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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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duschen?«
    »Natürlich. Wann?«
    Sie stand schnell auf. »Am besten sofort. Eine Dusche vertreibt die Müdigkeit.«
    »Du weißt ja, wo sie ist. Deine Handtücher liegen auf dem kleinen Hocker.«
    »Danke, das ist toll. An dir ist direkt eine Hausfrau verlorengegangen, Onkelchen.«
    »Hör auf, Kind.« Jarrel schaute seiner Nichte nach, wie sie zur Tür ging, und das gezwungene Lächeln auf seinem Gesicht verschwand. Es paßte ihm nicht, was ihm seine Nichte da gesagt hatte. Ihr war seine innere Unruhe oder sogar Furcht aufgefallen, und das paßte ihm nicht. Er konnte sich noch so beherrscht zeigen, aber auf den Ausdruck in seinen Augen hatte er keinen Einfluß.
    Iris kehrte aus dem Schlafzimmer zurück. Sie hatte über ihren Arm einen Bademantel gehängt, trug eine Kosmetiktasche in der rechten und eine normale Tragetasche in der linken Hand. »Bis gleich dann, Onkelehen.«
    »Laß dir ruhig Zeit, Kind.«
    »Du kannst dir ja schon überlegen, ob wir heute abend schon die Gegend unsicher machen.«
    James mußte lachen. »Unsicher ist gut, Iris, aber vergiß nicht, daß ich älter als dreißig bin.«
    »Du bist doch in Form.«
    »Wer sagt das?«
    Sie hatte die Tür vom Bad schon geöffnet. »Dein Bruder, der zugleich mein Vater ist.«
    »Was der meint, würde ich nicht so ernst nehmen.«
    Iris lachte nur und verschwand im Bad. Ihr Onkel blieb im Wohnzimmer sitzen. Eigentlich hätte ihn der Besuch seiner Nichte fröhlich stimmen müssen, dieses Gefühl jedoch überkam ihn nicht. Im Gegenteil, die trüben Gedanken kehrten zurück…
    ***
    Iris Jarrel war nicht anspruchsvoll. Sie fand das Bad okay, auch wenn es kein Fenster hatte. In Birmingham war sie auch nicht gerade in Luxus aufgewachsen.
    Der ungewöhnliche Geruch hatte sich nicht verflüchtigt. Während Iris sich auszog, überkam sie eine dumpfe Ahnung. Sie wußte dabei nicht so recht, wie sie dieses Gefühl einordnen konnte, und sie dachte wieder an ihren Psychologie-Kursus. Da hatten sie mal das Thema Vorahnungen gestreift, und die Lehrerin war davon überzeugt gewesen, daß sensible Menschen mehr spürten als andere.
    Spüren - sehen?
    Über den letzten Ausdruck stolperte die Frau, weil sie einfach das Gefühl nicht loswurde, angestarrt zu werden.
    Sie drehte sich sogar um, aber da war nichts. Die von innen hell lackierte Tür blieb verschlossen.
    Daß ihr Onkel durch das Schlüsselloch gucken würde, das konnte sie sich nicht vorstellen.
    Nein, das mußte etwas anderes sein. Etwas lag in der Luft, tanzt zwischen den Wänden, mit dem sie nicht zurechtkam.
    Aus ihrer Kosmetiktasche holte sie das Duschgel und öffnete den Vorhang. Auch dort sah sie nichts.
    Ihr fiel nur auf, wie sauber alles war, da hatte sich der alte Totengräber schon Mühe gegeben.
    Im Gegensatz zu ihm war ihr Vater noch nicht pensioniert. Er war auch zehn Jahre jünger und arbeitete bei einer Versicherung.
    Sie stieg in die Dusche. Bevor Iris den Vorhang zuzog, warf sie einen letzten Blick in den Raum, und sie ließ sich auch Zeit damit. So betrachtete sie auch den Spiegel, der noch eine blanke Fläche bildete, was sich beim Duschen sicherlich rasch änderte.
    Eine Fläche?
    Ja, aber Iris sah auch die Bewegung oder den Schatten darauf. Für einen Moment blieb sie stehen.
    Blitzschnell hatte sich die Gänsehaut über ihrem gesamten Körper ausgebreitet. Durch ihren Kopf schossen wieder einmal wilde Gedanken.
    Sie erinnerte sich an Filme, die sie einmal gesehen hatte. Da hatten sich die Spiegel als Fenster entpuppt. Sie waren also von der Rückseite her durchsichtig gewesen.
    Sollte das hier auch der Fall sein?
    Unsinn, dahinter lag kein weiterer Raum, sie bildete sich da etwas ein.
    Aber den Schatten nicht, denn den hatte sie schon gesehen, und davon wollte sie auch nicht abgehen. Er konnte allerdings auch entstanden sein, als sie den Vorhang bewegte. Das war alles möglich.
    Mit einem entschlossenen Ruck schloß sie die Lücke.
    Über Iris schwebte die Duschtasse. Ihr Onkel hatte sogar eine Mischbatterie einbauen lassen. Sie stellte den Hebel mehr nach links und schrie leise auf, als kaltes Wasser ihren nackten Körper traf, was sich allerdings sehr schnell änderte. Die Wassertemperatur wurde angenehmer, und es tat Iris gut, unter den Strahlen zu stehen. Sie konnte sich ihren Gedanken hingeben, und eigentlich hatte sie darüber nachzudenken, wie sie ihren Onkel heute abend vor die Tür bekam. Ständig irrten ihre Gedanken ab. Dann wieder hin zu dieser seltsamen Atmosphäre und zu der
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