Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0959 - Asmodis’ Hölle

0959 - Asmodis’ Hölle

Titel: 0959 - Asmodis’ Hölle
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
bekam Hilfe von den Urdämonen, schwarz leuchtenden, riesigen Schemen, die die Ebene der ewigen Schreie bevölkerten, jenen Teil der Hölle, den LUZIFER einst als allerersten geschaffen hatte und der auf LUZIFERS EBENE mündete. Fast wäre es tatsächlich gelungen, CHAVACH aufzuhalten und zu töten. Der Jäger war bereits stark geschwächt, als Professor Zamorra, der zuvor ebenfalls aus der Ebene der ewigen Schreie getreten war, das Zünglein an der Waage spielte. Er jagte Asael einen Blasterschuss in den Kopf und erwischte das Dämonenkind, das zuvor nicht genug Energie hatte abbekommen können, um zu wachsen und stark zu werden, im denkbar schwächsten Moment; als LUZIFER sich in ihm erneuerte und beide relativ schwach und verletzlich waren, noch so lange, bis zusammengewachsen war, was zusammengehörte. Nur deswegen konnte der Blasterschuss Asael in diesem fatalen Moment ernsthaft verletzen und ihn so lange ablenken, bis Zamorra ihm mit dem Schwert den Kopf abschlug und damit das Schicksal des KAISERS endgültig besiegelte.
    Asmodis weinte lautlos.
    LUZIFERS Körper platzte in einer grellen Explosion auseinander und schleuderte wabernde Schwärze über die EBENE. Sie fraß die Feuerstürme, die von der FLAMMENWAND heranbrausten und verhinderte so, dass die Gluten alles, was sich auf der EBENE bewegte, vernichteten. Wäre Asmodis nicht so geschützt worden, wäre er wohl getötet worden.
    Das riesige Gesicht am Firmament zerplatzte nun ebenfalls. Ein derart gigantischer Sog setzte plötzlich ein, dass Asmodis der stärkste irdische Orkan wie ein laues Lüftchen dagegen erschien. Wie all die anderen Wesen, die sich zu diesem Zeitpunkt auf LUZIFERS EBENE aufhielten, wurde Asmodis von dem Sog in die Schwarze Gruft Sh'hu Naars gezogen und von dort auf die Erde geschleudert .
    Sh'hu Naar, das aus der Schwarzen Gruft entstanden war, bei der es sich wiederum um eine der Tränen LUZIFERS handelte, die er bei seinem Sturz in die Tiefe vergossen hatte …
    Nur schwer fand Asmodis wieder in die Wirklichkeit zurück.
    »… hast du denn, Ermanno?«, hörte er die gefesselte Frau fragen.
    »Was? Nichts. Wer ist der Mann hier?«
    »Er versteht kaum etwas. Er ist Deutscher.«
    Asmodis wandte sich in tadellosem Deutsch an den Gefangenen. »Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Ich bin Tom Ericson«, ächzte er unter großen Schmerzen. »Ich glaube, dass ich… an all dem hier schuld bin.«
    Noch ein Schuldiger.
    »Warum?«
    »Weil… unsere Freundin Eugenia uns hierher geholt hat, um nach dem Schiffswrack von diesem Michiel zu tauchen. Wir haben es gefunden und… eine Planke mitgenommen, auf der ein Teil des Namens stand. Am nächsten Tag sind wir nochmals getaucht und das Wrack war weg, bei Gott und allem, was mir heilig ist, ich schwöre, es war… weg. Und kurz darauf ist das Geisterschiff aufgetaucht.«
    Asmodis hätte nicht zu sagen vermögen, ob das Haar oder die Blicke des jungen Mannes wirrer waren.
    »Dann hat Eugenia vorgeschlagen, das Geisterschiff zu suchen. Sie war sicher, es mit der Planke und dem Namen wieder bannen zu können. So haben wir uns beschwatzen lassen.«
    »Sie sprechen immer von wir. Reden Sie im Pluralis Majestatis von sich oder hat es da noch jemand gegeben?«
    »Peter, mein Freund und Kommilitone. Wir waren immer zu dritt. Und Eugenia hat das Geisterschiff tatsächlich aufgespürt. Als wir gefangen wurden, haben wir erkannt, dass Eugenia uns gelinkt und skrupellos an die Piraten ausgeliefert hat. Sie hat sogar mit denen zusammengearbeitet. Peter haben sie gleich gekillt…«
    Seine Sätze waren immer fließender gekommen. Ein trockenes Schluchzen schüttelte Toms Körper. Tränen hatte er indes keine mehr.
    »Und mich… mich haben sie gefoltert wie Clara. Und jetzt warten wir hier auf den endgültigen Tod. Sie müssen uns unbedingt helfen. Bitte befreien Sie uns. Gemeinsam können wir eher etwas gegen die unternehmen.«
    Asmodis bildete sich ein, das ganze Menschengeschlecht zu hassen, jeden Einzelnen von ihnen. Und doch spürte er ein seltsames Mitleid mit den beiden Geschundenen. Er berührte ihre Fesseln. Ein schwacher magischer Impuls löste die eisernen Schellen um ihre Hand- und Fußgelenke. Schluchzend sanken die Menschen ins Stroh. Sie konnten sich nicht auf den Beinen halten. Der Erzdämon linderte ihre Schmerzen, indem er sie kurz an den Schläfen berührte.
    » Mille grazie , Ermanno«, flüsterte Clara und sah ihn von unten aus blutunterlaufenen Augen an. »Wie hast du das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher