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0960 - In den Nebeln

0960 - In den Nebeln

Titel: 0960 - In den Nebeln
Autoren: Anika Klüver
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Asmodis kichernd.
    Fu Long seufzte. »Das Schlangengift, mit dem Lea dich erwischt hat, scheint bedenkliche Auswirkungen aus deinen Humor zu haben.« Er dachte einen Moment darüber nach, bevor er hinzufügte: »Nein, ich habe mich geirrt. Deine Witze waren schon immer so schlecht.«
    Asmodis grinste unbeeindruckt. »Na los, lass und endlich aus diesem dämlichen Nebel verschwinden.«
    Sie traten durch die weiße Wand aus Dunst und spürten sofort, wie ihre Kräfte zurückkehrten, die ihnen der Nebel genommen hatte. Auch das seltsame Gefühl in ihrem Innern ließ nach; die Pflanzenmagie, die sie infiziert hatte, konnte außerhalb des Nebels offenbar nicht überleben und löste sich auf. Sie landeten genau an der Stelle, an der sie den Nebel vor einer ganzen Weile betreten hatten.
    Und sahen sich einer kampfbereiten Dämonenarmee gegenüber.
    »Was ist denn jetzt schon wieder«, seufzte Asmodis. »Hat man hier nicht mal für fünf Minuten seine Ruhe, ohne dass schon wieder der nächste Dämon mit einem Todeswunsch ankommt?«
    ***
    Wie sich herausstellte, hegten die Dämonen keineswegs einen Todeswunsch. Ganz im Gegenteil. Als sie Asmodis und Fu Long sahen, die völlig zerfetzt und zerzaust, aber äußerst lebendig aus dem Nebel traten, aus dem noch nie jemand zurückgekehrt war, fielen sie in einer kollektiven Ehrfurchtbekundung vor den beiden auf die Knie und winselten um Gnade.
    »So gefällt mir das schon besser«, kommentierte Asmodis. »Endlich mal Fußvolk, das weiß, wie man Höhergestellten anständig Respekt erweist.«
    Fu Long ignorierte ihn und wandte sich an die Dämonen. »Was habt ihr vor? Ihr seht aus, als wollt ihr in den Krieg ziehen.«
    Die Dämonen tuschelten untereinander, bis schließlich einer von ihnen vortrat, ein kleiner hässlicher Knirps mit einem Ziegengesicht. »Wir wollen uns von unserer Tyrannin befreien, mein Fürst. Sie hat sich zur Herrscherin aufgeschwungen und uns unterdrückt, seit wir hier Zuflucht gesucht haben.«
    »Ihr meint Lea«, stellte Fu Long fest.
    Der Dämon zögerte. »Ihren Namen kennen wir nicht, mein Fürst. Hier nannte sie jeder nur Herrin und in ihrer Abwesenheit Tyrannin, auch wenn das meist nur geflüstert wurde.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, meinte Fu Long nickend.
    »Nun, die ganze Aufregung war umsonst«, schaltete sich Asmodis ein. »Wir haben eure Tyrannin bereits vernichtet. Aber in den Nebel würde ich an eurer Stelle trotzdem nicht gehen.«
    »Nein, mein Herr, das werden wir nicht«, versicherte das Ziegengesicht eifrig. »Doch wenn du mir die Frage gestattest, Herr, so würde ich gern wissen, wie es euch gelungen ist, die Tyrannin zu besiegen.«
    »Auf die altmodische Art«, erwiderte Asmodis grinsend und überließ es dem Knirps, sich die Einzelheiten dazu vorzustellen.
    »Dann seid ihr nun also frei«, stellte Fu Long fest. »Doch ich würde euch raten, vorerst an diesem Ort zu bleiben und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Und kommt ja nicht auf die Idee, euch in die Nähe meiner Stadt Choquai zu wagen. Das könnt ihr jedem mitteilen, der zu euch stößt und nicht hierbleiben will.«
    »Wenn wir ihnen erzählen, was sich heute hier zugetragen hat, dann wird sich kein Dämon mehr in deine Nähe wagen, mein Fürst, das kann ich dir versichern«, sagte das Ziegengesicht demütig.
    »Also dann«, sagte Asmodis und vollführte eine scheuchende Handbewegung. »Tummelt euch und tut wieder das, was ihr vor unserer Ankunft getan habt, was immer das auch sein mag.«
    Der Dämon verneigte sich noch ein paar Mal und huschte dann zu den anderen zurück.
    »Tja, dann geht meine Suche nach der Hölle also weiter«, meinte Asmodis zu Fu Long.
    »Du glaubst also immer noch daran, dass sie nicht vollständig zerstört wurde?«
    »Nur weil wir sie hier nicht gefunden haben, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht mehr existiert. Ich muss nur die Augen nach unerklärlichen Phänomenen offen halten, die auf schwarzmagische Energien einer höllischen Größenordnung hinweisen und das Ganze dann untersuchen. Das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse muss nach wie vor wiederhergestellt werden. Ich werde nicht aufgeben.«
    »Nun ja, nach dieser Sache weißt du ja jetzt, womit du in Zukunft rechnen musst. Meinetwegen kannst du gerne weitersuchen, aber ich habe erst mal genug. Die Dämonen werden sich von nun an von Choquai fernhalten, so wie ich es wollte. Ich werde natürlich weiter Augen und Ohren offen halten und von meinem Reich aus Nachforschungen
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