. Sie sind bekanntlich telepathisch veranlagt. Als sie erfuhren, daß wir nach Kemoauc suchten, könnten sie Abbilder von ihm nach unseren Gedanken geformt haben. Allerdings bleibt die Frage, warum sie uns Kemoauc dann als Ungeborenes präsentierten. Die Antwort könnte bei Sheila Winter zu finden sein. Vielleicht hatte sie bei ihren Uberlegungen die Vorstellung, daß Kemoauc sich zu einem Fötus zurückentwickelt haben könnte. Der unterdrückte Wunsch nach eigenen Kindern könnte dabei eine Rolle gespielt haben."
    „Herrje!" rief Gucky aus. „Jetzt schreckt er nicht einmal davor zurück, sich auf das Glatteis der Tiefenpsychologie zu begeben. Wenn ihr wüßtet, welche abstrusen Uberlegungen sein Gehirn noch gebiert!"
    „Ich werde sie euch ersparen", sagte Bull. „Nur noch eines. Für die erste Variante spricht, daß eine extrapolierende Weiterentwicklung des Fötus als Ergebnis einen Hünen ergibt. Wer von uns würde sich Kemoauc schon als solches Prachtexemplar vorstellen?"
    „Wir sollten die Diskussion darüber einstweilen beenden, weil sie uns doch nicht weiterbringt", sagte Rhodan. „Da dieses Unternehmen ein Fehlschlag war, müssen wir das Drink-System weiterhin nach Kemoauc absuchen. Wenn er sich wirklich solche Muhe gab, falsche Fährten zu legen, könnte er sich noch irgendwo auf den elf Planeten verstekken."
    „Oder innerhalb der Sonne", wagte Tobias Doofy einzuwerfen und kas sierte dafür einen rügenden Blick seines Vorgesetzten Payne Hamiller.
    „Okay, dann werden wir die Forschungskommandos wieder mobilisieren", sagte Galbraith
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